Nachhaltiger Holzwohnturm - Richtfest in "Kastel-Housing"
Acht Stockwerke ragt der ökologische Holzwohnturm in Mainz-Kastel in die Höhe. Schon im nächsten Jahr sollen hier Bewohner einziehen können. Beim heutigen Richtfest wurde über die Besonderheiten des Baus berichtet.
Für den Ausblick lohnt sich der Weg hoch in die oberen Stockwerke. Mit seinem Standort in "Kastel-Housing", einem ehemaligen Kasernenareal, bietet der Turm eine schöne Aussicht auf den Mainzer Dom und den Rhein. Doch nicht nur die Aussicht ist eine Besonderheit des Turms. Vor allem das nachhaltige, hybride Baukonzept ist etwas, dass es so noch nicht gibt, erklärt uns Roland Stöcklin, der Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden.
Hybrides Konzept spart Energie
Für den Bau des Gebäudes wurden Holz und Stahl-Beton kombiniert. Das Holz hat den Vorteil, dass es ein nachwachsender Rohstoff ist. Zudem ist Holz CO2-bindungsfähig. Der Stahl-Beton sorgt für Tragfähigkeit und Brandschutz. Durch die Kombination der Vorteile von beiden Stoffen sei das Konzept nachhaltig, so Roland Stöcklin.
Keine Angst vor Wasserschäden
Wasser sei zwar ein großer Feind von Holz, mit einem "konstruktiven Holzschutz" könne man aber die Langlebigkeit des Gebäudes sichern, erklärt uns Stöcklin. "Man darf das aber nicht mit der Fassadengestaltung verwechseln. Die wird irgendwann so verwittert sein, dass wir sie austauschen müssen". Der Austausch wäre aber dank der Konstruktion nicht so schwierig. Aber bis die Fassade zum ersten Mal ausgetauscht werden muss, dauert es noch Jahre oder Jahrzehnte, so Stöcklin. Auch der restliche Holzanteil des Gebäudes sei vor Wasser sicher. Das Wasser komme gar nicht an die Stützen und Decken. "Deswegen ist nicht mit einem früheren Ableben des Gebäudes zu rechnen", ergänzt er.
Pilotprojekt
Der Wohnturm soll nicht der einzige seiner Art bleiben. Roland Stöcklin sieht das Ganze als ein Pilotprojekt. "Wir wollen skalierbare Effekte erzeugen und aus Fehlern lernen. Das tut man nur, wenn man es wiederholt", so Stöcklin.
Einzug für 2023 geplant
Roland Stöcklin rechnet damit, dass ungefähr einem halben Jahr die ersten Menschen in den Turm einziehen können. Die 21 Wohnungen sind zwischen 56 und 102 Quadratmeter groß. Auch die drei Räume für die Kinderkrippe im Erdgeschoss sollen ab dann genutzt werden.

