Hessens Ministerpräsident Rhein zu Faeser-Kandidatur bei Landtagswahl
Am Ende urteilen die Wähler - Hessens Ministerpräsident Rhein zu Faeser
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) will in der Frage nach der Doppelrolle von Nancy Faeser als Bundesinnenministerin und SPD-Spitzenkandidatin in Hessen keine Ratschläge erteilen.
"Am Ende müssen das der Bundeskanzler und Frau Faeser wirklich entscheiden, ob das dem Amt guttut oder ob das dem Amt nicht guttut. Ich habe da gar keine Ratschläge zu erteilen", sagte Rhein im ARD-"Bericht aus Berlin".
Rhein tritt für die CDU bei der Landtagswahl im Oktober an
Am Ende müsse der Wähler ein Urteil fällen, ob er das gut oder schlecht finde, "ob man mit halbem Herzen in Hessen ist oder mit ganzem Herzen und sich voll auch auf Hessen konzentriert oder nicht", sagte Rhein, der sein Amt bei der Landtagswahl in Hessen am 8. Oktober verteidigen will.
Faeser sieht Kandidatur als demokratische Selbstverständlichkeit
Die Tatsache, dass Faeser trotz ihrer Kandidatur Bundesinnenministerin bleiben will, war auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sicher gab, dass die Arbeit seiner Ministerin nicht beeinträchtigt werde, kritisierten Politiker anderer Parteien Faesers Entscheidung. Die 52-Jährige hatte gesagt, es sei eine demokratische Selbstverständlichkeit, aus einem Amt heraus zu kandidieren.
Kandidatur mit Mann besprochen
Spitzenkandidatin und Bundesministerin zugleich - Faeser sagte im FFH-Interview, sie fühle sich dieser Zweifach-Belastung gewachsen. "Es geht zu Lasten meiner Freizeit, zu Lasten meiner Familie in diesem Jahr. Aber das haben wir miteinander besprochen", sagte sie.
Bei Niederlage will Faeser in Berlin bleiben
In der ZDF-Sendung "Berlin direkt" verteidigte sie ihre Ankündigung, im Fall einer Wahlniederlage nicht nach Hessen zu wechseln. Sie finde es nur ehrlich, "den Menschen jetzt zu sagen: Ja, ich möchte für das Amt der Ministerpräsidentin kandidieren, aber ich werde nur zurück nach Hessen kommen, wenn ich von den Wählerinnen und Wählern die Chance bekomme, dieses Amt auch auszuüben."
CDU seit 1999 in Hessen an der Macht
Die Sozialdemokraten wollen erstmal seit 1999 wieder in die Wiesbadener Staatskanzlei einziehen. Rhein ist seit Mai vergangenen Jahres Ministerpräsident in Hessen und folgte auf den langjährigen Regierungschef Volker Bouffier.

