Silvia am Sonntag - der Talk - SILVIO HEINEVETTER BEI HIT RADIO FFH
Silvio Heinevetter: „Du darfst dich selbst nicht so wichtig nehmen.“
Handballtorwart Silvio Heinevetter (36) fühlt sich in seinem neuen Team bei der MT Melsungen sehr wohl: „Wir haben ein tolles Mannschaftsgefüge.“ Im Talk bei FFH gibt er allerdings auch zu bedenken, dass gute Stimmung allein keine Siege mache. „Erfolg kriegst du nicht nur durch gute Laune. Manchmal muss es auch knallen.“ Entgegen seiner temperamentvollen Art im Spiel sei er privat ziemlich relaxt: „Ich bin eigentlich ein ganz tiefenentspannter Typ, allerdings hilft das auf dem Spielfeld nicht sehr viel. Da musst du mit deinen Emotionen spielen, du brauchst auch das Feuer, da muss ich mich puschen." Wichtig als Torwart sei „ein klarer Kopf" und „nicht zu hadern". Für ihn gelte: „Der nächste Ball ist das Wichtigste.“
Der in Bad Langensalza geborene Heinevetter, von allen „Heiner“ genannt, – „Silvio war in der DDR ein ungewöhnlicher Name“ – schwört auf Wurst aus der Heimat. „Die schmeckt nur so richtig gut in Thüringen.“ Seine Eltern leben immer noch dort. „Ich war erst vor kurzem wieder da und habe mich mit Würsten eingedeckt.“
Heinevetter bezeichnet sich selbst als echten „Teamplayer“: „Ohne stabile Abwehr bin ich nichts. Du darfst dich als einzelne Person nicht so wichtig nehmen.“ Toll im Handball sei für ihn der Umgang miteinander. „Du haust dir 60-Minuten auf die Rübe und nach dem Abpfiff ist das ad acta gelegt. Es wird gemeinsam ein Bierchen getrunken. In der Regel ist dann alles wieder gut."
Auf die Frage von Silvia Stenger, ob die Würfe nicht weh tun, antwortet er: „Würfe tun nur weh, wenn du unvorbereitet bist, ansonsten hilft dir die Körperspannung im Spiel.“
Heinevetter liebt auch privat Spiele, vor allem Skat: „Skat ist eine hohe Kunst. Das Problem ist, junge Leute können kein Skat. Noch habe ich hier in Nordhessen leider keine Runde zusammen bekommen."
Dass er mittlerweile bei Instagram so viele Follower habe, sei für ihn nicht so wichtig. „Ich war dem Ganzen immer kritisch gegenüber, aber dann hat mich eine süße Omi nach dem Spiel gefragt: ‚Herr Heinevetter, warum sind sie nicht bei Instagram‘?“ Als das Sophia (Tochter seiner Lebensgefährtin Simone Thomalla) mitbekam, hat sie ihm einen Account eingerichtet. „Mittlerweile macht es echt Spaß.“ Allerdings: „Es gibt Grenzen, die überschreite ich nicht, dazu gehört mein Privatleben.“
Wichtig für den bekannten Handballer ist die Rolle des Sports innerhalb der Gesellschaft. „Sport verbindet, da geht‘s nicht um Hautfarbe oder Nationalität. Da geht‘s darum, mag ich den oder nicht." Für Kinder sei das extrem wichtig, deshalb schätze er alle sehr, die hier arbeiten: „Vereine und das Ehrenamt sind so wertvoll. Das sind Leute, die machen das für lau und vermitteln den Jugendlichen so viele Werte. Das sollte weiterhin und noch besser gefördert werden."
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Silvio Heinevetter, sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.