Als Fotograf bei Olympia - Bedient von Kellnern in Schutzanzügen
Olympia unter strengsten Corona-Sicherheitsvorkehrungen in China. Das klingt erst einmal nach wenig Spaß - doch so schlimm ist das Leben in der "Blase" gar nicht, sagt uns Sportfotograf Kai Pfaffenbach in FFH Guten Morgen, Hessen!
Mit Olympia unter Corona-Bedingungen hat der hessische Fotograf Kai Pfaffenbach schon Erfahrung. Letztes Jahr war er für die Nachrichtenagentur Reuters bei den Olympischen Spielen in Tokio mit dabei. Jetzt ist er für die Winterspiele 2022 in China, das für seine kompromisslosen Corona-Maßnahmen bekannt ist. Doch obwohl hier strengstens kontrolliert wird, ist es in der "Blase" nicht so schlimm, wie viele denken, erzählt er in FFH Guten Morgen, Hessen: "Dass du jetzt sagst du gehst mal aus dem Hotel raus und was shoppen - das gibt es einfach nicht. Es ist schon so, dass es Zäune und Schranken gibt, an denen steht 'Diese Linie nicht übertreten' [...] aber es fehlt dir ja an nichts."
So funktioniert die Corona-"Blase" bei Olympia in Peking
Wirklich unangenehm sei nur die Einreise gewesen, erzählt Pfaffenbach: "Man kommt am Flughafen an, dann wird dort ein PCR-Test gemacht mit Nasen und Rachenabstrich. Und da muss ich sagen, das war ordentlich schmerzhaft. So gründlich hat das bei mir bisher noch niemand gemacht!" Von dort geht es dann in ein Quarantänehotel, in dem alle Neuankömmlinge bleiben müssen, bis das Ergebnis des PCR-Tests vorliegt. Sobald dies der Fall ist können sich die Olympia-Teilnehmer und Mitarbeiter in der Blase mit Bussen oder ausgewählten Autos bewegen. Für Pfaffenbach war das Ziel die Wettkampfstätten in Zhangjiakou, etwa 100km von Peking entfernt: "Das Witzige ist, dass man unterwegs nur einmal an einer Raststätte halten darf, die extra dafür abgesperrt ist."
Das Hotel in dem Kai Pfaffenbach untergebracht ist, ist eigentlich ein Ski Ressort und ziemlich luxuriös erzählt er. Auch wenn die Sicherheitsvorkehrungen auch hier deutlich zu sehen seien: "Die Kellnerinnen und Kellner und das ganze Personal haben alle diese weißen Schutzanzüge an, die wir sonst kennen wenn die Feuerwehr auf der Autobahn irgendwelche Gefahrguttransporter bergen muss. Natürlich versucht man so das Risiko zu minimieren, dass doch irgendjemand andere ansteckt. Aber das ändert nichts: Die Leute sind alle sehr freundlich und hilfsbereit."
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Kälte ist schwerer zu händeln, als alles, was ich die letzten zwanzig Jahre erlebt habe
Die wirkliche Herausforderung liegt für Pfaffenbach, der seit 1998 bei allen Olympischen Spielen dabei war, in diesem Jahr aber auch ganz wo anders: "Eine Sache ist schwerer zu händeln, als alles was ich in den letzten zwanzig Jahren erlebt habe. Das ist die Kälte". Gerade bei den Events in den Abendstunden werde es bis zu Minus 20 Grad kalt und dazu komme noch ein eisiger Wind. "Das ist total spannend, auch für das Equipment. Also die FFP2-Maske, die ja durch die Atemluft feucht wird, friert fest. Und da hatten wir es schon, dass Kamera-Displays eingefroren sind. Durch die warme Atemluft, die durch die Maske raus muss, gefriert und beschlägt alles. Da bin ich gespannt, wie das wird im Wettbewerb. Wie sich das auswirkt sowohl auf das fotografische Material, als auch auf den Mensch hinter der Kamera".
Die Olympischen Winterspiele in Peking starten am Freitag mit der offiziellen Eröffnungsfeier. Das sind die hessischen Teilnehmer in diesem Jahr.
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