08.11.2022
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Vorbereitung auf Ernstfall -
So rüstet sich Hessen für einen Blackout
© dpa
Gemütlich oder einfach nur dunkel? Eine Kerze steht bei einem Stromausfall auf dem Tisch und leuchtet.
Ein landesweiter Stromausfall, ein sogenannter „Blackout“, gilt zurzeit nicht als wahrscheinlich. Aus Sicht der Stromversorger in Mainz und Wiesbaden ist er sogar „extrem unwahrscheinlich“. Trotzdem bereitet Hessen sich vor.
In den vergangenen Jahren hat die Hessische Landesregierung über 70 Millionen Euro in die Katastrophenschutz-Ausrüstung des Landes investiert. Schwerpunkt war die Beschaffung mobiler Notstromaggregate, die auch im Falle eines Blackouts gebraucht würden.
Städte bereiten sich vor
Laut Stephan Schienbein, Sprecher des Landkreises Marburg-Biedenkopf, habe der Kreis gerade noch größere Notstromaggregate gekauft. Damit könnte sich die Kreisverwaltung 72 Stunden ohne Strom versorgen. Wichtig sei aber auch die Vorbereitung der Bevölkerung und der Firmen.
Wärmeinseln
Daher wolle man laut Schienbein beheizte Orte schaffen, die auch im Fall eines Stromausfalls warm bleiben und Menschen Schutz bieten. Diese sogenannten „Wärmeinseln“ finden sich als Pläne in vielen hessischen Städten und Kommunen: In Südhessen beispielsweise als umfunktionierte Sporthalle in Alsbach-Hähnlein oder als alternativ genutztes Bürgerhaus in Bickenbach.
Landkreis Marburg-Biedenkopf rüstet die Feuerwehren auf
"Die Feuerwehren werden sofort besetzt. Dort gibt es Funktelefone, die auch beim Blackout funktionieren," sagt Kreissprecher Stephan Schienbein
Das Hauptproblem wird schon mal seien die Feuerwehr anzurufen. Wenn ich tatsächlichen Stromausfall habe, dann funktionieren auch meine Telefonnetze nich Festnetz nich.
Und nach kurzer Zeit wird auch das Mobilfunknetz ausfallen. Und da gibt es eben die Empfehlung des Landes Hessen, das nach sechzig Minuten die Feuerwehrhäuser automatisch besetzt werden. Und die Feuerwehrhäuser dann Anlaufstelle für Hilfesuchende, Bürgerinnen und Bürger sind. Weil man von dort über Funk dann mit der Rettungsleitstelle Kontakt aufnehmen kann und kann. Hilfe holt
"Jeder Bürger und jede Bürgerin muss sich selber versorgen," warnt der Landkreis
"Machen Sie sich einmal klar, was alles bei Ihnen nicht funktioniert, wenn der Strom ausfällt," rät der Marburg-Biedenkopfer Kreissprecher Schienbein
Der Wasserkocher für die Tasse Tee die Kaffeemaschine. Das Licht wird auch nie funktionieren. Da ist man tatsächlich gut beraten. Wenn man sich einfach mal einer ruhigen Minute darüber Gedanken macht, weil es Zeit Irrglaube. Wenn man dann sagt Naja, die Kavallerie des Katastrophenschutzes kommt dann Nee. Das kann der Katastrophenschutz eben nicht leisten. M, sondern die Bevölkerung muss auch selber Vorsorge betreiben. Mit Trinkwasser, mit Verpflegung, mit Kerzen
"Auch Apotheken und Arztpraxen sind jetzt gefordert, Vorsorge zu treffen"
"Auch in einer Arztpraxis wird vieles nicht funktionieren," so warnt Kreissprecher Stephan Schienbein in Marburg
Natürlich Das wissen wir auch in der Arztpraxis wird er genauso der Stromausfall. Und wir werden auch nicht jede Arztpraxis mitten in Rot Stromerzeuger versorgen können. Viele Geräte, Neddermeyer Ultraschallgerät oder ein EKG Gerät oder auch nur die Patienten Datei,
die offen Computer gespeichert ist, funktioniert dann nicht. Das heißt auch die Betreiber von Arztpraxen und Apotheken sind sehr gut Bereit Daten im sich darüber Gedanken zu machen. Wie 's denn ihren Betrieb in einem solchen Falle zumindest notfallmäßig aufrechterhalten können.
