10-Punkte-Papier vorgestellt - Schüler fordern besseren Infektionsschutz
Volle Busse, schlecht belüftete Klassenzimmer, insgesamt ein mangelnder Infektionsschutz - Da kann es dem ein oder anderen Schüler im Unterricht schon mulmig werden. Der Stadtschüler*innenrat (SSR) fordert deshalb jetzt schnelle Nachbesserungen und richtet sich mit einem 10-Punkte-Papier an das Schulamt und weitere Verantwortliche.
"In dieser Pandemie wird viel über, aber wenig mit Schülerinnen und Schülern gesprochen. Das muss sich dringend ändern." - Shayan Mirmoayedi kennt die Sorgen und Probleme seiner Mitschüler. Als Stadtschulsprecher sitzt er selbst jeden Tag im Klassenzimmer auf engstem Raum. "Wir gehören sicher nicht zu den Gewinnern der Pandemie", fasst der 17-Jährige zusammen. Schlechter Infektionsschutz, Sorge um die psychische Gesundheit und ein erhöhter Leistungsdruck in der Corona-Krise - Besonders in den Klassenzimmern und Bussen fühlen sich die meisten Kinder und Jugendlichen unwohl.
Umfrage belegt: Die Sorge vor einer Ansteckung ist hoch
Der Wiesbadener Stadtschüler*innenrat wollte es genau wissen und hat bei über 1.000 Schülern nachgefragt. Das Ergebnis: Rund die Hälfte der Befragten hat Sorge vor einer Corona-Ansteckung. Lediglich 13 Prozent sieht aktuell gar keine Gefahr. Daran muss sich definitiv in den bevorstehenden Ferien etwas ändern, fordert auch Stadtschulsprecher Shayan Mirmoayedi. Er und sein Vorstand haben jetzt ein 10-Punkte-Papier für einen besseren Infektionsschutz für Schüler vorgestellt. Was der Plan genau beinhaltet, darüber spricht der 17-Jährige im FFH-Interview:
Stadtschüler*innenrat: "Die Weihnachtsferien müssen genutzt werden!"
Die Kernforderungen sind schon lange bekannt, die praktische Umsetzung in den Klassen sieht derweil anders aus. An einigen Schulen fehle es auch jetzt noch an genügend Desinfektionsmitteln und Seife, so der Stadtschulsprecher:
Auch Verkehrsunternhemen in der Verantwortung
Der Appell richtet sich auch an die Verkehrsunternehmen, die mehr für die erhöhten Corona-Sicherheitsmaßnahmen tun müssten. "Hierbei sindbeispielsweise Luftfilter- oder Belüftungsanlagen, spezielle UV-Lampen, eine Ausweitung des Linienangebots uvm. denkbar. Es ist eine Zumutung für Schüler*innen jeden Tag dieser hohen Infektionsgefahr ausgesetzt zu sein. Die Weihnachtsferien müssen hierfür gut genutzt werden", so der SSR in einer Mitteilung. Die klare Forderung der Schüler: Präsenzunterricht - soweit es geht - aber nicht auf Kosten der Gesundheit von Schülern und Lehrern. "Wir können die Schulen nicht auf Biegen und Brechen offen halten, ohne endlich etwas effektives für den Gesundheitsschutz zu tun", so Mirmoayedi.
Der Brandbrief des Stadtschüler*innenrats im Wortlaut:

