Aktueller Bericht zeigt - Armutsrisiko in Hessen gestiegen
Das Armutsrisiko in Hessen ist nach Ergebnissen des jüngsten Landessozialberichts gestiegen. Besonders betroffen sind unter anderem Erwerbslose, Alleinerziehende und Menschen mit niedriger beruflicher Qualifikation, wie Sozialminister Kai Klose (Grüne) in Wiesbaden erläuterte.
Auch Familien mit vielen Kindern, Frauen und Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit seien wesentlich häufiger von Armut betroffen oder bedroht als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Risiko-Quote in Hessen höher als in Deutschland
Laut Landessozialbericht sind die Armutsrisikoquoten im Jahr 2020 in Deutschland und Hessen im Vergleich zum Vorjahr erneut gestiegen. Mit 17,4 Prozent habe die Quote in Hessen höher gelegen als in Deutschland insgesamt (16,1 Prozent) und auch höher als in den westdeutschen Ländern (15,5 Prozent). Die Armutsrisikoschwelle lag in Hessen für einen Einpersonenhaushalt 2020 bei 1.194 Euro netto. Als arm gelten Haushalte mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens.
Alleinerziehende im Fokus der Studie
Der Landessozialbericht erscheint seit 2012 im Abstand von fünf Jahren. In der zugrundeliegenden Studie standen dieses Mal Alleinerziehende im Fokus. Der über 300 Seiten starke dritte Landessozialbericht basiert auf den zum Zeitpunkt seiner Erstellung aktuellsten verfügbaren Daten, die nach Angaben des Ministeriums die Entwicklung bis 2020 darstellen können.