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Sylvia am Sonntag, der Podcast. 30 Jahre Bühnenjubiläum. 20 Jahre seit Bilder von dir. Laith Eldin hätte in der Corona-Zeit viele Gründe gehabt zu feiern. Es kam anders, aber ihm hat die Ruhe gut getan. Er konnte sich über einige wichtige Dinge klar werden. Ich sehe immer noch Musik, aber ich sehe tatsächlich, weil ich habe das tatsächlich mal hinterfragt nach 20 Jahren. Es wird musikalisch, wird es einen deutlichen Schwenk machen, weil ich finde inzwischen, ich habe mit so vielen Leuten in den letzten Monaten über die deutsche Musikszene und die Selbstverständlichkeit der Musikszene gesprochen, die ich großartig finde. Aber ich finde auch tatsächlich, dass gerade der deutsche Pop hat inzwischen so eine Bandbreite. Ich glaube, da verträgt es auch noch so ein paar musikalische Richtungswechsel. Also da kann ruhig auch mal musikalisch ein bisschen was anderes passieren. Ja, da habe ich jetzt mal mich zuberufen. Welche Musik werden wir in Zukunft von ihm hören? Wer wird Europameister und warum glaubt er an Geduld? Bei der Kindererziehung darüber und noch über viel mehr werden wir reden. Herzlich willkommen, Laysel Dean. Einen wunderschönen guten Tag. Wie geht es dir? Draußen explodiert die Sonne gerade und versucht bei mir zu Hause meinen Rasen in Brand zu stecken, was bei meinem Biotop auch nicht besonders schwer ist. In dem Falle geht es mir wahnsinnig gut, weil wettermäßig lädt es ja alles zu guten Zeiten ein. Du hast wie viele Künstler gelitten in der Zeit. Verspürst du jetzt so was wie Hoffnung? Ich habe große Hoffnung. Der einste Stück war schwierig, weil gleich unser allererstes Strandkorb-Konzert Ende Mai wurde gleich mal verlegt. Oh, ja ich weiß. Und wir dachten wie viele andere wahrscheinlich so, ah endlich, wir haben ein sicheres, safes Format. No. No. Aber wir holen das Ding jetzt im September nach und tatsächlich lassen wir uns jetzt gerade mit allem, was so kommt, Zeit bis Juli in der großen Hoffnung, dass dann alles, was wir spielen, so viele sind es nicht, wir haben ein bisschen ausgesucht tatsächlich, dass die alle bestehen bleiben und ich bin großer Hoffnung und voller Vorfreude. Homeschooling war ein großes Thema bei dir zu Hause. Gehen die drei Kinder jetzt mittlerweile wieder alle zur Schule? Jetzt gehen alle wieder in die Schule. Sind alle wieder in der Schule, versorgt quasi komplette Uhrzeiten und streuen gerade auch so Schwimmbadzeiten durch. Was natürlich großartig ist, aber es ist auch ungewohnt tatsächlich, weil es ist jetzt stiller geworden im Haus. Und das hat komische, aber auch sehr schöne Seiten. Ja, das heißt, du sitzt jetzt in deinem Keller und wenn es auch komisch ist, aber du hast Ruhe, keiner schreit, komm doch mal, ich brauch deine Hilfe. Du kannst dich konzentrieren. Ich kann mich konzentrieren, ich hör mich eh wieder so Sachen sagen wie, hast du Hausaufgaben? Hast du schon gemacht? Wie sieht's denn aus? Also von daher, ich bin damit ganz fein. Ja. Bist du denn jemand, der mit der Hitze gut klarkommt? Also auch wenn es so über 30 Grad? Ich gehöre auch zu den Leuten, die am ehesten so einen Mediterranen wählen würden. Ich bin ein Freund der kühlen Nächte und ich finde, es gibt so eine gewisse Temperatur, ab der wird es dann eigentlich nur noch unangenehm. Also wenn du dir nur noch Abkühlung und Schatten wünschst, aber ehrlich gesagt ist ja bis jetzt dieses Jahr Gott sei Dank noch ein Luxusproblem. Das stimmt. Und von daher nehme ich das gerade wirklich dankend an und schwitze in diesem Sinne einfach vor mich hin. Europameisterschaft, verfolgst du es ein bisschen? Was sagst du zur Leistung der Deutschen? Einige Dinge sind doch an mir vorübergezogen. Es sind auch definitiv Leute in der Mannschaft, die mir so gar nicht besonders viel sagen. Du bist doch nicht der Einzige. Das ist wirklich so. Ich glaube, ich weiß gar nicht woran es liegt. Vielleicht habe ich auch ein Stück weit Vorbereitungen einfach nicht auf dem Schirm gehabt oder einfach keinen Nerv dafür gehabt. Und jetzt nachdem ich mir das Spiel gegen Frankreich angeguckt habe, muss ich wieder mal feststellen, dass die Franzosen doch eine gute Fußballmannschaft sind. Man weiß gar nicht, hat ich ganz vergessen tatsächlich. Die sind auch Weltmeister. Ja, das ist so. Aber gut, wenn man den Blick auf die Sterne, auf den Trikots wirft, dann weiß man ja, wo die Latte hängt. Ja, ja klar. Nein, aber es ist doch im Prinzip, mir ist zum Beispiel bei dem Spiel gegen Frankreich aufgefallen, wie sehr ich es inzwischen auch gewohnt bin, eher auf die negativen Events zu schauen. Also bei einem Spiel eher zu sagen, ah, das läuft nicht und das macht auch nichts und das müsste besser werden, anstatt mal zu sagen, hey guck mal, das haben sie gerade echt schön gemacht. Toni Kroos hat doch gut gespielt, weißt du, so. Ja, also mir geht's aber, ich hab auch, wir haben das auch hier thematisiert, also diese Begeisterung, das kommt nicht so richtig zustande. Also da bist du nicht der Einzige. Ich bin nicht der Einzige und ich hab keine Ahnung, vielleicht sind die, Public Viewing ist ja jetzt auch mal so ein Punkt, ich erinnere mich noch dran, zur letzten EM war ja Public Viewing quasi, war ja draußen genauso voll wie drinnen. Also da war ja überhaupt nichts von, die Straßen sind leer gefegt, sondern die Straßen waren eher voll, wenn irgendwo ein Bildschirm stand. Und da das jetzt ja alles total verrutscht ist, glaube ich, gepaart vielleicht auch mit so ein paar Befremdlichkeiten im Kopf, viele Leute wissen immer noch nicht, wie sie sich verhalten sollen. Und das gepaart natürlich mit dieser dort auch etwas speziellen Optik im Stadion, auch nochmal ein ganz spannendes Ding mit den Zuschauern, die da drin sitzen, macht glaube ich irgendwas ganz Gemischtes. Also mir geht das auf jeden Fall. Würdest du dich trauen zu sagen, wer Weltmeister wird? Entschuldigung, Weltmeister, wir sind bei der Europameisterschaft