Alle polizeilichen Ziele erreicht: Einsatz im Fechenheimer Wald vorbei
"Polizeiliche Ziele erreicht" - Einsatz im Fechenheimer Wald beendet
Über das vergangene Wochenende hat die Polizei noch lageangepasste Maßnahmen durchgeführt, jetzt ist der polizeiliche Einsatz im Fechenheimer Wald offiziell beendet. Laut eigener Aussage wurden alle Ziele der Polizei erreicht.
Insbesondere der polizeiliche Anspruch, dass während des Einsatzes niemand verletzt wird, wurde erfüllt. Das erklärt die Frankfurter Polizei in einer Mitteilung. Vor und während der Räumung war Sicherheit die oberste Priorität. Im Verlauf des Einsatzes brachte die Polizei insgesamt 22 Personen unverletzt und sicher aus dem gesperrten Bereich.
Mehrere Ermittlungsfahren gegen Aktivisten
Insgesamt wurden 65 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Ein Großteil der Verfahren entfiel hierbei auf Verstöße gegen das Hessische Waldgesetz, gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen falscher Namensangabe. In drei Fällen wird wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie in einem Fall wegen Sachbeschädigung ermittelt. Ein Aktivist sitzt den Angabem zufolge immernoch in Untersuchungshaft, weil er seinen Namen nicht nennen möchte. Insgesamt waren 15 Aktivisten dem Haftrichter vorgeführt und nach Feststellung ihrer Personalien wieder freigelassen worden.
Illegal im Wald aufgehalten
Im Einzelnen wird den Beschuldigten vorgeworfen, sich trotz eines Verbots der Autobahn GmbH als Hausrechtsinhaberin im abgesperrten Bereich des Waldes aufgehalten zu haben. Damit haben sie sich illegal in den Baumhäusern in diesem umzäunten Trassenbereichs des Fechenheimer Waldes aufgehalten, so eine Mitteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Einer Person wird darüber hinaus tätlicher Angriff auf die Polizei sowie gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Unter den 15 Festgenommenen waren vier männliche und zwei weibliche Personen. Neun Andere gaben an, divers zu sein.
Spezialkräfte holten Aktivisten runter
Durch Spezialkräfte der Polizei mussten die Aktivisten aus den Baumkronen heruntergebracht werden. Dafür kamen auch spezielle Höheninterventionsteams zum Einsatz. Eine der beschuldigten Personen wird zudem verdächtigt, mit dem Fuß gezielt in Richtung des Kopfes eines Polizisten getreten zu haben. Auch wenig später soll die Person im Gewahrsam des Polizeipräsidiums zwei weitere Beamte mit Tritten angegriffen und verletzt haben.
Aktivisten zunächst nicht identifiziert
Die festgenommenen Aktivistinnen und Aktivisten waren zunächst wegen Fluchtgefahr einem Haftrichter vorgeführt worden. Die Beschuldigten hatten sich geweigert, ihre Personalien anzugeben und sich sämtlichen Identifizierungsmaßnahmen entzogen. Sie hatten laut Staatsanwaltschaft ihre Fingerkuppen mit Sekundenklebern und Glitzerstaub unkenntlich gemacht haben. Die Abnahme von Fingerabdrücken sei damit unmöglich.
Nur noch eine Person in Untersuchungshaft
Von den insgesamt 14 Aktivisten gaben dann vor dem Haftrichter letztlich doch nahe alle Angaben zu ihren Personalien, sodass sie entlassen werden konnten. Lediglich gegen die letzte nach wie vor nicht identifizierte Person wurde Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft angeordnet. Die Ermittlungen dauern demnach nun weiter an.
Im Hinblick auf die durch die Waldbesetzung verursachten Kosten, prüft die Polizei Hessen derzeit die Geltendmachung und Durchsetzung des Kostenanspruchs. "Hierzu werden sämtliche zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft", hieß es am Dienstag.

