Heute Demo vor Entscheidung - Münzenberg will Pferdesteuer einführen
Die Stadt Münzenberg in der Wetterau will eine Pferdesteuer einführen, um Geld in die klammen Stadtkassen zu bekommen. Heute (21.05.) sollen die Stadtverordneten entscheiden. Vor der Sitzung ruft der Reit- und Fahrverein Münzenberg zur Demonstration auf.
Entscheidung über Pferdesteuer noch nicht gefallen
Münzenbergs Bürgermeisterin Dr. Isabell Tammer sagt im FFH-Gespräch: "Wir werden sehen, wie die Stadtverordneten entscheiden. Der hessische Rechnungshof hat uns aufgrund unseres nicht ausgeglichenen Haushaltes Vorschläge gemacht, wie wir sparen oder Einnahmen erhöhen können. Die Pferdesteuer ist eine der Anregungen."
"Ehrenamtliche Vereinsarbeit gefährdet"
Christian Huslik vom Reit- und Fahrverein Münzenberg hat für den Vorschlag wenig Verständnis und sieht ehrenamtliche Vereinsarbeit, Jugendförderung, Naturschutz und das soziale Miteinander im ländlichen Raum gefährdet. Deshalb ruft der Verein zu einer Demonstration gegen die Pferdesteuer am 21. Mai 2025 um 19.00 Uhr am Bürgerhaus in Gambach auf. Allerdings sollen lediglich Reiter und Reiterinnen kommen, die Pferde müssen auf Ställen und Koppeln bleiben. Der Münzenberger Reit- und Fahrverein zählt gut 270 Mitglieder. Huslik geht davon aus es in Münzenberg insgesamt rund 150 Privatpferde gibt.
Kitas und Personalkosten belasten Haushalt
Im FFH-Gespräch beschreibt Bürgermeisterin Tammer, dass Münzenberg zwar noch den in Schräglage geratenen Haushalt durch Einnahmen der letzten Jahre ausgleichen könne. Allerdings werde das nicht auf Dauer gehen. Die größten Kostentreiber der vergangenen Jahre seien die Kosten für Kindergärten, fürs Personal und die Umsetzung der vereinbarten Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst.
200 Euro jährlich pro Privatpferd vorgeschlagen
Der Entwurf des Münzenberger Magistrats sieht die Einführung einer jährlichen Steuer in Münzenberg von 200 Euro pro Pferd, das ausschließlich zum Freizeitgebrauch oder zur "Vermietung" an Dritte genutzt wird, vor. Beruflich veranlasste Haltungen von Pferden, wie diese etwa bei Förstern oder Polizisten der Fall sein können, wären demnach nicht steuerpflichtig.
Frühere Pferdesteuern in Hessen wieder abgeschafft
In Hessen hatte es in früheren Jahren bereits einige Kommunen (Kirchhain, Bad Sooden-Allendorf) gegeben, die eine Pferdesteuer erhoben hatten. Diese waren dann aber wieder abgeschafft worden. Derzeit erhebt lediglich die Gemeinde Schlangenbad im Taunus eine Pferdesteuer.

