Der FFH-Kandidatencheck - Boris Rhein in Guten Morgen, Hessen!
Wer wird bei den Landtagswahlen am 8. Oktober 2023 Hessens nächste Ministerpräsidentin oder nächster Ministerpräsident? In „Guten Morgen, Hessen!“ stellen sich schon jetzt die Kandidaten für das hessische Ministerpräsidentenamt, Nancy Faeser (SPD), Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) und Boris Rhein (CDU), live im exklusiven FFH-Kandidatencheck vor. Den zweiten Besuch hat am heutigen Montag (20. März) der hessische Ministerpräsident Boris Rhein gemacht. Gesprochen wurde u.a. über seine Wunschkoalition („Das kommt auf die Zahlen an“), den Windradausbau („Wir werden einen neuen Senat beim Verwaltungsgerichtshof für genau solche Planungs- und Genehmigungsvorhaben einrichten“) sowie die Zukunftsthemen Klimaschutz, Fachkräftemangel und das Aus für Verbrennungsmotoren („Wir können nicht einfach eine Technologie, bei der wir einen 125-jährigen Vorsprung haben, ausschalten“). Das Interview ist nachzuhören auf FFH.de, genauso das mit Tarek Al-Wazir, Nancy Faeser kommt live am 03. April zu HIT RADIO FFH.
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein hat sich im FFH-Kandidatencheck den Fragen der „Guten Morgen, Hessen!“-Moderatoren Julia Nestle und Daniel Fischer gestellt. Im Herbst strebt er die Wiederwahl an – gegenüber seinen beiden Konkurrenten hat er den Vorteil, schon zu wissen, was das Amt als Ministerpräsident ausmacht: „Das ist ein Amt, mit dem Sie wirklich viel gestalten können. Mit dem Sie viel für das Land und die Menschen bewegen können. Sie kommen quer durchs Land, Sie lernen Menschen kennen. Das ist glaube ich das, was das Wichtigste ist: Dass man wirklich was für die Hessinnen und Hessen bewegen kann“, sagt Boris Rhein.
Wunschkoalition: „Das kommt auf die Zahlen an“
Soll die bisherige Koalition aus CDU und Grünen fortgeführt werden oder wünscht sich Boris Rhein für die Zukunft eine andere Regierungszusammensetzung? Auf die Frage, mit wem Boris Rhein gerne in Zukunft eine Regierung bilden möchte, will sich der CDU-Spitzenkandidat nicht festlegen: „Das kommt auf die Zahlen an. Mir ist wichtig, dass wir natürlich vorne liegen und an uns vorbei keine Koalition gebildet werden kann. Und ganz wichtig ist natürlich auch: Es kommt drauf an, welche Angebote uns gemacht werden und wo wir am meisten CDU durchsetzen können.“
Klimaschutz und Fachkräftemangel
Fragt man Boris Rhein nach den Themen für die Zukunft, nennt er im FFH-Kandidatencheck, wie sein Koalitionspartner Tarek Al-Wazir von den Grünen, als Erstes den Klimaschutz. Das geplante Aus für Verbrennungsmotoren oder das Verbot von Öl- und Gasheizungen sind für Boris Rhein nicht der richtige Weg: „Wir können nicht einfach eine Technologie, bei der wir einen 125-jährigen Vorsprung haben – den Verbrennungsmotor – ausschalten. Zumal die Infrastrukturen für den Übergang nicht vorhanden sind. [...] Nicht verbieten ist der richtige Weg, sondern weiterentwickeln, besser machen! Wir haben doch große Erfahrung, wie wir Dinge, die nicht mehr modern sind, durch Forschung weiterbringen. Das ist immer die Stärke bei uns gewesen und darauf würde ich setzen, statt auf Verbote.“ Zudem mache man sich mit Batterie betriebenen Autos abhängig von der Autokratie Chinas. Die Kosten für den Umstieg könne sich nicht jeder leisten. Für Boris Rhein steht aber auch fest, dass man Öl- und Gasheizungen irgendwann austauschen müsse – allerdings: „mit einem ordentlichen Vorlauf und nicht übers Knie gebrochen.“
Weitere Zukunftsthemen seien die innere Sicherheit und der Fachkräftemangel in der Pflege. Hier will Rhein die duale Ausbildung stärken und mehr dafür werben, dass sich junge Leute für diese Bereiche interessieren: „Das ist eines der größten Probleme. Es fehlen nicht mehr nur Fachkräfte, sondern insgesamt Arbeitskräfte. [] Beispielsweise muss man darüber diskutieren, dass wir den Meister im Handwerk kostenfrei machen – die Kosten der Ausbildung erstatten und wir dadurch eine Werbungsoffensive für das Handwerk schaffen.“
Windradausbau mit schnelleren Gerichtsverfahren beschleunigen
Nirgendwo dauert es so lange wie in Hessen, bis ein Windrad genehmigt ist – im Schnitt drei Jahre. Boris Rhein will das beschleunigen: „Wenn irgendwo ein Windrad gebaut wird, findet sich irgendjemand, der dagegen klagt. [...] Und dann geht das durch die Instanzen. Und um genau das zu beschleunigen, werden wir einen neuen Senat beim Verwaltungsgerichtshof einrichten für solche Planungs- und Genehmigungsvorhaben. Das wird aus meiner Sicht so etwas enorm beschleunigen. Wir müssen dringend besser werden, wir brauchen mehr erneuerbare Energien.“ Rhein verweist auf die fast 500 neuen Stellen, die man bei der hessischen Justiz geschaffen habe.
Täglich 5 Kilometer joggen, Intervallfasten und schwarzer Kaffee
Bei seinem HIT RADIO FFH-Besuch in „Guten Morgen, Hessen!“, verrät Boris Rhein auch einige private Details. Seine übliche Joggingrunde – „Jeden Tag 5 Kilometer, bei Wind und Wetter, egal ob Sommer oder Winter, bei Regen, Sonne oder Schnee. Ich muss immer laufen“ – musste er an diesem Morgen ausfallen lassen. Stattdessen hilft ihm um diese frühe Uhrzeit Kaffee, traditionell ohne Milch und Zucker: „Schwarz, wie meine politische Gesinnung“, so Rhein. Alles auf nüchternen Magen – etwas zu Essen gibt es erst um 13 Uhr: „Ich versuche zwischen 23 und 13 Uhr wirklich eine Pause zu machen und nichts zu essen. [...] Das ist einfach der Zwang der Notwendigkeit. Ich glaube, ansonsten würde ich aufgehen.“ Boris Rhein ist wie sein Vater Politiker geworden. Würde er sich wünschen, dass seine Kinder auch den Weg in die Politik finden? „Das muss jeder für sich entscheiden. Mein großer Sohn Bruno (20 Jahre) ist jetzt auch politisch aktiv – er ist im Ortsbeirat, ist stellvertretender Kreisvorsitzender der Jungen Union Frankfurt, aber ohne, dass ich Einfluss darauf genommen hätte. Ich freue mich darüber.“
Der FFH-Kandidatencheck in „Guten Morgen, Hessen!“
Rund sieben Monate vor der Hessenwahl im Oktober 2023 nimmt HIT RADIO FFH Nancy Faeser (SPD), Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) und Boris Rhein (CDU) im FFH-Kandidatencheck genauer unter die Lupe. Jeder von ihnen hat über eine Stunde lang die Möglichkeit, den Hörerinnen und Hörer zu erzählen: Wie leben sie? Und: Was sind ihre politischen Ziele?
Den Abschluss des FFH-Kandidatenchecks bildet am Montag, den 03. April, Bundesinnenministerin Nancy Faeser.