Auch Kommunen rüsten auf
Wie der Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Thorsten Stolz, Ende Oktober in einer Kreistagssitzung bekannt gab, suche man in hessischen Kommunen gezielt nach Gebäuden, die als "Leuchttürme" dienen könnten. Dabei handelt es sich um Anlaufstellen, die in allen Feuerwehr- oder Bürgerhäusern eingerichtet werden sollen. Hier könnten Menschen neben dem Wärmeinsel-Aspekt auch medizinische Hilfe erhalten, falls der Strom knapp wird.
Main-Kinzig-Landrat Thorsten Stolz über die "Leuchttürme"
"Das sind Orte, die Auffanglager werden können - zum Beispiel Sporthallen."
Die Grundidee der sogenannten Leuchttürme ist, die, das in jedem Ort Anlaufstellen für Menschen geschaffen werden sollen, die in irgendeiner Form Hilfestellungen und Unterstützung einfach auch benötigen. Und denken wir natürlich in erster Linie an Feuerwehr und Bürgerhäuser. Und wichtig ist, dass die Menschen eine wohnortnahe Anlaufstelle hab, wo sie Informationen und erste Hilfestellungen einfach auch erhalten. Um diese Anlaufstellen nicht zu überlasten, ist eine eigenverantwortliche Vorbereitung im eigenen Haushalt unabdingbar.
Main-Kinzig-Landrat Thorsten Stolz über die Ausstattung der "Leuchttürme"
"Es wird dort Erste-Hilfe-Stationen geben, aber auch Nahrung, Infos und die Möglichkeit sich aufzuwärmen."
Er hier geht es konkret um die Ausstattung geeigneter Sporthallen, die als Anlaufstelle dienen sollen, und diese müssen natürlich damit Notstrom beziehungsweise mit Anschlüssen an die Notstromaggregat angeschlossen werden können, ausgestattet sein und damit eine Sporthalle als Anlaufstelle im Notfall genutzt werden, kann sie natürlich den Menschen einen gewissen Mehrwert bieten, beispielsweise hier eine Versorgung mit wichtigen Lebensmitteln und gegebenenfalls natürlich auch mit Strom. Aber es geht auch darum, Sohn Reserve Lager beispielsweise mit Betten decken, Lebensmitteln entsprechen, Tier vorzuhalten und dieses parat zu haben, immer für den Fall, dass das dann erforderlich sein sollte,
Main-Kinzig-Landrat Thorsten Stolz über die Selbstversorgung
"Jeder Bürger hat die Pflicht sich vorzubereiten, mit Wasser, Nahrungsmitteln und Batterien für Radios und Taschenlampen
Jede Bürgerin und jeder Bürger hat die Pflicht und die Aufgabe sich für den Fall einer solchen Katastrophe ganz gleich welcher Art für eine Weile selbst zu versorgen. Und wichtig ist, ausreichend Getränke und haltbare Lebensmittel zu Hause zu haben. Wichtig ist es aber auch, Batterien für Radios und Taschenlampen vorrätig zu haben. Und auch ein ausreichender Vorräte an Medikamenten ist hier ratsam.
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Berlin-Köpenick hatte im Februar mit einem Stromausfall zu kämpfen. Viele Geschäfte blieben zu.
Dieburg will auch über Schaukästen informieren
Den "Worst Case", so wie es Dieburgs Bürgermeister Frank Haus im Gespräch mit FFH formuliert, hält er "zumindest nicht für unwahrscheinlich". Große Unsicherheit in der Bevölkerung komme seiner Meinung nach aber erst dann auf, wenn die Bürger das Gefühl hätten, die Städte seien darauf nicht vorbereitet. "Die Dieburger können sich aber auf uns verlassen", sagt Haus, "wir können ihnen die Ängste nehmen".
Dieburger Feuerwehr bekommt eine mobile Tankstelle
So will die Stadt im Falle eines Blackouts auch über Aushänge in den Schaukästen informieren. Daneben kümmert sich die Stadt aber auch um die Anschaffung von Notstrom-Generatoren und mobilen Tankstellen für die Feuerwehr, um die Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Dazu wird in Dieburg mit Wärmeinseln geplant, also Turnhallen oder Vereinsräume, wo die Bürger im Fall eines "Blackouts" hinkommen könnten. Haus rät aber auch zur Eigenvorsorge und zur Anschaffung eines Batterieradios.
