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Mögliche Cannabis-Legalisierung: Bundesregierung beschließt Eckpunkte

Mögliche Cannabis-Legalisierung - Bundesregierung beschließt Eckpunkte

Cannabispflanzen stehen im Blühraum einer Produktionsanlage von für medizinisches Cannabis. Die Bundesregierung möchte die Nutzung von Cannabis auch zu Genusszwecken legalisieren. Hierfür wurde nun ein Eckplan veröffentlicht.
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Die Bundesregierung möchte die Nutzung von Cannabis auch zu Genusszwecken legalisieren. Hierfür wurde nun ein Eckplan veröffentlicht (Symbolfoto).

Besitz von 30 Gramm "Genusscannabis" soll straffrei sein und ein Verkauf an Erwachsene in "lizenzierten Fachgeschäften" und möglicherweise auch Apotheken ermöglicht werden.

Das Bundeskabinett hat am Mittwoch Eckpunkte für eine Cannabis-Legalisierung in Deutschland beschlossen. Demnach sollen Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Demnach soll auch privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt werden. Ob es wirklich dazu kommt, ist aber noch offen.

Mögliche rechtliche Probleme

Der rechtliche Rahmen biete "begrenzte Optionen, das Koalitionsvorhaben umzusetzen", heißt es auch in dem vom Kabinett beschlossenen Eckpunktepapier. Genannt wird in dem Zusammenhang unter anderem das sogenannte Schengener Durchführungsübereinkommen.

EU könnte Einwände erheben

Ein konkreter Gesetzentwurf soll deshalb erst vorgelegt werden, wenn sich abzeichnet, dass es von der EU gegen die geplante Cannabis-Freigabe keine rechtlichen Einwände gibt. SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, "die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften" einzuführen. 

Bayerische Landesregierung sieht gefährliches Signal für ganz Europa

Die bayerische Landesregierung bekräftigte ihre Kritik an dem Vorhaben. "Die Legalisierungspläne der Bundesregierung stellen nicht nur für Deutschland, sondern auch für ganz Europa ein gefährliches Signal dar", sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) der "Augsburger Allgemeinen".

Die Eckpunkte für eine mögliche Legalisierung

Die beschlossenen Eckpunkte regeln beispielsweise mögliche Besitzmengen und Vertriebswege, haben aber auch die Suchtprävention im Blick.
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Die beschlossenen Eckpunkte regeln beispielsweise mögliche Besitzmengen und Vertriebswege, haben aber auch die Suchtprävention im Blick (Symbolfoto).

  • Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen künftig rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden
     
  • Der Erwerb und Besitz von maximal 20 bis 30 Gramm "Genusscannabis" zum Eigenkonsum sollen straffrei sein unabhängig vom konkreten THC-Gehalt.
     
  • Privater Eigenanbau wird in begrenztem Umfang erlaubt - "drei weibliche blühende Pflanzen pro volljähriger Person". Diese müssen vor dem Zugriff von Kindern und Jugendlichen geschützt werden.
     
  • Der Verkauf soll in "lizenzierten Fachgeschäften" mit Zugang ab 18 Jahren und eventuell Apotheken ermöglicht werden. Werbung für Cannabisprodukte wird untersagt. Die Menge, die pro Kunde verkauft werden darf, wird begrenzt. Einen Versandhandel soll es zunächst nicht geben. Der Handel ohne Lizenz bleibt strafbar.
     
  • Es soll geprüft werden, ob es für unter 21-jährige Käufer eine THC-Obergrenze geben soll.
     
  • Neben der Umsatzsteuer auf Verkäufe ist eine gesonderte "Cannabissteuer" geplant, die sich nach dem THC-Gehalt richtet.
     
  • Cannabis-Produkte zum Rauchen und Inhalieren oder zur Aufnahme in Form von Kapseln, Sprays oder Tropfen sollen zum Verkauf zugelassen werden. Sogenannte Edibles, also etwa Kekse oder Süßigkeiten mit Cannabis, zunächst nicht.
     
  • Aufklärung, Prävention, Beratung und Behandlungsangebote sollen ausgebaut werden. Es sei, so die Eckpunkte, insbesondere notwendig, niedrigschwellige und flächendeckende Frühinterventionsprogramme zur Konsumreflexion für konsumierende Jugendliche einzuführen.
     
  • Begleitend sollen Daten erhoben und analysiert werden zu den gesellschaftlichen Auswirkungen der Cannabis-Freigabe. Nach vier Jahren sollen die Regelungen bewertet und gegebenenfalls angepasst werden, vor allem mit Blick auf den Gesundheits-, Kinder- und Jugendschutz sowie mit Blick auf die Straßenverkehrssicherheit.
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