Silvia am Sonntag - der Talk - Ex-Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko
Die ehemalige Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko, die auch als Schauspielerin erfolgreich ist, hat in ihrem Buch: „Durch die Hölle zum Glück“ offen über ihre Fehlgeburten und ihre „Kinderwunschreise“ erzählt. „Ich wollte ein Tabu brechen – 15 Prozent der Paare sind ungewollt kinderlos. Meist gibt es einen medizinischen Grund, dafür muss sich keiner schämen. Aber viele tun das immer noch.“ Mit ihrer Tochter Jona wurde sie sehr schnell schwanger, aber danach passierte lange nichts. „Wir haben uns so sehr noch ein Kind gewünscht, gerade weil wir Jona hatten. Wir haben gespürt, wie es sich anfühlt, Eltern zu sein. Wir hatten noch so viel Platz im Herzen für weitere Kinder.“
Nach fünf Jahren mit vielen vergeblichen Versuchen im Kinderwunsch-Zentrum wurde Tanja Szewczenko mit 43 Jahren auf natürlichem Weg Mutter der eineiigen Zwillinge Luis und Leo. „Wir haben schon nicht mehr daran geglaubt. Das war ein Moment, der hat mir die Füße weggezogen. Es war so unglaublich, ich konnte drei Tage mit niemandem darüber sprechen. Ich dachte, ich wache gleich aus dem Traum auf.“
Viele Paare trennen sich in so einer Zeit. Für Szewczenko und ihren Mann Norman Jeschke war es anders: „Wir sind noch mehr zusammengewachsen. Er war mein Fels in der Brandung. Wichtig ist, viel miteinander zu sprechen, die Bedürfnisse des anderen nicht aus den Augen zu verlieren.“ Sie kannten sich schon lange, aber dann gab es diese Eingebung. „Wir spielten in einer Serie zusammen ein Eislauf-Paar und plötzlich, als er die Hand auf meinen Bauch legte, da wusste ich: ‚Der wird der Vater meiner Kinder.‘ Wie so oft in meinem Leben war das Bauchgefühl richtig.“
Ob privat oder im Sport zeigt Szewczenko Kämpferqualitäten. „Ich wusste schon früh, dass ich eine berühmte Eiskunstläuferin werden wollte. Eiskunstläuferin oder Schauspielerin. Das hat auch Opfer gekostet. Aber es war und ist ein schönes Gefühl, etwas geschafft zu haben. Ich habe eine große innere Ruhe, kann aber auch ein echter Dickkopf sein.“ Noch immer, lange nach ihrer aktiven Karriere auf dem Eis, gerät sie ins Schwärmen, in Erinnerung an manche Kür. „Eislaufen ist es ein bisschen so wie Fliegen, man gleitet über das Eis. Ein Gefühl des Schwebens, während der Wind einem um die Ohren rauscht. Dieser Zauber überträgt sich auch auf den Zuschauer.“
Die Mutter von drei Kindern, die mit ihrem Mann in Köln lebt, ist dankbar für das, wie es gekommen ist: „Wir fühlen uns angekommen.“ Dankbar ist sie auch über ihren Erfolg auf Instagram, wo sie in regem Austausch mit anderen Frauen ist. „Viele Frauen wenden sich an mich wegen ihres Kinderwunsches. Man kann solche Plattformen sehr sinnvoll nutzen, auch mal zeigen, dass nicht alles perfekt ist.“ Und anstelle sich über andere im Netz zu ärgern, rät sie: „Geh zu dem Account, der dich stärkt, von dem du etwas ziehen kannst. Was bringt es, jemandem zu folgen, den ich gar nicht mag.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Tanja Szewczenko sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.