Tafeln in Hessen an der Belastungsgrenze - Aufnahmstopp in Marburg

Die Tafeln in Hessen sind nach eigenen Angaben an der Belastungsgrenze. Die Tafel in Marburg hat einen Aufnahmestopp verhängt, die Tafel in Fulda einen Hilferuf gestartet.

FFH hatte bereits im März über die steigende Belastung in den Tafeln berichtet.

Viele Geflüchtete und steigende Lebensmittelpreise

Ein lapidarer Hinweis auf der Homepage der Marburger Tafel zeigt die dramatische Situation. Dort heißt es: "Aufgrund der hohen Nachfrage, unter anderem auch wegen der vielen Ukraineflüchtlinge, sehen wir uns leider gezwungen, einen sofortigen Aufnahmestopp für neue Kunden zu erwirken. Die Tafel Marburg fährt zurzeit ihren Betrieb am Limit und an den Kapazitätsgrenzen. Das gilt sowohl für das Personal als auch für die Menge der Lebensmittel, die ausgegeben werden können." 

Hilferuf auch der Fuldaer Tafel 

Auch in Fulda wendet sich die Tafel mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit und legt Zahlen vor. Es sei nicht auszuschließen, dass künftig Geld für Lebensmittel verlangt werden müsse. Der Vorsitzende, Professor Richard Hartmann, schreibt unserem Reporter in Fulda: "Bei uns wurden etwa 400 Tüten Lebensmittel jetzt an einem Tag bei der Fuldaer Tafel ausgegeben. Die gespendeten Lebensmittel sind zwar nicht weniger geworden, aber der Bedarf um über 30 Prozent gestiegen. Bislang hatten wir Lebensmittel in dieser Zielgruppe kostenfrei ausgegeben. Das wird kaum mehr geleistet werden können."

Leere Regale auch in Gießen und Frankfurt 

Die Tafeln in Gießen und Frankfurt hatten sich bereits im März mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit und an HIT RADIO FFH gewandt. "Unsere Regale sind leer, wir haben keine Packung Nudeln mehr," sagte Organisationsleiterin Anna Conrad, man könne Geflüchtete aus der Ukraine nur noch in die Warteliste aufnehmen. Die Tafel in Frankfurt klagt zudem darüber, dass es derzeit keine Großspenden gebe - wie in anderen Zeiten.