Trainerlegende Lothar Buchmann gestorben - Trauer bei hessischen Clubs
Trauer bei SGE, Lilien und OFC - Trainerlegende Lothar Buchmann gestorben
Bundesliga-Aufstiege mit Darmstadt 98 im Jahr 1978 und mit Kickers Offenbach 1983, DFB-Pokalsieg 1981 mit Eintracht Frankfurt - in vielen hessischen Vereinen gilt Lothar Buchmann als Trainerlegende.
Nun trauern viele Fußball-Fans um Lothar Buchmann, der in der Nacht auf den 21. November im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Über fast fünf Jahrzehnte war er bei einer zweistelligen Zahl an Vereinen als Trainer beschäftigt.
Unter Buchmanns Führung stiegen Lilien erstmals in Bundesliga auf
Im November 1976 hatte Buchmann den Cheftrainer-Posten bei den Lilien übernommen. Im Mai 1978 stieg der SV 98 unter der Führung Buchmanns erstmals in seiner Vereinsgeschichte in die Bundesliga auf. Ein Erfolg, an den sich der Fußballlehrer immer wieder gerne zurückerinnerte: „So eine Feier habe ich nie wieder erlebt. Das war der absolute Wahnsinn“, verriet Buchmann einmal in einem 11FREUNDE-Interview.
Job als Verwaltungsangestellter in Heppenheim
Dabei war der frühere Libero in der Aufstiegssaison nur nebenberuflich als Coach der Südhessen aktiv und arbeitete weiterhin in seinem Job als Verwaltungsangestellter in Heppenheim. Da auch die Spieler damals tagsüber ihren Berufen nachgingen, entstand mit der Zeit der Rufname der „Feierabendfußballer vom Böllenfalltor.“
Große Erfolge auch in Frankfurt, Offenbach und Stuttgart
Neben den historischen Erfolgen in Darmstadt, die bis heute einen Platz in den Herzen der Lilien-Fans haben, erreichte Buchmann auch an vielen weiteren Stationen Bemerkenswertes: 1980 scheiterte er mit dem VfB Stuttgart im legendären Bökelbergstadion im UEFA-Cup-Halbfinale an Borussia Mönchengladbach. In der Jahr nach dem Europacup-Sieg und dem Karriereende von Clublegende Jürgen Grabowski übernahm Buchmann die Frankfurter Eintracht, mit der er 1981 den DFB-Pokal gewann. Zwei Jahre später führte er nach den Lilien auch Kickers Offenbach zum Aufstieg in die Bundesliga.
Trainer aus Leidenschaft - auch noch im hohen Alter
1996 übernahm der damals 60-Jährige noch einmal den Cheftrainer-Posten am Böllenfalltor und übte diese Amt bis in den Mai 1998 aus. Trotz seines fortgeschrittenen Alters blieb Buchmann in der Folge weitere 15 Jahre im Trainerberuf aktiv, selbst im Alter von 79 coachte er eine E-Jugend in Bensheim. Die Rolle des Trainers? Für Buchmann viel mehr als ein Beruf. Es war seine große Leidenschaft.
Bis zuletzt bei den Lilien präsent
Entsprechend häufig nahm der im Odenwald wohnhafte Buchmann daher auch immer wieder die Strecke nach Darmstadt auf sich, um bei Trainingseinheiten des SV 98 vorbeizuschauen („Ich beobachte, ob sie etwas besser machen als ich früher“). Bei den Heimspielen der Lilien war er auch in der aktuellen Spielzeit noch regelmäßig als Zuschauer vor Ort. Buchmann: „Die Lilien sind für mich ein besonderer Verein geblieben, mit dem ich mich weiterhin identifizieren kann. Am Bölle fühle ich mich zuhause.“
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