Waldbesitzer auf der Straße: Protest gegen "Grünes Band" in Wiesbaden
Waldbesitzer auf der Straße - Protest gegen "Grünes Band" in Wiesbaden
Gegen das sogenannte "Grüne Band" zwischen Hessen und Thüringen haben am Nachmittag Waldbesitzer, Landwirte und Jäger in Wiesbaden protestiert.
Es geht um ein Gebiet, das sich auf 260 Kilometern entlang der Landesgrenze zu Thüringen erstreckt. Es soll in Hessen nach dem Willen der Landesregierung per Gesetz ein Nationales Naturmonument werden. Hessen will auf dem ehemaligen Grenzstreifen Eingriffe in die Natur weitgehend unterbinden.
Natur sich selbst überlassen
Das Gebiet soll als sogenannte Erinnerungslandschaft die Ex-DDR-Grenze dokumentieren und zudem ein Biotop-System werden. Dort wäre die Natur weitgehend sich selbst überlassen. Ackerbau oder Holz schlagen wären verboten.
Waldbesitzer wehren sich
Dagegen wehren sich etwa die Waldbesitzer. Viele Flächen seien in Privatbesitz und würden dann so gut wie wertlos, so die Kritik bei der Demo, bei der viele mit lauten Jagdhornsignalen durch die Stadt zogen.
Vorschlag für Weltnaturerbe
Das Grüne Band soll nun auf die deutsche Vorschlagsliste für das Weltnaturerbe. Dabei handelt es sich um eine Kette verschiedener Biotope mit insgesamt 1200 bedrohten Tier- und Pflanzenarten entlang der früheren Grenze zwischen DDR und BRD. Außerdem gibt es dort den vielerorts noch erhaltenen Kolonnenweg sowie die früheren Wachtürme der DDR-Grenzposten.
Thüringen und Sachsen-Anhalt schreiten voran
Das an Hessen grenzende Thüringen hatte 2018 als erstes Bundesland dem Grünen Band per Gesetz den Status als Nationales Naturmonument gegeben, Sachsen-Anhalt folgte ein Jahr später. Thüringen könne sich auch vorstellen, das Welterbebüro zu beheimaten, sagte Umweltministerin Siegesmund im vergangenen November.

