So revolutioniert Eisen an der TU Darmstadt die Energiewende
"Metal Energy Hub" in Darmstadt - Eisen als Gamechanger für Energiewende
Die Technische Universität Darmstadt hat den Metal Energy Hub (MEH) auf dem Campus Lichtwiese offiziell eröffnet. Das Projekt wird mit drei Millionen Euro von der EU und dem Land Hessen gefördert. Ziel ist es, hier metallbasierte Energiespeicher zu entwickeln, um erneuerbare Energien langfristig und klimaneutral zu speichern.
Der hessische Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori war bei der Eröffnung anwesend und übergab den Förderbescheid. Eine neue Pilotanlage soll helfen, mit Hilfe von Eisenpulver das sogenannte Langzeitspeicher-Problem zu lösen: Denn herkömmliche Möglichkeiten mit Batterien und Pumpspeichern reichen für die saisonale Speicherung nicht aus.
Innovative Technologie mit Eisen
Die Pilotanlage der TU Darmstadt kann nach ihren Angaben mehrere Hundert Kilogramm Eisenpulver pro Stunde verbrennen. Dabei wird eine Energiefreisetzung von einem Megawatt erreicht. Diese Technologie ermöglicht es zum Beispiel, ehemalige Kohlekraftwerke in CO₂-freie Eisenkraftwerke umzuwandeln, wodurch bestehende Infrastrukturen genutzt werden können. Professor Christian Hasse, der Koordinator des Projekts, sieht in Eisen einen Schlüssel für die klimaneutrale Energieversorgung.
Schritt zur industriellen Anwendung
Der Metal Energy Hub bringt somit Forschung, Industrie und Politik zusammen. Technologiemanager Marius Schmidt hebt hervor, dass die Ein-Megawatt-Pilotanlage ein wichtiger Schritt zur industriellen Anwendung sei. Ziel des Projekts sei es, metallische Energieträger nicht nur im Labor, sondern auch in der Industrie nutzbar zu machen. Der Hub soll eine Plattform für die erfolgreiche Markteinführung bieten.
Eisenpulver als Energiespeicher
Eisenpulver kann etwa Öko-Energieüberschüsse des Sommers für den Winter speichern. Bei der Verbrennung entsteht Eisenoxid und Hitze ohne CO₂-Emissionen. Eisenoxid kann mit grünem Wasserstoff oder Elektrolyse in Eisen zurückverwandelt werden. Dieser Kreislauf ermöglicht eine langfristige, verlustfreie Energiespeicherung. Eisen zeigt keinen Selbstentladungsverlust, wie es bei Batterien der Fall ist. Damit bietet es eine nachhaltige Lösung für die Energiewende in Deutschland, so die TU Darmstadt.