Silvia am Sonntag - der Talk - Schauspieler Hannes Jaenicke bei FFH
Schauspieler und Umweltaktivist Hannes Jaenicke hat durch die Corona-Pandemie sein Leben verändert: „Ich mache jetzt regelmäßige Auszeiten. Ich war 30 bis 35 Jahre pathologischer Workaholic. Erst durch Corona habe ich entdeckt, wie schön Freizeit ist.“ Der 63-Jährige hat am ‚Max Reinhardt Seminar‘ in Wien Schauspiel studiert. „Ich habe meinen Beruf ganz altmodisch als Handwerk gelernt und dann bei kleinen Provinztheatern angefangen. Ich war nie ein Shooting-Star. Ich habe mich langsam hochgearbeitet.“ Dass er mit seinen Filmen so viel reisen kann, macht ihn glücklich. „Ich muss das Arbeit nennen, aber es ist ein solcher Luxus, in den jeweiligen Ländern drehen zu dürfen. Da bin ich ewig dankbar.“ Vor allem die engagierten Menschen, die er treffe, seien ein großes Geschenk: „Das macht mich hoffnungsvoll und ermuntert mich weiterzumachen“, erzählt der Schauspieler im Interview mit HIT RADIO FFH-Moderatorin Silvia Stenger in ihrer Show „Silvia am Sonntag – der Talk“ (sonntags, 9-12 Uhr).
Hannes Jaenicke glaubt an die Generation, die heranwächst: „Mir scheint, die wissen wirklich, um was es geht. Die brauchen kein eigenes Auto mehr, die laufen mit einem Trinkbecher rum. Die haben es kapiert.“ Zwar erwähnt er im Gespräch, wie innovationsfeindlich behäbig wir manchmal in Deutschland sind, aber er weiß, wie privilegiert er lebt. „Ich bin jeden Tag dankbar, in dieser Demokratie zu leben. Es ist ein unglaublicher Luxus, Rede- und Pressefreiheit zu haben. Unsere Schulen und Unis kosten nichts – im Vergleich zum Ausland haben wir ein gut funktionierendes Gesundheitssystem. Ich liebe die deutsche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit. Ich könnte stundenlang erzählen, warum ich hier sehr gerne lebe.“
Seine zum Teil ausgezeichneten Filme über gefährdete Tierarten wie Gorillas, Elefanten oder Meeresschildkröten sind Jaenicke eine Herzensangelegenheit. „Bei jedem Dreh verliebe ich mich in das Tier und lerne so viel.“ Dabei zeigen die Filme manchmal auch konkrete Wirkung. „Der Film über Lachse war extrem erfolgreich. Weil die Leute gesehen haben, was für ein Gift sie da zum Teil essen. Und nach dem Film ist deren Aktienkurs eingebrochen.“ Industriekritisch zu sein, sei nicht leicht. „Man muss Ausdauer haben und Realist sein. Ich habe auch schon Werbepartner für meine Stiftung verloren.“
An Shitstorms habe er sich mittlerweile gewöhnt: „Ich habe ein dickes Fell. Das musste ich mir aber auch erst mal zulegen. ‚Affen-Versteher‘ und ‚Vielflieger‘ waren noch das Harmloseste, was man über mich schrieb. Ich lasse mich nicht mehr so schnell aus der Ruhe bringen. Die Liste der Leute, die mir den Buckel runterrutschen können, wird immer länger und das ist sehr angenehm.“
Hannes Jaenicke ist ein großer Fan der ‚heute-show‘ im ZDF. „Ich freue mich jeden Freitag auf die Show mit Oliver Welke. Da finde ich es in diesem Land wieder unglaublich lustig.“ Er ist alles andere als verzagt: „Die gute Laune lasse ich mir nicht nehmen.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Hannes Jaenicke sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.
