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Uni Marburg baut neues Hochsicherheitslabor für Virenforschung

Arbeit mit gefährlichen Viren - Uni Marburg baut Hochsicherheitslabor

Grundsteinlegung an der Universität Marburg. Hier entsteht ein neues Hochsicherheitslabor für die Virenforschung.
© HIT RADIO FFH

Grundsteinlegung an der Universität Marburg. Hier entsteht ein neues Hochsicherheitslabor für die Virenforschung. Von links: Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spiess, Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels, Virologie-Institutsleiter Prof. Stephan Becker, Unipräsident Prof. Thomas Nauu

Marburg bekommt ein neues Hochsicherheitslabor für die Virenforschung - jetzt war die Grundsteinlegung für das 50-Millionen-Euro-Projekt der Philipps-Universität.

Das „Marburg Centre for Epidemic Preparedness“ (MCEP) wird ein Labor der höchsten Sicherheitsstufe (BSL-4) sein. Es entsteht auf dem Campus Lahnberge direkt am bereits bestehenden Labor. 2027 soll es in Betrieb genommen werden. 

Eng verzahnte Arbeit in Marburg möglich

Das neue BSL-4-Labor wird gemeinsam von Bund, Land und der Universität finanziert. Es soll doppelt so groß werden wie das bisherige Labor, das in die Jahre gekommen ist und saniert werden muss. Uni-Präsident Professor Thomas Nauss sagt zu HIT RADIO FFH: "Wir werden noch mehr Forschung betreiben können."

Perfekte Lage in Marburg

Es sei ein Herausstellungsmerkmal, dass in Marburg die Grundlagenforschung direkt neben einer Uniklinik liege und zudem mit dem Emil-Behring-Areal die Möglichkeit der Impfstoffproduktion gegeben sei. "Und das alles innerhalb weniger Kilometer!", so Nauss. 

Weitere Pandemien befürchtet

Unipräsident Nauss geht im Gespräch mit HIT RADIO FFH davon aus, dass es weitere Pandemien geben wird - das sage schon die Wahrscheinlichkeit. Zudem der Klimawandel und die Wanderung von Tieren in unsere Breitengrade, die hier früher nicht gelebt hätten. "Dann wird sich zeigen, ob neue Viren ein Fall für unser Hochsicherheitslabor sind oder eben nicht." 

Unipräsident Nauss: "Es ist fest damit zu rechnen, dass wir wieder eine Pandemie haben werden."

Unipräsident Prof. Dr. Thomas Nauss über die Relevanz der Forschung am neuen Labor.

Nauss: "Mehr Möglichkeiten zur Forschung."

Prof. Nauss über das neue Hochsicherheitslabor.

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Das BSL-4-Labor an der Uni Marburg ist in die Jahre gekommen. Jetzt wird ein neues gebaut. Gearbeitet wird hier nur in Hochsicherheits-Anzügen (Archivbild). 
© dpa

Das BSL-4-Labor an der Uni Marburg ist in die Jahre gekommen. Jetzt wird ein neues gebaut. Gearbeitet wird hier nur in Hochsicherheits-Anzügen (Archivbild). 

Ebola-Virus unter den Mikroskopen

Das Team um Virologie-Institutsleiter Professor Stephan Becker ist mehr als erfahren. Ein Teil der Forscher habe bereits das erste Hochsicherheitslabor vor 17 Jahren aufgebaut und könne diese Expertise nun einbringen. Auch das Corona-Virus wurde hier zunächst erforscht, aber, so Professor Becker, "es fällt nicht mehr in unseren Bereich. Wir erforschen zum Beispiel den Ebola-Virus oder den Lassa-Virus. Und das ist auch nur in einem solchen hochgeschützten Umfeld möglich."

Impfstoffe entwickeln

Deshalb sei das neue Hochsicherheitslabor notwendig, denn "gegen solche gefährlichen Viren müssen wir Impfstoffe oder antivirale Medikamente entwickeln." Nur wenige Forscher haben Zugang und die Expertise, hier zu arbeiten. Es dauere bis zu einem Jahr des Trainings bis selbst erfahrene Virologen eigenständig in einem BSL-4-Labor arbeiten und forschen könnten, schildert Becker.

Prof. Becker: "Das Corona-Virus war nur am Anfang ein Fall für das Hochsicherheitslabor."

Professor Stephan Becker, Leiter des virologischen Institutes der Uni Marburg, über das Corona-Virus.

Prof. Becker: "Man fängt an, mit Viren zu arbeiten, die nicht so gefährlich für den Menschen sind."

Professor Becker über den Werdegang der Forschenden im Hochsicherheitslabor.

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Labor geht im Jubiläumsjahr der Uni in Betrieb

Das neue Labor soll im Jahr 2027 seine Arbeit aufnehmen - pünktlich zum großen Jubiläum der Philipps-Universität. Das sei das Ziel, so die einhellige Meinung bei der Grundsteinlegung, bei der unter anderem Wissenschaftsminister Timon Gremmels, Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), teilnahmen. 

Prof. Dr. Stephan Becker, Leiter des Marburger Virologie-Institutes.
© dpa

Prof. Dr. Stephan Becker, Leiter des Marburger Virologie-Institutes.

Prof. Becker: "Mit solchen hochgefährlichen Viren kann man nur in diesen Laboren arbeiten."

Prof. Becker über die Gefahren im Hochsicherheitslabor.

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Grundsteinlegung und Empfang

Das MCEP soll laut Uni-Mitteilung dazu beitragen, die Forschung an epidemischen und pandemischen Viren weiter voranzutreiben und schneller, bzw.  besser auf zukünftige Virusausbrüche reagieren zu können. Der Bau war während der Corona-Pandemie im April 2021 vom Wissenschaftsrat favorisiert worden.

Gesamtkosten von 46 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für den Forschungsbau werden auf etwa 46 Millionen Euro veranschlagt. Hinzu kommen rund 4,6 Millionen Euro für Erstausstattung und Großgeräte. 

Anne Schmidt

Leiterin Studio Mittelhessen
Anne Schmidt

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