China "empört" - Mutmaßlicher Spionage-Ballon abgeschossen
China hat empört auf den Abschuss eines chinesischen Ballons in den USA reagiert. Das Außenministerium in Peking spricht von einer "offensichtlichen Überreaktion".
Das Pentagon begründete den Abschuss damit, dass es ein Spionage-Ballon war. China hatte erklärt, der Ballon sammle Wetter-Daten und sei durch höhere Gewalt vom Kurs abgekommen. Inzwischen meldete Kolumbien, einen weiteren Ballon gesichtet zu haben. Dazu gab es aus China bislang keinen Kommentar.
Abschuss über dem Atlantik
"Heute Nachmittag haben US-Kampfflugzeuge (...) auf Anweisung von Präsident Biden den von der Volksrepublik China gestarteten und ihr gehörenden Überwachungsballon in großer Höhe über den Gewässern vor der Küste von South Carolina im amerikanischen Luftraum erfolgreich zum Absturz gebracht", teilte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mit.
Mehrere Sichtungen von Ballon
Das US-Verteidigungsministerium hatte am Donnerstagabend die Sichtung des chinesischen Ballons publik gemacht. Der Ballon wurde über dem US-Bundesstaat Montana, über Mittelamerika und auch Missouri gesichtet. Später berichteten Augenzeugen, sie hätten den Ballon im US-Bundesstaat North Carolina, im Osten der USA gesichtet.
Ballon zu Spionage- oder Forschungszwecken?
Die USA warfen China Spionage vor. US-Außenminister Antony Blinken nannte das Eindringen des "Überwachungsballons" in den Luftraum der USA "inakzeptabel" und "unverantwortlich". China wies die Spionagevorwürfe entschieden zurück, sprach von einem Forschungsballon, der durch "höhere Gewalt" vom Kurs abgekommen sei. "Wir akzeptieren keine grundlosen Spekulationen und Stimmungsmache", zitierte das Pekinger Außenamt den obersten Außenpolitiker Wang Yi.
Auch Kolumbiens Luftwaffe informiert über Objekt-Sichtung
Auch Kolumbien hat über ein Objekt mit "ähnlichen Eigenschaften" in seinem Luftraum informiert. Am Morgen des 3. Februar habe das nationale Luftverteidigungssystem in rund 17.000 Metern Höhe ein Objekt entdeckt, das im nördlichen Sektor des Landes in den Luftraum eingedrungen sei, teilte die kolumbianische Luftwaffe mit. Man habe das Objekt durch seine Verteidigungssysteme verfolgt, bis es den Luftraum verlassen habe, hieß es weiter. Es habe "keine Gefahr für die nationale Sicherheit und Verteidigung sowie die Flugsicherheit" dargestellt. Die Luftwaffe arbeite nun mit anderen Ländern zusammen, um die Herkunft des Objekts festzustellen.