hier. Ich wollte gerade sagen, Weltmeister werden wir, das ist klar. Genau. Gut, dass du fragst. Wer wird Europameister? Ehrlich gesagt, ich hab ja so viel nicht mitgekriegt und ich hau jetzt mal böse raus, weil es mich gestern so geflasht hat. Also, wenn die Franzosen nicht Gegenspieler finden, die mindestens so schnell sind wie sie, dann sind sie gerade sehr sehr gut aufgestellt tatsächlich. Ja, die waren, das hat mich auch begeistert, man muss ja vorsichtig sein, aber die waren wirklich, da hast du den Unterschied gemerkt, die sind wirklich so schnell, also die nehmen den Ball und dann rennen sie gleich in die andere Richtung los. Und bei uns hab ich immer so das Gefühl gehabt, das stockt dann erstmal, obwohl da auch gute Teile dabei waren, aber man hat halt leider schon den Unterschied wirklich gesehen. Ja, gerade so Tempo. Also einfach tempotechnisch hast du dann das Gefühl gehabt, okay, da gibt's ein paar Leute bei den Franzosen und jetzt auch nicht nur die Jüngsten, die so schnell sind, dass du, ich muss sofort an Badesalz denken, bin ich ganz ehrlich. An Badesalz? Warum? Aber gibt's einen alten Badesalz mit dem Sabini, kennst du den? Ah! Oh mein Gott, du bist ja besser hässer als ich. Mit dem Sabini, wenn du mal ein Zebra mit der Hand gefangen hast. Also, für alle da draußen, die mich jetzt natürlich ganz wüst verurteilen, ihr müsst euch den Sabini mal anhören von Badesalz, großer Klassiker, ganz großartig. Und so hatte ich das Gefühl gestern, also im Prinzip lief man uns ja manchmal tatsächlich den Rang ab, im wahrsten Sinne. Glaub ich wirklich gute Chancen und ansonsten bin ich ganz ehrlich, ich bin jetzt auch mal für unseren Nachbarn und mach mich mal für die Franzosen stark, vielleicht auch um sie moralisch zu unterwandern. Oh mein Gott, da muss man ja dreimal um die Ecke denken und das bei dieser Hitze ist gar nicht so einfach. Aber wir sind ja auch Europäer, könnte man sagen und ich denke mir immer, wenn wir jetzt mal, es ist zwar Löw's letztes Turnier, aber ich meine, vielleicht machen wir einfach mal Pause und kommen dann, was weiß ich, mit Hansi Flick und dann wird es auch eine ganz andere Mannschaft werden, hab ich den Eindruck. Also wir stehen, glaube ich, auch vor einer großen Veränderung, nicht nur im Fußball. Wir stehen vor einer großen Veränderung, das fand ich auch, ehrlich gesagt, ich fand es ganz spannend gestern, weil es gibt so ein paar Sachen, die ändern sich irgendwie nicht. Hansi Flick warnsinnig braun gestern im Bild, da sah es aus, als würde er gerade aus dem Urlaub kommen, so ging es mir, als ich geguckt habe. Und das Schöne fand ich aber auch dabei, ich muss die Fahne total hochhalten, weil ich sprach natürlich hier, ich hab ja Schweizer im Haus, ja. Das heißt, es ist jetzt tatsächlich so, seit gestern und wir wissen noch nicht, ob wir es so lassen oder nicht, hängen an meiner Außenfassade zwei Flaggen. Ohne Witz. Nein. Ohne Witz. Und es sieht so asozial aus. Es hängen tatsächlich zwei Landesflaggen hängen hier am Haus. Ehrlich gesagt, mache ich das hauptsächlich, vielleicht hören sie es, um meine Nachbarn ein bisschen zu provozieren. Weil der Nachbar gegenüber hat eine deutsche Fahne aufgehängt, aber hochkant. Jetzt weiß man nicht, ob er vielleicht doch Belgier ist oder ob er vielleicht so im Notfall, wenn es bei den Deutschen schlecht läuft, behaupten will, er ist Belgier. Jetzt haben wir hier den Fahnenkrieg angefangen und deswegen, ich muss ja die Schweizer auch irgendwie supporten. Das ist ein Teil deiner Familie. Ja, das ist richtig, aber wir hänseln uns hier ja gegenseitig. Aber wenn jetzt, genau, aber wenn jetzt Deutschland gegen die Schweiz spielen würde, dann müssten wir weiterkommen, für wen wärst du dann? Ich bin dann ganz klar für Deutschland. Ja. Weil ich muss dann hier im Haus, nachdem es bei der Eishockey-WM quasi, haben ja die Deutschen auch schon die Schweizer mit rausgeschmissen. Stimmt. Und das war dann doch, weil den ganzen Tag liefen bei diesem Spiel, in diesem Spiel liefen Schweizer um mich rum und haben mir Kommentare gedrückt. Und ich habe es dann doch ein bisschen genossen, als wir sie geschlagen haben. Also du siehst schon, das hat schon eine kleine Historie. Ja, natürlich. Also es ist aber besonders spannend bei dir und immer war immer was los, selbst wenn die alle wieder in die Schule gehen. Es ist trotzdem immer noch, also man kann sagen, Full House bei euch. Bei uns ist immer noch Full House und so langsam kehrt hier, wie gesagt, auch so ein bisschen Musik zurück. Ich habe auch zwischendurch jetzt mal den ein oder anderen Kollegen getroffen, der zum Beispiel, keine Ahnung, viele Leute um mich rum sind jetzt durchgeimpft. Ganz lustiges Wort. Bist du durchgeimpft? Ja, das hat man früher auch nicht so unter Erwachsenen. War das kein Gesprächsstoff? Das ist genau so. Ja, ich bin zweifach. Nee, du, ich bin einfach nur. Also das ist schon, das hat sich ja der Sprachjargon eingestellt. Und wenn ich mir zum Beispiel die Bilder aus dem Stadion anschaue und du natürlich als Musiker denkst, okay, jetzt dürfen da doch so viele Leute ins Stadion rein. Muss man sich auch klar machen, ein Teil davon wird in unseren Alltag einfließen. Also damit leben lernen und irgendwie das, was die neuesten, unsere neuste Errungenschaft, negative, irgendwie in unser Lebensalltag einzubauen, wird jetzt anfangen. Und ich hoffe, wir schaffen das mit dem nötigen Respekt uns selbst gegenüber und möglichst wenig Quergedenke. Da wäre ich sehr froh drum. Bist du durchgeimpft, Lays? Ich bin einfach. Ich bin ja tatsächlich einem relativ frühen AstraZeneca-Ruf gefolgt und lag tatsächlich auch drei Tage flach. Oh, du Arme. Mich hat's richtig, 39 Fieber, Schüttelfosvolle Programm. Vielleicht hab ich's auch nur ausgenutzt, damit ich mich hier mal hinlegen kann und rumheulen drei Tage. Genau, und damit die dich endlich mal bedienen, weißt du, und sagen, oh du Arme. Ich hab die Thermometer in die Teetasse