Silvia am Sonntag - der Talk - Neven Subotic bei HIT RADIO FFH
Neven Subotic, einer der besten Innenverteidiger und zweimaliger deutscher Meister mit Borussia Dortmund, kämpft mit seiner Stiftung dafür, Menschen in Afrika den Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. „Wir geben den Menschen ihre Würde zurück. Vorher mussten sie die Wasserstellen mit Tieren teilen, schmutziges und krankmachendes Wasser trinken.“
Schon während seiner Zeit als Profi galt er als der „etwas andere Profi“. Irgendwann spürte er, dass viele Autos, ein großes Haus, Urlaube und Feiern am Wochenende ihm nichts mehr gab. Er verkaufte alles und stellte sein Leben komplett um. „Wenn ich schon nicht viel Zeit habe auf dem Planeten, dann beschäftige ich mich lieber mit Dingen, wo ich nicht im Fokus stehe. Globale Dinge, wie zum Beispiel die Wasserarmut, das gibt mir mehr im Leben, mehr Sinn. Im Kontext des Fußballs war dafür kein Raum."
Ein wichtiger Mensch für ihn war Jürgen Klopp, der ihn sowohl in Mainz, wie auch in Dortmund trainierte. „Kloppo war eine prägende Figur in meinem Leben. Ich wertschätze ihn sehr. Er gibt dir das Gefühl, besser zu sein, als du glaubst. Durch ihn habe ich gelernt, mit Fehlern umzugehen. Wir brauchen viel mehr Kloppos auf dieser Welt.“ Jürgen Klopp schreibt in seinem Vorwort zum Buch „Alles geben“ von Subotic, dass er schnell die menschliche und spielerische Qualität von Neven erkannt habe und dass er eine besondere Verantwortung für den 17-jährigen gespürt habe, der ohne seine Eltern aus den USA nach Mainz kam.
Neven Subotic kam als Kleinkind mit seinen Eltern als Kriegsflüchtling aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland , musste jedoch in der vierten Klasse zusammen mit seinen Eltern und seiner Schwester Deutschland wieder verlassen als ihre „Duldung“ ablief. „Ich kenne eigentlich nur Probleme und Kämpfen. Wir mussten uns immer neu zurecht finden und versuchen etwas aufzubauen. Wir waren eine Familie, die von einem Problem zum nächsten kam.“Deshalb fühlt er auch jetzt eine gesellschaftliche Verantwortung. „Ich habe Schwierigkeiten eine Woche nichts zu tun, etwa nur in der Sonne zu liegen. Das hatte ich alles. Die Begegnung mit den Menschen in Afrika gibt mir so viel und macht mich zugleich klein."
Subotic bezahlt die Verwaltungskosten für die Spenden aus seinem Privatvermögen.“ Wir haben das Hundert-Prozent-Verfahren, jeder Cent geht in die Hilfe. Und falls mein Geld aufgebraucht ist, haben wir wundervolle Unterstützer, die uns dabei helfen, dies fortzuführen." Sein Maßstab bei der Hilfe lässt keinen Spielraum. „Es ist als würde ich es für meine Mutter tun, es gibt für mich kein Genug.“
Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Neven Subotic, sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.
