Silvia am Sonntag - der Talk - Rebecca Siemoneit-Barum BEI HIT RADIO FFH
Schauspielerin Rebecca Siemoneit-Barum bei FFH: „Streaming macht vieles möglich: Vielleicht kommt die Lindenstraße ja wieder zurück.“
Rebecca Siemoneit-Barum, die 30 Jahre als ‚Iffi Zenker‘ Teil der erfolgreichen Fernsehserie ‚Lindenstraße‘ war, vermisst vor allem die Menschen. „Das Drehen fehlt mir nicht, aber die Menschen vor und hinter der Kamera schon. Es war immer ein guter Spirit unter uns, und wir haben miteinander so viel Zeit und Erlebnisse geteilt.“ Vor zwei Jahren, als die ARD-Serie eingestellt wurde, konnte sie es sich noch nicht vorstellen, aber: „Seit so vieles wiederkommt und so vieles im Streaming möglich ist, denke ich, vielleicht kommt die Lindenstraße doch zurück.“ Wäre sie dabei? „Ich wäre definitiv am Start, wenn das seriös umgesetzt würde.“
Sie schauspielert, ist Event-Managerin und singt: „Wenn ich singen darf, bin ich absolut glücklich. Die Auftritte mit Publikum fehlen mir sehr.“ Rebecca ist ein ‚Zirkuskind‘, ihr Vater Gerd Siemoneit-Barum war Raubtier-Dompteur und Direktor des ‚Zirkus Barum‘. „Als ich mit 11 Jahren wegen der Lindenstraße nach Köln zog, war das schwer für uns alle. Aber im Zirkus hätte ich nur einen Hauptschulabschluss machen können und so konnte ich aufs Gymnasium gehen. Meine Eltern wollten das Beste für mich. Aber auch für sie war es schwer.“
Ihr Vater, der sich als Tiertrainer sehr mit der Persönlichkeit von Tieren beschäftigte, liebte Tiere sehr. „Er nahm mich einmal mit in den Zentralkäfig, mit den weißen Tigern, um zu schauen, ob ich dafür Talent hätte. Aber das war nicht der Fall. Mein Zugang ist eher zu Pferden, Kamelen, Lamas, Ponys. Man muss wissen, was man kann und was man nicht kann“, fügt sie lachend hinzu. Mit ihrem Vater, der im letzten Jahr verstarb, verbrachte sie eine intensive Zeit. „Ich bin nach 30 Jahren wieder nach Hause gezogen. Die Zeit mit ihm war sehr innig und intensiv. Wir haben viel geschmust und gekuschelt. Er konnte ja nicht weg.“ Sie ist erst einmal bei ihrer Mutter in Einbeck geblieben. „Es ist so schön, wir genießen die Zeit. Sie ist meine kleine Mami, eine zarte kleine Frau.“ Die ehemalige Tänzerin tanze heute noch durch die Küche. „Sie entscheidet sich jeden Tag glücklich zu sein. Da sind wir uns ähnlich, auch im Humor.“
Obwohl ihr Vater – „der größte Atheist, den ich kenne“ – und auch ihre Mutter ihren jüdischen Glauben nicht lebten, hat sie in der jüdischen Religion ihre Heimat gefunden. „Ich habe viele Religionen kennengelernt, bin selbst auf ein katholisches Mädchengymnasium gegangen. Im jüdischen Glauben gefällt mir das im 'Hier und Jetzt sein'. Während andere Religionen sich viel mit dem Tod beschäftigen, gefällt mir im Jüdischen, dass man das Leben preist. Immer wenn ich nach Israel reise, spüre ich dieses Lebensbejahende, diese Sehnsucht nach Leben, die sich im Essen, der Musik – in den Menschen findet.“
Über ihre Kinder Rachel und Joshua – „zwei so wundervolle Menschen“ – kann sie nicht aufhören zu schwärmen: „Es ist toll, wenn die coolsten Menschen, die man kennt, ‚selbstgemacht‘ sind.“ Rachel ist Akrobatin und Joshua hat an der Oper Berlin Veranstaltungstechniker gelernt.
„Silvia am Sonntag – der Talk“ läuft sonntags zwischen 9 und 12 Uhr mit Moderatorin Silvia Stenger. Das komplette Gespräch mit Rebecca Siemoneit-Barum sowie alle anderen Interviews, können in voller Länge bei FFH in Web und App und überall dort, wo es Podcasts gibt, gehört werden.