gehalten und so, das ganze Programm. Nein, es war tatsächlich, aber man fühlt sich dann doch besser. Es gibt auch um mich herum noch Leute, die noch gar nicht geimpft sind. Und es ist tatsächlich, es macht irgendwas. Es macht eigentlich was ganz Gutes und ich finde, weil ich gerade selber sagte, das Umgehen lernen damit, ich finde, es macht einen positiven Schritt in diese Richtung, zu sagen, okay, das ist jetzt halt mal Usus und wir müssen es irgendwie einbauen und umbauen und dann fühlt man sich schon wieder ein bisschen normaler. Ja, mir geht's genauso mit dem Impfen. Und ich weiß nicht, wie das bei dir war, also bei uns war eine so gute Stimmung in diesem Impfzentrum. Normalerweise meckern ja ganz viele Menschen und impfen, aber da waren alle so, ich werd geimpft und die Leute waren total freundlich. Also das war schön, also es hat richtig Spaß gemacht. Ja, es war eigentlich ein recht cooles Event. Ja, man ist ja dankbar für Events so im Leben gewesen. Es gibt ja nicht so viele. Eben, es gibt ja nicht so viele. Wir sind auch gleich durch. Gab es schon etwas, was du wieder machen durftest? Warst du das allererste Mal wieder draußen, was trinken oder hast du Sport gemacht? Was war so das allererste, was du wieder machen konntest? Also es gibt eine Sache, die mich wirklich geflasht hat. Das liegt jetzt glaube ich drei, vier Wochen zurück. War ich unter anderem mit den Herren Polmann, Phil Siemers und Meile in Hamburg auf einem Schiff. Wir spielten da mit für All Hands on Deck für eine große Spendenveranstaltung. Die, glaube ich, auch nochmal quasi von relativ frischen Acts bis Kontra K war alles dabei. Es wurde auch ganz gut Geld umgesetzt an der Stelle und wir durften danach im Hotel zu sechst Indoor essen. Nein! Doch! Wie schön! Es war tatsächlich so, dass wir, es hat wirklich Spaß gemacht. Wir haben erst um elf angefangen und ich muss nochmal einen riesen Dank rausschicken auch an den ganzen Haufen, weil man hat uns dann wirklich lang betreut. Zum ersten Mal, seit ich weiß nicht wie langer Zeit, ging eine Tür auf eines Lokals. Wir traten raus und es war draußen hell. Ganz großes Kino, muss ich sagen. Also das war die ganz große Packung und ich muss sagen, ich habe es unfassbar vermisst und freue mich so sehr darauf, wenn das wieder alles ganz normal funktioniert. Kurz nochmal zur Zeit der vergangenen Monate und deine Homeschooling-Erfahrung. Du hast ja ganz neue Talente an dir entdecken können, Lehrerqualitäten. Ich bin ein super Lehrer. Not. Nein, das Schöne ist, glaube ich, dass ich, ich hatte großartige Erinnerungen schon in den letzten Monaten auch an meine Schulzeit. Das ist schon klasse und ich habe mich durch Schulbücher gewälzt, die ich auch noch kenne. Aber ich bin doch ehrlich gesagt einfach total froh, dass ich das nicht beruflich mache. Ja, man muss das, ich habe es auch vorher schon verstanden, aber jetzt weiß ich umso mehr, warum man das lernt auch, dass man, wenn man etwas unterrichten möchte oder zumindest einen bestimmten Stoff in einer bestimmten Zeit an ein sehr breites Publikum, nenne ich es jetzt mal, vermitteln. Das sind ja auch alle unterschiedlich und jeder möchte vielleicht, der eine schneller, der andere langsamer und was uns zum Beispiel passiert ist, um das damit abzuschließen, wir haben, als es losging mit dem Homeschooling, hatten wir vorher zwei Monate mit zwei Homeschoolern zu Hause, die wir selbst unterrichtet haben, Homeschooling-seitig. Und sind in der Regel wirklich regelmäßig übers Ziel hinausgeschossen, sprich das Thema ist, was weiß denn ich, Längen und Breitengrade der Erde, schönes Thema und dann erwischt man sich bei so einem Monolog, weißt du, das ist ganz einfach, blabli, blabla und plötzlich erzählt man Dinge, die überhaupt noch nicht auf diesen Tisch gehören. Und das ist glaube ich so die Kunst, also das Wissen zur richtigen Zeit. Ich hab das jetzt auch öfters so gehört im privaten Leben als auch jetzt so in Gesprächen, dass man dadurch Lehrerinnen und Lehrer mehr schätzt, weil man weiß jetzt, was die eigentlich leisten. Das ist genau so, man weiß natürlich, vorher hast du das irgendwie immer so ein bisschen auf dem Schirm, aber man hat natürlich glaube ich auch aus der Schulzeit noch so das klassische Feindbild vor Augen. Ach komm. Also ich glaub, es war alles dabei. Es war alles dabei in meiner Schulkarriere und ich weiß auf jeden Fall jetzt, wie sich zum Beispiel der ein oder andere Referendar gefühlt hat, der in unseren Klassenverband kam und mitunter wirklich vor einem Haufen durchgeknallter Teenager saß und verzweifelte. Ich merke gerade, Homeschooling schult die Empathie. Auf jeden Fall, öffnet die Herzen. Es ist halt auch einfach schön, dass man so im normalen Leben ohne Corona, dass da halt einfach die Kinder in der Schule waren und die waren versorgt. Es war schön, merkst du doch, dass ich glaube inzwischen weiß der Letzte, wie es ist und wir hatten wirklich den großen Luxus, dass wir noch zwischendurch, hatte jeder so ein bisschen sein Zeug zu machen. Und jetzt im zweiten Lockdown ist das mit dem alle unter einem Dach auf Dauer, es ist einfach so. Ich kann viele Leute verstehen, die an der Stelle an ihre Grenzen kommen, was natürlich schwierig ist. Man muss an der Stelle auch ganz klar sagen, dass das glaube ich Leute zu Hause durchdrehen. Also ich möchte jetzt noch gar nicht von häuslicher Gewalt reden, sondern von Leuten, die zu Hause sind und gar nicht wissen, was sie mit sich anfangen sollen. Und das ist schon, mit denen hat man natürlich auch nochmal so ein Stück weit Verständnis und allein dadurch für ein bisschen mehr körperliche Betätigung, die leidet natürlich gerade irgendwie. Auch wenn wir eigentlich alles geben, um so, du musst jetzt das Gaming Zeug kurz mal weglegen und musst an die frische Luft. Nein, ich will nicht. Weißt du, so die Version, die gibt es natürlich, weil so viel Treffen mit Freunden, das ganze Vereinswesen, wenn das alles in den Knien