Der Dieburger Bürgermeister über den "Worst Case"
"Ich halte es nicht für ausgeschlossen, also bereiten wir uns darauf vor," sagt Frank Haus
Also wir halten es zumindest nicht für unwahrscheinlich und gehen derzeit in unseren Planung vom wirst Kays auswärts. Kays bedeutet für uns zwei und siebzig Stunden ohne Gas beziehungsweise Strom. Und das die Grundlage für unsere Planung im Augenblick
Der Diebürger Bürgermeister rüstet die Feuerwehr mit mobilen Tankstellen aus
"Wir schaffen derzeit noch Stromgeneratoren aber auch mobile Tankstellen an. Die werden noch geliefert."
Für uns sind steht die Beschaffung von Stromgeneratoren im Vordergrund. Die sind bestellt. Da warten wir auf die Lieferung und bei der Feuerwehr. Insbesondere auch die Anschaffung von mobilen Tankstellen, die einfach sicherstellen, dass auch bei Stromausfall ausreichend Treibstoffvorrat vorhanden ist, um die Einsatzfahrzeuge der Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr laufen zu lassen. Und auch in Zoos Betriebshofs
Kassel richtet Krisenstab ein
Ein Blackout muss aber keine Folge von Stromengpässen sein – er kann auch infolge gezielter Angriffe auf kritische Infrastruktur eintreten. Die Stadt Kassel hat daher auf Initiative des OB Christian Geselle bereits einen Krisenstab eingerichtet, um auf solche Angriffe zeitnah und flexibel reagieren zu können.
Unterstützung für Feuerwehr & Rettungskräfte
Damit auch die Feuerwehr im Fall eines Blackouts einsatzfähig bleibt, hat die Stadt Wiesbaden bereits Notfalltankstellen für Feuerwehr und Rettungsdienste eingerichtet. In den südhessischen Städten Bensheim und Dieburg wurden außerdem Notstromaggregate für die örtlichen Feuerwehren angeschafft.
Viele Gießener haben sich noch nicht auf einen Blackout vorbereitet - was würden Sie dafür einkaufen?
Batterien, Kerzen, Powerbanks und haltbare Lebensmittel - diese Produkte fallen den Gießenern zu einem Blackout ein
Viele Kerzen, so 'n Ja, Lebensmittel vor Ort. Nicht zu viel, aber einfach 'n. Bisschen, würde ich sagen. Stopp stärker sind eher erzogen, Batterien kaufen. So wars. Oder Powerbanks solarbetriebene am besten, dass was anderes bis fürs nicht. Ich hab mir nie so intensiv Nerv, jeden Fall erst mal das Licht des. Ja. Kerzen müsste ich mal einkaufen. Gläser Dosen. Nichts, dass man unbedingt erhitzen muss. Wenn Strom ausfällt, ist das immer alles 'n. Bisschen doof. Wenn ich jetzt so Erinnerungen wuchsen, worauf kalt essen müsste, das war schon hart. Treffen doc
© dpa
Auch die Ampeln fallen bei einem Stromausfall aus. Es gibt kein Rot. Aber auch kein Grün.
Krankenhäuser mehrere Tage betriebsfähig
Und die hessischen Kliniken? Laut Frank Steibli, Pressesprecher des Uniklinikums Gießen, verfügt das Gießener Uniklinikum bereits über mehrere Notstromdieselanlagen. Damit können lebenserhaltende Systeme wie Beatmungsgeräte mindestens drei Tage Stromausfall überbrücken.
Ähnliches meldet auch Stefanie Mohr, Pressesprecherin der Lahn-Dill-Kliniken: Notstromdiesel und zusätzliche Batterieanlagen könnten auch hier einen unterbrechungsfreien Betrieb über mehrere Tage gewährleisten.
Checkliste und Infothek für Bürger
Damit sich auch Privatpersonen auf einen Blackout vorbereiten können, hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bereits eine Checkliste erarbeitet.
Und auch das Land Hessen rät zu privater Vorsorge. Denn auch Fälle wie Unwetter und Naturkatastrophen zeigen, dass eine private Vorsorge hilfreich sein kann. Für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Betriebe und Betreiber kritischer Infrastruktur hat das Land Hessen daher eine Infothek eingerichtet.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Hessischen Innenministeriums sowie in der Kampagne "Für alle Fälle vorbereitet" vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.