Hessische Bombenstatistik: Alle zwei Wochen wird eine Bombe gefunden
Hessische Bombenstatistik - Alle zwei Wochen wird eine Bombe gefunden
Laut dem hessischen Kampfmittelräumdienst wird im Schnitt alle zwei Wochen eine Weltkriegsbombe gemeldet.
Wie viele Blindgänger sich fast acht Jahrzehnte nach Kriegsende immer noch im hessischen Boden befinden, sei nicht bekannt, sagte der Leiter Alexander Majunke. Die Zahl der durchschnittlich gefundenen Bomben hat sich seit Jahren kaum geändert, vergangenes Jahr waren es 24 gewesen. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 10 bis 30 Prozent der im Krieg abgeworfenen Bomben nicht explodiert sind. Dass sie nun schon seit fast acht Jahrzehnten in der Erde liegen, macht die Arbeit der Bombenentschärfer unter anderem wegen der Korrosion riskanter.
Selbstdetonationen sind selten
Der Sprengstoff ist unter Umständen noch gefährlicher geworden, zudem setzt die Korrosion dem Material zu. Besonders schwierig wird die Entschärfung, wenn der Zünder nicht mehr richtig zu erkennen ist. Zudem sind Selbstdetonationen zwar äußerst selten, aber möglich. So explodierte im Sommer 2019 nahe Limburg eine Fliegerbombe, die vier Meter tief im Boden lag. Sie riss ein riesiges Loch in den Acker, verletzt wurde niemand.
Anspannung der Entschärfer ist groß
Auch die Bombenentschärfungen gehen in aller Regel glimpflich aus, selbstverständlich ist das trotzdem nicht. "Im Jahr 1990 sind der damalige Leiter des Kampfmittelräumdienstes und sein Stellvertreter beim Versuch, eine Fliegerbombe zu entschärfen, ums Leben gekommen", sagt Majunke. Er selbst sei bei den Entschärfungen hochkonzentriert, fühle sich wie in einem Tunnel. "Wie groß die Anspannung war, merke ich erst, wenn alles vorbei ist."