ist, dann musst du ja mal was machen und deswegen bin ich eigentlich froh über die Vorstellung, dass das ein Ende finden soll. Nochmal ganz kurz zu deiner Schulkarriere, weil du das ja eben so erwähnt hast. Was war denn gar nicht, was hat denn gar nicht geklappt? Welches Fach? Was war nicht dein Fach? Was war nicht mein Fach? Also, obwohl ich nie so ein richtig schlechter Schüler in Mathe war, habe ich Mathe immer gehasst. Und das liegt zum einen an der Tatsache, dass mein Mathelehrer Herr Hönig, den ich an dieser Stelle grüße, es nicht geschafft hat, von der fünften Klasse bis zum Abi meinen Namen richtig auszusprechen. Er hat es nicht geschafft, auch danach nicht. Abifeier kam er noch, na Lais, bist du jetzt zufrieden? Er hat immer Lais gesagt. Am Anfang noch Laid und dann kam Lais. Und ich habe es dann einfach dabei belassen, weil wir haben darüber auch gesprochen und er fand es total witzig. Also nach dem Abi fand er es total witzig. Und ich war in Mathe. Ja, im Prinzip verband er dann so mein ganzes Mathe, Herr Hönig, da sind wir bei dieser Feindbild-Sache. Also, es war jetzt nicht so, dass es mich krass motiviert hat. Guter Lehrer, guter Lehrer, viel bei ihm gelernt. Ich trage ihm das einfach nach, weil ich mich daran nach wie vor erinnere. Von der Seite kann man es natürlich auch sehen. Unvergessliches Erlebnis, Mathelehrer. Weil eigentlich dein Papa, ich glaube der hat doch Maschinenbau studiert, der müsste doch auch eine Affinität zum Mathe gehabt haben, oder? Das ist ganz furchtbar. Wo muss ich es so vorstellen. Ich habe quasi Französisch und Physikleistungskurs. Warum auch immer ich mir Physikleistungskurs rausgesucht habe, das habe ich aber sehr gern gemacht. Also weil es für mich immer so ein bisschen angewandt und Mathematik war stellenweise. Und das waren natürlich Lieblingsspielzeuge meines Vaters, der das viel umständlicher erklärt hat als die Schule. Da komme ich jetzt auf mein eigenes Homeschooling zurück. Ich saß also ab und zu neben meinem Vater, raufte mir die Haare, weil ich mir Sachen erklärte, die ich gar nicht wissen musste und dachte so, nein, Vater, nein. Weiche von mir, du böser Geist. Und trotzdem hat es aber gut funktioniert. Und ich würde wahrscheinlich im Rückblick es nochmal genauso machen, wie jetzt. Weil ich habe die Schulzeit, wie ganz viele um mich herum, auch sofort nachdem sie vorbei war, vermisst. Interessant ist aber, dass du im Grunde die gleichen Fehler, die dein Vater gemacht hat, gleich wieder selber angewandt hast. Natürlich, ist doch klar. Und ich habe mich dabei auch ertappt. Das ist das Schlimmste. Das ist ein furchtbares Gefühl, finde ich. Ja, aber ich finde, das ist schon ein Zeichen für, du bist schon in der zweiten Stufe. Du hast es erkannt. Ja, ich habe es erkannt. Aber es kommen auch ab und zu, wenn ich dann so Sachen sage wie, Schuster, bleib bei deinen Leisten. Zumindest habe ich noch hier keine so lange, du mit deinen Füßen. Ich finde es ganz schön, dass es ein paar Sachen gibt, die in mir schlummern, die ich aus meinem Elternhaus mitgenommen habe, von denen ich gar nicht wusste, dass es so ist. Kinder können viel, ich will jetzt nicht sagen ertragen, weil es ist zu hart für dich, aber wenn man das denen richtig erklärt und wenn man sich auch mal entschuldigen kann, also Kinder können schon viel verstehen. Können viel verstehen, sind unglaublich flexibel im Kopf, im Verhältnis zu Erwachsenen. Und wenn du es gerade so sagst, können viel ertragen, das ist schon, was Rangehensweisen von Erwachsenen angeht, glaube ich, ist das genau so. Ich glaube, du lernst es als junger Mensch, man merkt diesen Schwenk zum Teenagetum. Also man merkt ja gewisse Hormonausschüttungen, man kann sie ja förmlich sehen. Also ich rede jetzt nicht von Auswüchsen auf der Haut, sondern man sieht es irgendwie im Gesichtsausdruck. Und das finde ich schon, das ist unglaublich spannend. Und du merkst auch, wenn sich um einen Menschen eine emotionale Wand aufbaut und du kannst an ihn ranreden, was du willst, es kommt einfach nicht bei ihm an. Das finde ich sehr spannend, muss ich sagen. Aber ich finde es super, dass du das spannend nennst, weil andere haben andere Adjektive dafür. Es ist die Hölle. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meinem Gitarristen Ole, der dann irgendwann sagte, als seine Tochter, ich glaube 15 wurde, haben wir darüber gesprochen, da sagt er, also wenn ich was sag, ist nix. Und wenn ich nix sag, ist auch nix. Also mach ich jetzt gar nichts mehr. Das fand ich eigentlich sehr schön. Wir haben ja vor einem Jahr gesprochen, als dein Album rauskam und ich habe das noch als Eindruck behalten, wie glücklich du über deine Drillinge warst. Du hast ja mit einem Mal drei Kinder gekriegt und das hat dir unglaublich gut getan. Das ist auch sehr, wenn man den oberflächlichen, gerne auch mal anstrengenden Punkt einfach wegschiebt, dann bleibt was sehr Befruchtendes und sehr Beflügelndes auch, weil die Sichtweise auf bestimmte Dinge sich immer wieder neu setzen muss in einem Hirn, in dem vieles schon gesetzt scheint. Da rede ich von meinem alten Klopf, Kloß im Kopf. Und das finde ich groß, weil ich im Prinzip die Chance habe, nicht die Pflicht, sondern die Chance, mir vielleicht auch eine neue Herangehensweise zu überlegen oder auch eine zu lernen, die mir selbst viel besser tut. Und das finde ich schon wirklich einfach, ist durch wenig Sachen zu toppen. Auch gerade wenn man von Anfang an dabei ist, das Baby wird geboren, dann kommt man so langsam ran. Aber ich fand das so beeindruckend, ich habe auch keine persönlichen Erfahrungen damit, weil ich bin so langsam rangekommen mit meinen Kindern, aber plötzlich hast du Kinder und bist Vater. Das muss man erstmal hinkriegen. Ich glaube durch das sich selbst einweisen in Schranken. Es gab den ein oder anderen Ratschlag um mich rum. Ich habe dir letztens, Wahnsinn, dass das ein Jahr her ist, wirklich der Wahnsinn. Ich habe dir quasi vor