Verstecktes Wasser in Produkten - So viel Wasser verbrauchst du wirklich
Wir alle verbrauchen viel mehr Wasser, als nur das, was am Ende des Jahres auf unserer Wasserrechnung steht! Denn jedes Produkt, das wir kaufen, verbraucht in der Produktion Wasser - manchmal sogar zehntausende Liter. Wir zeigen, wie viel "verstecktes Wasser" in Lebensmitteln und Konsumgütern steckt und warum es manchmal weniger schlimm ist, als es auf den ersten Blick aussieht.
Die Menschheit lebt über ihren Verhältnissen! Auch beim Wasserverbrauch wird in vielen Regionen mehr Wasser aus dem Boden und aus Flüssen gepumpt, als sich auf natürliche Weise regenerieren kann. Und wir sind daran nicht ganz unschuldig: Das exotische Obst, das wir kaufen, muss bewässert werden, in unserer Technik stecken wertvolle Mineralien, deren Abbau Unmengen von Wasser verschmutzt.
"Grünes Wasser": Vorsicht beim Vergleichen
Etwas Vorsicht sollte man beim Vergleichen des Wasserverbrauchs allerdings walten lassen, um nicht in die Irre geführt zu werden. Besonders deutlich wird es am Beispiel von Rindfleisch. Rund 15.500 Liter werden für die Produktion von einem Kilo verbraucht - eine enorme Zahl. Allerdings entfallen davon 94 Prozent auf sogenanntes "Grünes Wasser" - also Regenwasser, das auf natürliche Weise auf die Weideflächen fällt und dort vom Gras aufgenommen wird, die verbleibenden 924 Liter werden dem Grundwasser entnommen. Die Umweltbilanz von Rindfleisch (und Fleisch generell) bleibt trotzdem verhältnismäßig schlecht, auch wegen der für Weideflächen abgeholzten Wälder. Der Unterschied zu manchen pflanzlichen Produkten, die stark künstlich bewässert werden, ist aber weniger dramatisch, als es zuerst den Anschein hat.
Reis und Rindfleisch verbrauchen ähnlich viel künstlich gewonnenes Wasser
Die Produktion von einem Kilo Reis verbraucht Beispielsweise insgesamt 2500 Liter Wasser, von denen aber nur 68 Prozent vom natürlichen Regen gedeckt werden - es müssen also rund 800 Liter künstlich zugefügt werden. Eine ähnlich schlechte Bilanz haben Datteln. Wichtig bleibt aber festzuhalten: Dies sind Ausnahmefälle - wer bei der Ernährung auf Wassersparsamkeit achten will, fährt in der Regel mit einer fleischarmen Diät besser.
Ein Grundnahrungsmittel mit einer guten Wasserbilanz ist die Kartoffel: Die genügsame Pflanze kommt mit nur 287 Litern pro Kilogramm aus, von denen etwa 100 Liter nicht durch den natürlichen Regen gedeckt werden. Ein Kilo Tomaten wird im Schnitt mit 214 Litern Wasser hergestellt; die Hälfte stammt aus natürlichem Regenwasser.
Durstige Mandeln
Einer der weltweiten Hauptproduzenten für Mandeln ist Kalifornien. Dass es dort seit Jahren eine Dürre gibt und der Anbau viel Wasser benötigt, macht die Mandeln wassertechnisch zu einem der problematischsten Lebensmittel. Von den 12.984 Litern, die für ein Kilo Mandeln benötigt werden, stammen in Kalifornien nur rund 2300 Liter aus Regenwasser, das hat der BUND ausgerechnet.