Silvia am Sonntag - der Talk - HORST LICHTER BEI HIT RADIO FFH
Horst Lichter bei HIT RADIO FFH: „Alle sagten mir: ‚Trödel funktioniert nicht im Fernsehen‘.“
„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter hat in seinem Buch: „Ich bin dann mal still: Meine Suche nach der Ruhe in mir“ seine Erfahrungen beschrieben, die er im Schweigekloster gemacht hat. „Die ersten drei Tage habe ich so viel darüber nachgedacht, was mich stört, dass das Comedy-Programme füllen könnte. Doch dann habe ich mir gedacht: 'Horst, man darf nicht nur von Toleranz reden, man muss es auch leben'.“
Wenn auch seine romantische Vorstellung, die er von einem Schweigekloster hatte, nicht erfüllt wurde, so nutzte er den Aufenthalt trotzdem, ‚um seine innere Ruhe zu finden‘. „Ich bin viel spazieren gegangen, Fahrrad gefahren und dann kommst du auf die Reise der inneren Ruhe.“ Im Buch gibt er dem/der Leser*in den Rat, sich eine Frage zu stellen: „Mag ich mich?“, die er für sich mit „Ja“ beantworten konnte. „Ich mag mich wirklich. Ich bin verbindlich, pünktlich – ein Lieber. Mit mir würde ich auch gerne befreundet sein.“
Allerdings merkte er, dass das Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben nicht mehr im Einklang war. „Bevor ich mit 'Bares für Rares' anfing, habe ich vier Sendungen aufgegeben, um wieder mehr Zeit zu haben. Mit dem Erfolg der Sendung hatte ich aber plötzlich mehr Arbeit als je zuvor.“ Und das, obwohl an die Sendung erst mal keiner glauben wollte. „'Horst, das kann nichts werden. Trödel im Fernsehen funktioniert nicht', hörte ich immer wieder. Ich habe immer an diese Sendung geglaubt, weil ich die Menschen hinter den Dingen sah.“ Das ZDF gab ihm dann am frühen Sonntagmorgen sechs Sendungen. Es war sehr schnell ein großer Erfolg. Tägliche Sendungen folgten – Spezialausgaben und Ausgaben um Viertel nach acht. „Und wir wohnten 500 km weit weg. Ich war mehr im Studio als zu Hause. Ich fragte mich, wo ist die Harmonie? Es reicht nicht, wenn der Beruf einen erfüllt. Mir wurde klar, entweder ich höre auf oder ich muss umziehen.“
Horst und seine Frau Nada gaben ihr Traumhaus im Schwarzwald auf und zogen ins Rheinland. „Jetzt lebe ich zum ersten Mal ein ganz normales Familienleben. Wir frühstücken zusammen, ich gehe arbeiten, komme nach Hause, wir gehen mit dem Hund raus, sehen die Kinder und Enkelkinder öfters.“
Horst Lichter, der von sich selbst sagt – „Ich kann nicht Nein sagen, ich bin harmoniesüchtig“ – vermisst in der Corona-Zeit die Umarmungen. „Ich bin beim Drehen immer eine Stunde vorher da und habe alle Mitarbeiter jeden Morgen in den Arm genommen. Ich habe sie gefragt: ‚Geht’s dir gut? Alles in Ordnung?‘ – das hat sehr gutgetan.“ Das fehle ihm, sagt er im Gespräch mit Silvia Stenger. Genauso wie die Hand zur Begrüßung geben. „Am Anfang hatte ich immer so ein Zucken im rechten Arm.“
'Bares für Rares' macht ihn immer noch glücklich. Es ist so schön, dass hier alle mit Respekt behandelt werden, egal was sie mitbringen, egal wie sie aussehen, keiner wird vorgeführt. Da kommt ein Mensch mit seiner Geschichte und dafür bekommt er meine volle Aufmerksamkeit. Ich muss mich nicht verstellen. Ich freue mich jeden Tag, diese Sendung machen zu dürfen.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Horst Lichter sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.