einem Jahr erzählt, dass der beste Ratschlag war, dass ich doch einfach versuchen soll ein guter Freund zu sein, um es mal so zusammenzufassen. Und das hat sofort ganz viele lästige Erziehungspflichten, gefühlte, hat das erstmal beiseite gestellt. Und die sind natürlich jetzt gekommen, es gibt klares Regularium, aber ich glaube die Herangehensweise als befreundete Person bedingt ein gegenseitiges Vertrauen und einen Umgang, den man gerne pflegen möchte. Und wenn du da bist, dann kann man sozusagen, das fand ich das Schöne, diese Erziehungssachen, die ja in der Regel schwieriger sind oder eher negativ oder irgendwie böse und fies und was auch immer, kann man die eher so von außen andocken und bis jetzt hat das ganz gut geklappt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Zeit der Pubertät einfacher ist für dich, also dass die wirklichen, zum Beispiel deine Frau, die Mutter deiner Kinder, also deine, es ist nicht einfach, die Mutter, deine, mit deinen, egal. Aber meinst du nicht, dass es einfacher ist für dich in der Pubertät als jetzt die wirkliche Mutter, weil ich glaube, da kann man sich noch mehr zoffen? Ich glaube, ehrlich gesagt glaube ich nicht. Ich glaube einfacher hat es in der Pubertät oder ab einem gewissen Alter derjenige, und da muss ich an meinen eigenen Vater denken, der bestimmte Dinge gar nicht erst steuern will. Sondern, also steuern bedeutet erzwingen. Ich glaube es gibt Dinge, die muss man selber austesten. Also es ist jetzt schon hier auch absehbar, wer von den Kindern eine klare Affinität hat zu unvernünftigen Dingen und wer das eher nicht hat. Das ist jetzt schon relativ klar. Ja, das ist jetzt schon zu sehen. Bei dem Teenager ist das auch klar. Und es ist einfach so, während viele Leute um ihn rum schon viel näher an Konsum sonstiger Dinge sind, ist er das gar nicht. Und das heißt überhaupt nicht, dass das immer ausbleibt, aber das ist natürlich auch ein offenes Thema gewesen und ist es noch. Und es wird besprochen und ich habe Menschen in meinem Leben getroffen, die Kinder haben und diese Menschen, von denen wir reden, die sind selber keine Kinder von Traurigkeit. Und die haben das mit ihren Kids sehr offen besprochen und da ist es kein, es gibt wenig Verbote, sondern vieles wird auf den Tisch gelegt, wird besprochen, da wird auch mal nachgefragt über heikle, aufgrund von heiklen Themen und dann bequatschen die das und dann ist das damit dann auch erledigt und du musst dann nicht darüber nachdenken, vertraue ich meinem Kind jetzt weiterhin oder nicht. Weil ich glaube, du kannst es ja sowieso, du kannst ja eh nicht stundenlang, weißt du? Du bist ja nicht immer dabei. Wir dürfen nur nicht vergessen, wie es selber war, weil das Verboten in dieser Zeit hat ja so einen Reiz und das Gehirn von Puppertierenden, das habe ich mir immer wieder, so habe ich es meinem Mann erklärt, weil der ist fast, der ist durchgedreht mit Töchtern. Das ist einfach, ihr Gehirn, ihr Gehirn ist einfach die Königs dafür und es ist wirklich so, das sagen ja Gehirnforscher, es ist ein bisschen der Zustand wie verrückt zu sein. Ich glaube, wenn man das, also vergessen kannst du es ja eigentlich nicht. Wenn man sich so ein bisschen zurück erinnert, fallen einem sicherlich drei, vier, fünf Episoden ein mit Eltern, die man nie vergessen wird, weil man einfach klar mitten ins Fettbad reingesprungen ist. Genau. Natürlich, genau so ist es. Und habe ich das jetzt richtig verstanden, dass dein Vater, das fand ich interessant, wie du das erwähnt hast, war der so eine, hat er es geschafft, es laufen zu lassen, also dich laufen zu lassen? Ich gebe dir ein Beispiel. Ich habe relativ früh angefangen zu rauchen, gestehe ich. Und mein Vater war, mein Vater hat in seinem Leben nie geraucht und hat auch immer wirklich relativ wenig Alkohol getrunken. Und was Rauchen, da geht überhaupt kein Freund. Und hat aber wirklich, hat tausend Versuche gestartet, um mir das abzugewöhnen. Und wir reden jetzt nicht von verboten, sondern er hat mir Bücher gekauft über das Rauchen. Er hat mich sozusagen auch zu Leuten geschleppt, die aufgehört haben zu rauchen, denen es davor schlecht ging. Er hat mir mehrere, wir haben mehrere Wetten angefangen, indem er mich mit Geld bestechen wollte. Hat auch nicht geholfen. Hat alles nicht geholfen, aber er hat es im Prinzip eine ganze Weile hart versucht. Und ich habe das unterwandert, habe ihm das aber auch hoch angerechnet. Weil wenn meine Eltern jetzt gesagt hätten, wenn du damit nicht sofort aufhörst, dann weiß ich, hätte ich sozusagen, keine Ahnung, irgendwo angeklebt unterm Schuh oder so wahrscheinlich. Ja klar, der hätte es einfach heimlich gemacht. Korrekt. Und meine Eltern waren an der Stelle auch relativ offen. Die waren nie Freunde davon. Nie. Also wirklich nie, sondern immer klare Gegner. Und haben ihre Position stark gemacht. Und ich konnte das dann am Ende des Tages für mich selbst entscheiden. Und so haben wir das zu Hause eigentlich mit vielen Sachen gehandhabt. Und das hat bei vielen Dingen auch dazu geführt, dass ich es aus Vernunftsgründen gelassen habe. Das klingt jetzt unglaubwürdig. Vernunft und Teenager. Aber es ist tatsächlich so, dass Dinge dabei waren, wo ich so dachte, okay, dann halt nicht. Warum eigentlich? Dann lass ich es halt mal sein. Das hat funktioniert. Irgendwie langfristig. Man muss nur einen langen Atem haben. Es ist so lustig, weil deine Kinder sind ja alle noch klein, aber zum Beispiel, das werden jetzt auch viele kennen, die uns zuhören. Ich habe zwei Mädchen, die waren beide total unordentlich. Das ist wirklich immer ein Thema gewesen, Zimmerkatastrophe. Das kenn ich. Ich weiß genau, wovon du redest. Aber hey, ich sag dir, es ist Hoffnung. Es ist nicht nur Hoffnung. Du kannst wirklich so an deine Kinder glauben. Meine Tochter ist ausgezogen, lebt jetzt mit ihrem Freund zusammen. Ich komm zu dir nach Hause. Es ist so aufgeräumt. Es ist aufgeräumter als bei mir zu Hause. Ich denk