Good news! @AstraZeneca has applied to @EMA_News to have its vaccine authorised in the EU. @EMA_News will assess the vaccine’s safety & efficacy.
— Ursula von der Leyen (@vonderleyen) January 12, 2021
Once the vaccine receives a positive scientific opinion, we will work full speed to authorise its use in Europe.
Dritter Impfstoff für Europa - Astrazeneca beantragt Zulassung in der EU
Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca hat eine Zulassung seines Corona-Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) beantragt.
Die Bewertung des Vakzins werde "in einem beschleunigten Zeitrahmen" erfolgen, teilte die EMA in Amsterdam mit.
Von der Leyen: Gute Nachricht
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Ankündigung als gute Nachricht. Die EMA werde die Sicherheit und Wirksamkeit beurteilen. "Sobald der Impfstoff eine positive wissenschaftliche Beurteilung erhält, werden wir mit vollem Tempo daran arbeiten, die Nutzung in Europa zuzulassen", schrieb von der Leyen auf Twitter.
Zulassung möglicherweise Ende des Monats
Astrazeneca könnte "möglicherweise bis zum Ende des Monats eine Zulassung haben", sagte die für Gesundheit zuständige Generaldirektorin der Kommission, Sandra Gallina, in einer Anhörung im EU-Parlament. Der 29. Januar könnte der Tag der Genehmigung sein. Doch sei die EMA unabhängig in ihrer Bewertung. Die Knappheit bei Corona-Impfstoffen dürfte demnach in wenigen Wochen nachlassen. "Im zweiten Quartal werden wir alle Impfstoffe bekommen, die wir haben wollen", sagte Gallina.
Impfstoff ist anders als die bereits zugelassenen
Der Konzern entwickelte das Vakzin gemeinsam mit der renommierten Universität Oxford. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen.
Millionen Dosen für Europa bestellt
Die Europäische Union hat bereits Hunderte Millionen Dosen bei Astrazeneca bestellt. Insgesamt wurden weltweit schon Milliarden Dosen dort in Auftrag gegeben.
Erkältungsvirus von Schimpansen
Der vielversprechende Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt.
Zweifache Wirkung
Das Mittel wirkt zweifach: Es soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.
Anfangs gab es Kritik
Anfangs hatte das Unternehmen mit seinem Impfstoff auch Kritik einstecken müssen: So gab es Bedenken zum Studiendesign, und die hohe Wirksamkeit des Mittels war von einigen Experten auch bezweifelt worden. Der Konzern legte daraufhin mit weiteren Untersuchungen nach.
Impfstoff muss nicht so kühl gelagert werden
Ein großer Vorteil des Impfstoffes ist: Er kann den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahrt werden. Großbritannien setzt den Impfstoff bereits seit gut einer Woche ein.
Arzneimittel werden überwacht
Die EMA beurteilt und überwacht Arzneimittel für den europäischen Markt, auch für Corona-Impfstoffe. Die Behörde verlegte wegen des Brexits schon im Frühjahr 2019 ihren Sitz von London nach Amsterdam.