Silvia am Sonntag - der Talk - Joris bei HIT RADIO FFH
Sänger Joris (Herz über Kopf) hat für sein neues Album „Willkommen Goodbye" dreieinhalb Jahre gebraucht. „Es war 2020 fast fertig, sollte eigentlich „Nur die Musik" heißen, dann kam die Pandemie und es war komisch, nur ein Good-Vibes Album zu haben. Jetzt gibt es auch eine introvertierte Seite, es ist wie ein kleines Buch mit verschiedenen Kapiteln." Der gleichnamige Song „Wilkommen-Goodbye" zeige das alles: „Das Leben ist nicht nur schön, nicht nur traurig. Nicht nur Liebe. Es ist alles auf einmal. Mit einem leichten Hang zum Positiven." Joris hat dabei keine Angst vor Pathos. „Pathos ist für mich wichtig als jemand, der immer an die Hoffnung glaubt. Pathos ist vielleicht das, was im Moment fehlt." Auch das Thema Verlust spielt auf dem Album eine Rolle im Song „Steine".
„Ich glaube ich habe noch nie so viel geweint, wie bei diesem Song. Im Januar habe ich einen Menschen an die Pandemie verloren und gemerkt, man kann für einander da sein, aber den Schmerz nimmt dir niemand ab.“ Für Joris ist es wichtig, gerade jetzt für einander da zu sein. „Das Allerwichtigste ist im Moment auf einander acht zu geben, da wir alle im gleichen Boot sitzen. Am Anfang war noch viel mehr Miteinander, es ist schade, dass die Pandemie jetzt zu mehr Spaltung beigetragen hat." Umso wichtiger sei es, so Joris, möglichst bald wieder zusammen Kunst und Kultur erleben zu dürfen. „Alle zusammen für einen Abend abfeiern können. Das fehlt uns allen.“
Joris, der nach der Trennung seiner Eltern beim Vater blieb, war lange kein großer Weihnachtsfan. „Mittlerweile liebe ich Weihnachten, weil ich keine andere Zeit im Jahr kenne, wo man so in Ruhe und Besinnlichkeit mit den Menschen zusammen kommen kann, die man liebt.“ Er wird an Weihnachten bei seinen Eltern in seiner Heimat in Ostwestfalen sein. „Ich mag das sehr, dass das Handy bei allen in der Branche aus zu sein scheint. Es besteht keine Not, dass das Handy in der Nähe sein muss." Die Beilage beim Essen scheint festzustehen: „Höchstwahrscheinlich gibt es Klöße und Rotkohl. Ich bin froh über einen guten Wein und viel gute Zeit.“ Singen wird er an Weihnachten allerdings nicht. „Das mache ich ja so schon genug.“
Joris, der Sport mag und auch gerne Fußball spielt, ist dem Hamburger SV zugetan, weil er mit seinem Großvater immer die letzten Minuten im Stadion verbrachte. „Die Ordner ließen uns immer ein paar Minuten vor dem Ende des Spiels ins Stadion. Das fand ich wahnsinnig toll und wünsche dem HSV deshalb nur das Beste." Und was ist mit dem FC St. Pauli, der ja mit dem Hamburger SV um den Aufstieg in die erste Liga kämpft? „Ich bin glaube ich der einzige Mensch in Deutschland, der beiden Vereinen wohl gesonnen ist. Da ist mein Großvater, mit dem ich immer beim HSV war und mein Vater ist St. Pauli Fan. Normalerweise versuche ich, das für mich zu behalten, aber jetzt habe ich es erzählt.“
Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Joris sowie alle anderen Interviews können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.