mir, nee, es kann doch nicht sein. Was ist passiert? Mutti, zieh die Schuhe aus. Also so schlimm war nicht. Und ich bin auch schon unangemeldet gekommen. Es ist nicht nur so, weil ich komme. Und dann sagt sie, du Mama, ich hab das lieber aufgeräumt. Okay. Aber well done, würd ich mal sagen. Well done, well done. Wie auch immer du das gemacht hast. Aber es ist halt schon. Aber das ist das, wie du sagst. Dieses Zusammenleben. Man soll auch nicht immer tun, dass das einfach wäre. Das Zusammenleben, diesen Alltag, ohne dass Krieg ausbricht zu Hause, ist nicht immer einfach. Ich find das, wie recht du hast. Das ist natürlich ein toller Ausblick und ganz erfreulich zu hören, weil auch dieses Thema schon öfters auf dem Tisch lag. Und da fällt mir an der Stelle ein, dass man es immer für selbstverständlich hält, dass Eltern und Kinder sich gut verstehen. Viele halten es ja für, ich mein, es gibt natürlich diese Verbandelung zwischen Eltern und Kindern, die ist da, auch dieses emotionale Band. Aber ich glaube, es gibt genug quasi mit solcher Beziehung, die schon in einem ganz frühen Alter der Kinder angefangen haben, so ein bisschen zu verrutschen. Und nie wieder in die gerade Bahn gekommen sind. Und ich find ehrlich gesagt, die Vorstellung, dass man sich das aufrechterhält, dass du dich halt, wenn dein Kind erwachsen ist, immer noch auf einer guten Ebene siehst, das find ich das Allerwichtigste und auch die schönste Vorstellung dabei. Dann auch gerne in der nicht aufgeräumten Bude, tatsächlich. Aber wenn du natürlich sagst, dass da Hoffnung besteht, obwohl es jetzt ab und zu zum Wahnsinnigwerden ist, dann bin ich total beruhigt. Auf alle Fälle. Und ich glaube, sie hat mir das so erklärt, wenn du plötzlich deine eigene Wohnung hast, dann macht das alles viel mehr Spaß. Oder man hätte gar nicht zu Hause, das könnte ich dir jetzt als Ratschlag geben, vielleicht einfach überhaupt nicht mehr ermahnen. Einfach sagen, okay, ich weiß, das ist sehr schwer. Puh. Das ist mein Lieblingsangebot. Man kann auch relativ wenig, weil dann kommt man ja sofort so, solange du die Füße noch, dann schließt sich ja quasi in einem Atemzug an. Aber der bleibt mir dann sofort im Halse stecken. Gott sei Dank, dass das noch bleibt. Ja, noch bleibt es ja. Jetzt haben wir so viel schon über Eltern, Kinder geredet. Dabei wollte ich anfangen, dir zu gratulieren zu deinem neuen Video, Zwischen den Zeilen. Das ist ja sehr schön geworden. Ja, das ist tatsächlich, vielen, vielen Dank an der Stelle. Es ist speziell, weil es eigentlich anschließt an das Video davor, Zu liebens ein Geschenk. Und wir haben beide Videos zu beiden Songs in einer Rutsche durchgedreht mit den gleichen Leuten. Und hat mich ein bisschen, der Marvin, der das alles geschotet hat, der hatte so ein bisschen die knifflige Aufgabe, es so aufzuteilen, dass in beiden Videos ein Stück weit eine Geschichte erkennbar ist und sie doch ergänzen. Also sie gehören zusammen, aber du erkennst es irgendwie aus beiden. Und im Prinzip finde ich, hat das sehr, sehr gut funktioniert und war auf jeden Fall auch mein erstes Mal. Geht das jetzt immer so weiter? Könnte ja ein kleiner Film draus werden. Weißt du, immer mit den gleichen Darstellern. Das wäre eine super Idee und eigentlich ist es die Idee für ein Konzeptalbum. Das heißt, ich muss jetzt als nächstes ein Konzeptalbum schreiben. Ja, genau. Ja, dann mach ich das. Erstmal musst du ja auch mit dem, also es ist so traurig, also es ist eigentlich schon traurig für dich, weil das war dein Jahr 2020, ja? Also 30 Jahre Bühnenjubiläum, 20 Jahre seit Bilder von dir. Und dann kam das böse Virus und hat dir einiges weggenommen. Das ist korrekt und ich muss ganz ehrlich sagen, ich bereue nicht, das Album veröffentlicht zu haben, aber es hat doch da, dass sich alles anders entwickelt hat als gedacht oder ist immer noch. Es ist sich immer noch alles anders entwickelt als erwartet. Es ist wirklich schwierig, vor allen Dingen, wenn, sagen wir mal, es teilt sich ja die Lage. Also ein Teil der Leute, die Musik machen oder auch Kollegen von mir, sind gefühlt, also virtuell gefühlt wie wild am Arbeiten und die andere Hälfte ist wie wild am Pausen machen sozusagen. Und abgetaucht, natürlich. Und man hört ja eigentlich nur nichts, weil man sich alle daran gewöhnt haben, dass du virtuell am Start bist und wenn du virtuell am Start bist, dann haben alle das Gefühl, bei dir läuft was. Bist du virtuell nicht am Start, denken alle, was ist denn mit dem los oder mit der? Geht's dir denn gut? Du hast gar nichts mehr gepostet. Und das ist schon sehr spannend. Aber bis jetzt bin ich eigentlich mit der ganzen Entwicklung, also zumindest meiner eigenen, ganz zufrieden. Ich hab mir ein bisschen Zeit verschaffen können und krieg so langsam so eine Sicht für das, was ich machen möchte in Zukunft. Was siehst du, was du schon erzählen darfst? Ich sehe immer noch Musik, aber ich sehe tatsächlich, ich hab das tatsächlich mal hinterfragt nach 20 Jahren und hab mir auch fest vorgenommen, dass ich mein Bühnenjubiläum, ich werd es 22 nachholen. Weil erstens mal hab ich dann die Schnapszahl und ich seh's einfach nicht ein. Also ich hoffe auch, dass in 22 weniger andere Kolleginnen als in 20 ihr Jubiläum feiern, weil da waren auch einige dabei. Und ja, einige. Also es war dann schon so, okay gut, noch ein Jubiläum, dann halt. Und es wird musikalisch einen deutlichen Schwenk machen, weil ich finde inzwischen, und ich hab mit so vielen Leuten in den letzten Monaten über die deutsche Musikszene und die Selbstverständlichkeit der Musikszene gesprochen, die ich großartig finde. Aber ich finde auch tatsächlich, dass gerade so der deutsche Pop hat inzwischen so eine Bandbreite, ich glaub da verträgt's auch noch so ein paar musikalische Richtungswechsel. Also da kann ruhig auch mal musikalisch ein bisschen was anderes passieren. Ja und da hab ich jetzt mal mich zuberufen. Natürlich. Du bist ja der Rocker, im Herz