Zwei Monate nach den Erdbeben: Türkei und Syrien brauchen weiter Hilfe
Zwei Monate nach den Erdbeben - Hessen hilft weiter in Türkei und Syrien
Mehr als 50.000 Tote gab es bei den schweren Erdbeben in Türkei und Syrien: Vor zwei Monaten bebte die Erde in der Südosttürkei das erste Mal. Die Menschen in den betroffen Regionen kämpfen weiter mit den Folgen der Umweltkatastrophe.
Infektionskrankheiten und mangelnde Versorgung bedrohen die Gesundheit und das Überleben der Menschen. Hilfe für die Menschen in Not bleibt zwei Monate nach dem ersten Erdbeben am 6. Februar weiterhin notwendig. Auch Hilfsorganisationen aus Hessen unterstützen deshalb gezielt den Wiederaufbau der Infrastruktur.
Menschen in Not - neue Gefahren durch anhaltenden Krisenzustand
Nach wie vor benötigen die Opfer der Umweltkatastrophe Hilfsgüter wie Zelte, Nahrung und Hygieneartikel, berichtet uns die Hilfsorganisation TERRA TECH mit Sitz in Marburg. Zwei Monate nach der Katastrophe bedrohen neue Gefahren die Menschen: Aufgrund der kaputten Infrastruktur steigt die Gefahr von einer Seuchenausbreitung. Deshalb unterstützen viele Hilfsorganisationen aktuell den Wiederaufbau der Infrastruktur und leisten so weiterhin notwendige Hilfe - darunter auch ein Team aus Marburg von TERRA TECH.
Auch bei der Erdbebenhilfe in Kassel - einem Zusammenschluss von mehreren Organisationen in Nordhessen - wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Hilfsgüter gesammelt. Es wurden Nahrungsmittel, Zelte, Decken, Öfen oder Medikamente gespendet, sagt Murat Cetinkaya von der Erdbebenhilfe zu FFH. "Tausende in Nordhessen haben geholfen, die Hilfen sind von den Menschen in der Türkei sehr dankbar empfangen worden."
"Weniger Hilfe, seitdem die Bilder aus den Medien verschwunden sind"
Allerdings sei die Hilfsbereitschaft in jüngster Zeit deutlich zurückgegangen. "Seitdem die Bilder aus den Medien verschwunden sind, sind die Hilfen auch weniger geworden", so Cetinkaya. "Not und Leid besteht aber vor Ort weiterhin."
Aus spontaner Hilfsorganisation könnte Stiftung werden
Wie es mit der Erdbebenhilfe Kassel weitergeht, ist daher noch unklar. Womöglich soll daraus ein Verein oder eine Stiftung werden, um die Hilfe langfristig zu verstetigen. Zudem gebe es womöglich ein Benefiz-Fest zum Ende des Ramadan Mitte April.
Aktueller Fokus bei der Hilfe vor Ort
Die Verteilung von Hilfsgütern in verschiedenen Gemeinden und der Wiederaufbau von Infrastruktur, wie Krankenhäusern und Bäckereien bleiben notwendig, heißt es auch bei der Hilfsorganisation TERRA TECH. Das hat das Team aus Marburg selber gesehen als sie eine Projektreise in das Krisengebiet unternommen haben. Demnach komme vor allem in Bergdörfern staatliche Hilfe kaum an. TERRA TECH setzt deshalb auf Kooperationspartnerschaften mit Organisationen vor Ort, um die Hilfe in der Türkei und Syrien schnell und punktuell umzusetzen. Dazu kommt die mittel- und langfristige Unterstützung im Bereich der psychologischen Betreuung, Traumabewältigung und "Child Protection", berichtet Katrin Schmitt.
Die Arbeit der Hilfsorganisation TERRA TECH kann weiterhin mit Geldspenden unterstützt werden.
Spendenkonto:
TERRA TECH
Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien
IBAN: DE46 5335 0000 0000 0444 40 (Sparkasse Marburg-Biedenkopf)
Marburger Verein hilft beim Wiederaufbau in der Provinz Hatay
Erst diese Woche hat die Stadt Marburg außerdem die Erdbebenhilfe Antiochia Hatay geehrt. Das ist ein Verein, der kurz nach der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien in kürzester Zeit in Marburg gegründet wurde. Ziel des Vereins ist die langfristige Unterstützung für die Menschen in Hatay, der Wiederaufbau ihres Zuhauses und die Wiederbelebung ihres historischen Erbes.
Verein bekommt eine Auszeichnung für seine Arbeit
Die Provinz Hatay ist UNESCO Weltkulturerbe und bietet eine große kulturelle und religiöse Vielfalt. Besonders ist die Nähe der unterschiedlichen Gotteshäuser dort, die Stadt wird häufig als gutes Beispiel für das gemeinsame Zusammenleben und die Eintracht unter den verschiedenen Religionen angesehen. Jetzt hat der Verein vom Marburger Oberbürgermeister Spies den Christian-Meinecke-Preis für kulturelle Interaktion mit einem Preisgeld von 1.500 Euro überreicht bekommen. Der Christian-Meineke-Preis für kulturelle Interaktion ehrt herausragendes Engagement von Marburger Initiativen, das im Sinne der friedlichen kulturellen Interaktion angelegt ist.
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