Berufsorientierung im Handwerk: Azubi-Guides geben hilfreiche Tipps

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Was ist denn eigentlich, wenn man jetzt ganz stumpf runterbricht, ein Azubi-Guide? Was ist das Projekt? Es geht ja erstmal darum, einfach auf Augenhöhe mit jungen Menschen sprechen zu können. Und da sind wir einfach prädestiniert dafür, weil wir einfach noch den schulischen Weg im Kopf haben. Und wir gleichzeitig auch selber noch sehr frisch in der Erfahrung haben, wie eine Ausbildung abgeht. Wie ich denn wirklich von den Gesellen behandelt werde? Muss ich jeden Tag kehren oder ist es nicht doch eher so, dass ich wirklich was beigebracht bekomme? Das sind Sachen, die wir einfach sehr authentisch und ehrlich beantworten können. Und ich bin einer, und es gibt ganz viele unter uns Azubi-Guides, die viele Jahre gebraucht haben, bis sie wirklich zu dem Beruf gekommen sind, den sie gemacht haben. Nimm uns mal auf quasi einen Tag als Azubi-Guide mit. Besonders gerne mag ich die Auftritte meiner alten Schule. Das ist so ein kleiner Weg zurück. Da komme ich morgens hin. Es geht darum, dass wir uns ein Konzept überlegen, wo die Leute einfach am Ball bleiben und Bock haben. Und das ist immer was Interaktives. Also gerne mache ich auch praktische Einlagen, obwohl ich am Ende auch immer sage, wir müssen bei einer Messe oder in der Schule nicht die Praxis simulieren, weil die Praxis kriegst du in ein Praktikum. Wir müssen junge Menschen wieder dazu motivieren, mehr Praktika zu machen. Und dann bräuchte es uns vielleicht auch gar nicht mehr. Gibt es dann auch so Rückmeldungen, dass Sie sagen, das und das Argument hat mich so sehr überzeugt, dass ich mich jetzt mal in die Richtung orientieren möchte? Was ganz häufig kommt, ist das Thema, wie sieht denn mein Leben später überhaupt aus? Wie viel Freizeit habe ich denn später noch? Wie viel Arbeit habe ich später noch? Ich habe es für mich ausgerechnet. Ich habe im Endeffekt, wenn ich mit Pausen und Fahrzeit und allem rechne, jeden Tag so in etwa 10 Stunden, die ich schon auf die Arbeit verwende. Wie viel möchte ich denn jetzt verdienen, damit ich für einen Scheißjob, den ich 10 Stunden am Tag machen muss, ausreichend Fun habe, um dann irgendwie eine coole Freizeit zu haben? Das geht nicht. Diese 10 Stunden am Tag, das muss das sein, was geil ist. Und dann rückt auch das Geld ganz schnell in den Hintergrund. Auch wenn das überhaupt kein Thema ist, weil man inzwischen bei uns echt gut verdient. Das andere ist das Thema draußen sein, Sport machen und dass man vielleicht das, was man in seiner Freizeit gerne macht, auch in dem Beruf wiederfinden sollte. Wenige sind sich bewusst, dass, wenn sie ins Büro gehen, und ich habe das selber erfahren, ich habe ein Praktikum in einem Büro gemacht über ein Jahr, dass du im Winter dahin gehst, im Dunkeln, und abends im Dunkeln wieder nach Hause gehst. Und das war dein Tag. Du musst also ein Typ dafür sein, gerne drinnen zu sein. Und solche Menschen gibt es. Und das ist gut, dass es solche Menschen gibt, weil wir brauchen Leute im Büro. Aber viele Menschen, die ins Büro gehen, haben vielleicht eher die Veranlagung, draußen zu sein. Und dieses Gefühl, selber etwas zu können, wovon andere Menschen profitieren, und gleichzeitig auch Teil von einer Lösung für Probleme sein zu können, das ist total entscheidend.