ein Rocker. Country war doch auch mal noch mal irgendwie, sollte auch mal ein Album kommen. Allein da du schon so zwei Sachen in die Waagschale schmeißt. Ja. Also genau das sind eigentlich die Sachen, auf die ich schaue. Also wenn das das bei dir verstärkt hat, dann war das eine gute Zeit für dich. Dann war das eine gute Zeit. Klar ist es natürlich, wenn man so eine Berufung hinterfragt, dann ist das immer schwierig, weil so viel auf der Strecke bleibt. Sich zu überlegen, mit dem Musikmachen aufzuhören, ist keine schöne Sache, weil du dir dann überlegst, was mach ich denn dann. Und wenn man jetzt nicht gerade die drei, vier Nebenleidenschaften parat hat, dann ist es schon sehr spannend und von daher ist es für mich quasi umso erfreulicher, eigentlich auf den Pfad zurückgekommen zu sein, bis jetzt und das wieder zu verfolgen. Sehr gutes Gefühl. Wahnsinn, oder? Also was alles passiert ist, bei dir, bei der Musik und auch diese ganze Entwicklung mit Corona. Es ist genau so. Also mir kommt der erste Lockdown vor, als wäre er mindestens zwei Jahre her und ich glaube diese Zeitkrümmung. Ja, Zeitkrümmung ist gut. Da merkt man wieder den Physik-Leistungskurs bei dir. Ja, ja, ja. Das habe ich alles durchdacht. Jetzt kommen wahrscheinlich, hoffentlich kriegst du Anrufe oder E-Mails. Das stimmt aber so nicht. Du kannst wahrscheinlich die Relativitätstheorie auch in drei Sätzen erklären, oder? Auf keinen Fall. Okay, dann lassen wir das. Wir haben so ein schönes Buch für die Kids gekauft und ich habe dann festgestellt, man muss doch ein bisschen ausholen. Aber das gerne beim nächsten Mal. Okay, das machen wir beim nächsten Mal. Wo waren wir gerade? Ja, wir sind eigentlich immer noch bei der Frage. Genau, Zeitkrümmung Corona, wie die Zeit sich verändert hat. Und was ist Alltag. Das wird spannend, es ist total wünschenswert, es ist natürlich unfassbar spannend, vielleicht auch schlimm sich vorzustellen, was übrig bleibt. Wie das auch wirtschaftlich aussieht im Land, ist natürlich ein Punkt. Wie viel liegt da brach? Wird es Ladenteilen geben, die leer sind und was passiert an der Stelle? Und ich muss ja gar nicht so weit weg gucken. Mein Gewerbe ist, glaube ich, an vielen Stellen inzwischen schon ausgehöhlt. Es gibt genug Kunststaffen, die sind schon auf der Strecke geblieben und wie sich das dann entwickelt am Ende des Tages, ist eine wahnsinnig spannende Sache. Genau so ist es. Ich glaube, das kennt jeder. Egal, was für ein Beruf, egal, wie selbstständig du bist, du hast dich daran gewöhnt, deine Steuer zu machen. Eigentlich verhältst du dich wie ein klassischer Angestellter, nur kommt mal mehr, mal weniger rein. Und sobald du das hast, kommst du aus dem Apparat ja auch nicht einfach wieder so raus. Also du sagst ja nicht, ach ja, dann lasse ich das halt mal für zwei Jahre sein. Das funktioniert ja nicht. Das kannst du ja nicht machen. Ja und du ziehst ja auch nicht gleich aus der Wohnung aus. Ich meine, die Kosten laufen ja alle weiter. Die Miete läuft weiter, alles. Das ist genau so. Du hast doch ein relativ großer Teil auch Haus gekauft, gebaut und ich meine, das schleppt sich ja alles mit und es hat auch alles irgendwie oder gut oder besser funktioniert und dann hört das einfach mal auf. Also wir sind wirklich alle gespannt, weil natürlich diverse Aktionen und Initiativen noch laufen und das Ende noch nicht ganz absehbar ist. Und von daher warten wir jetzt glaube ich mal diese nächsten zwei, drei Impfwellen ab und gucken, wo wir dann konzeptionell hinkommen. Zieht ihr denn beide an einer oder ist deine Frau weniger streng? Bist du der Strengere? Habt ihr das so ein bisschen aufgeteilt untereinander? Ja, ich glaube, das ist relativ klassisch. Sie ist sicherlich strenger und ich sicherlich ein bisschen weniger. Ein bisschen lockerer. Aber ich glaube, das ist so ein Spielball, den man sich ganz gut so hin und her schießen kann. Bad guy, good guy. Genau, so ein bisschen schon muss das passieren, aber in der Regel bin ich auf jeden Fall auf der netteren Seite. Ach ja. Und du glaubst, das ist eher der Klassiker. Mama ist strenger und Vater eher der, weil er weniger da ist oder woher kommt diese Sicht? Das kann sein. Das würde im Prinzip Sinn machen, dass man die Zeit, die man hat, nicht auch noch komplett verstreiten will, weil das geht ja total schnell. Oder natürlich die böse Zungenversion ist, dass die Väter unter Umständen weniger streiten, weil sie sich mehr raushalten, zwecks weniger Stress. Das kann man natürlich, klar. Also man kann jetzt alle Argumente, die auch bei einem elterlichen Gespräch auf den Tisch kommen, kann man benutzen. Weil die Väter noch nie das Kinderzimmer im Inneren gesehen haben. Genau, du weißt doch gar nicht, wie es da aussieht. War das denn bei dir auch eher klassisch verteilt? War der Papa der Lockere und die Mama die Strengere? Ja, auf jeden Fall. Also sogar zu 100 Prozent. Ach komm. Ich lehne mich da einfach, das ist ganz bitter, ich lehne mich da relativ gemütlich an meinem Elternhaus an. Also so wenig wie möglich, aber so sehr, wie es die Psychologie verlangt. Sehr, sehr schön formuliert. Also theoretisch hört sich das super an. Also gerade, wenn du das so machst wie dein Vater, das war wirklich toll, wie er das versucht hat. Er hat ja wirklich versucht mit allen Mitteln, er hat dir ein Buch geschenkt mit dem Rauchen. Also das finde ich schon sehr verständnisvoll. Es dauert einfach. Also um mir selbst ein Gegenargument abzusprechen, manche meiner Herangehensweisen brauchen viel Zeit. Es braucht sehr viel Zeit. Ich bin jemand, der, mein Lieblingsbeispiel, ich habe der Kleinen immer Zeit eingeräumt von Anfang an, das mit dem Schuhbinden zu üben. Ach, das erinnere ich mich an was. Genau, ja. Schön. Ja, und dann dauert das halt und dauert und dauert und dann merkst du schon auch, wie Leute dich angucken und so denken, jetzt bind doch der Kleine die Schuhe verflucht. Und ich dann so dachte, wieso denn? Es ist doch jetzt alles gut. Also von daher, das hat sich nicht geändert. Also Geduld ist ja auch jetzt was, was man überhaupt braucht. Im Moment brauchst du auch sehr viel Geduld. Also wenn du das hast, dann ist das eine schöne Eigenschaft, wenn du das hast. Es ist eine schöne Eigenschaft, klar. Manchmal hindert sie einen ja auch dran, aus den Pushen zu kommen. Das muss man schon auch mal sagen. Aber zumindest was die aktuelle Lebenssituation angeht, ist Geduld, glaube ich, schon eine Tugend. Schreibst du auch Musik jetzt? Das hat gerade wieder angefangen. Ich weiß nicht, ob das so lange gedauert hat und dann das ganze Arbeiten an dem Album so anstrengend war. Vielleicht auch nicht ganz so viele Früchte geerntet hat, wie ich gerne geerntet hätte. Ich nenne es mal so. Aber es war im Prinzip gleich anstrengend oder ein bisschen anstrengender als in den Jahren zuvor. Da war ich so ein bisschen lost zwischendurch. Das zog sich so durch und ich finde es ganz schön, dass jetzt gerade einfach ganz viel gutes Licht wieder von vorne kommt und so eine Plattform aufmacht. Ich freue mich so sehr über diverse Kollegen von mir, die um mich herum veröffentlichen und machen und bauen und ich finde das alles ganz, ganz großartig. Und das, was da an Funken gelegt ist, hat gereicht, um mich wieder dahin zu bringen. Das ist ganz schick. Es ist eine tolle Gemeinschaft unter Künstlern oder auch unter euch Musikern. Auch unter Musikern, die völlig andere Richtungen machen. Aber ich habe das Gefühl, es ist wenig Neid, sondern mehr Gemeinsamkeit. Also ich glaube, in vielen Lagern ist es tatsächlich auch so. Oder vielleicht trauen sich die Leute auch nicht richtig zu biefen. Vielleicht können es auch nur die Hip-Hopper, ich weiß es nicht. Aber für was denn auch? Was ich ganz schön finde, ist, dass die Zeit der Kollaboration, die hat glaube ich noch gar nicht so richtig angefangen. Die ganze jüngere Generation, die machen das eigentlich alle. Also gutes Beispiel. Ich glaube, wer in einem gewissen Fernsehformat zusammen aufgetreten hat, macht danach gefühlt erstmal zwei, drei Titel zusammen und tauscht sich auf Platten aus. Das hat natürlich auch einen Popularitätseffekt und der ist irgendwie total gut. Aber es ist ja auch das, was Musik ausmacht. Die Amis machen das, seit ich denken kann, machen es genau so. Da ist auch noch viel Luft nach oben. Da könnte noch viel passieren. Ach super. Und die Bilder, die ich von dir sehe, die sind immer ganz, das sieht immer sehr, sehr schön aus. Ich sehe immer so bei Instagram, weil du musst ja zeigen, dass du da bist. Und dann sehe ich immer einen Hund, der so total rumtollt und auch deine Kinder so von hinten. Aber man sieht, ihr seid viel in der Natur. Wahrscheinlich scheuchst du sie ein bisschen raus. Komm, jetzt gehen wir mal raus an die Luft. Das ist die Routine. Ja, das wechselt sich hier tatsächlich. Wechseln sich die Lager durch. Und die Kinder haben natürlich total Bock auf Spaziergänge. Kannst du dir vorstellen. Da bist du der Liebling. Komm, wir gehen spazieren. Im Auto sitzen, warten die quasi schon. Aber eine Frage habe ich noch. Ich habe mich noch in Erinnerung, ihr habt euch doch einen Hund gekauft, der ist ein bisschen älter gewesen. Was ich toll fand. 13 Jahre war der. Das war der Hamster. Den Hund gibt es hier in der Familie schon ewig. Die ist jetzt 15. Wir warten eigentlich alle so ein bisschen. Aber ist das der Hund, mit dem ihr da draußen so rumtollt? Ja, das Tollen. Und die ist 15. Und das Tollen sieht nur so aus. Das liegt glaube ich daran, dass man das Atemgeräusch nicht hört. Das Atemgeräusch ist mehr so Darth Vader Style. Genau so. Ja, aber ich finde das toll. Es sieht toll aus. Ich habe die Geräusche ja nicht gehört. Ich habe nur die Bilder gesehen. Ich konnte gar nicht glauben, dass das dieser Hund ist. Das ist wirklich gut drauf. Es ist schön, dass es so aussieht. Das liegt vielleicht auch an den großartigen Bildern, die die Salome macht. Immer wieder zwischendurch und das Leben, was quasi allen noch mit einhaucht. Aber es ist tatsächlich so, dass der Hund immer noch unfassbar viel Spaß entwickelt. Weil quasi als kurzer Ausflug, wir glauben alle, dass der Hund eigentlich, das Verhältnis Spaß zu Leid ist wahrscheinlich so angelegt, dass man jetzt auch sagen könnte, okay, man hilft da so ein bisschen nach. Wenn du mich verstehst. Aber keiner möchte es tun, weil der Hund ist einfach noch am Start. Ja, ich weiß. Und er sieht so schön aus. Aber du hast wirklich totales Glück, weil, dass der Hund so fit ist. Das liegt ja jetzt vielleicht einen klitzekleinen Teil auch an dir, aber der große Teil ist deine Familie Salome und die drei Kinder. Und du hast schon gut in diese Familie reingeraten zu sein. Da musst du sehr dankbar sein. Ja, bin ich. Ich versuche das auch nicht zu vergessen. Es ist gut, dass du mir das nochmal sagst. Ja, sehr schön. Und ich glaube, jetzt hören wir auf. Jetzt haben wir das Leben einmal wieder mal komplett durch. Aber das ist schön, dass man mit dir auch, wenn man in kurzen Abständen spricht, das spricht für dich, immer viel zu erzählen hat. Ja, wir haben ja, es gibt ja da so ein paar Parallelen. Und wir sitzen ja alle, glaube ich, wie noch nie zuvor im gleichen Boot, was unsere aktuellste Zukunft angeht. Von daher drücke ich auch dir die Daumen. Und bleib mal bitte gesund. Sei so gut. Du auch. Ich freue mich schon auf Konzeptalbum, ich freue mich auf Rock, auf Country, ich freue mich auf alles von dir. Ja, ich hoffe doch sehr. Vielleicht schaffen wir das ja mal irgendwo wieder Auge in Auge. Fände ich ganz schick. Oh, das wäre schön. Dann kommst du mal wieder vorbei. Sehr gerne. Mach's gut, Leif. Du auch. Gute Zeit. Bis bald. Schön, dass sie diesen Podcast bis zum Ende gehört haben. Falls sie noch mehr Gespräche von Silvia am Sonntag hören möchten, freue ich mich. Sie können den Podcast auch gerne abonnieren. Oder wir hören uns im Radio am Sonntag immer zwischen 9 und 12.