Eklat bei Buderus in Wetzlar - Betriebsrat bricht Gespräche ab
Eklat bei Buderus in Wetzlar - Betriebsrat bricht Gespräche ab
Eklat bei Buderus Edelstahl in Wetzlar. Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat haben die Gespräche mit der Geschäftsführung zur tariflichen Anpassung abgebrochen.
Die IG Metall teilt auf FFH-Anfrage mit, man befürchte einen weiteren Stellenabbau und die Zerschlagung des Standortes. Der Traditionsbetrieb in Wetzlar solle verramscht werden, nur die Gesenkschmiede solle bleiben.
Buderus seit März bei Mutares
Im März hatte die Münchener Holding Mutares Buderus Edelstahl übernommen und einen Businessplan nach 100 Tagen angekündigt, wie FFH berichtete. Mutares bestätigte jetzt FFH den Abbruch der Gespräche durch die Arbeitnehmer. "Der gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretern entwickelte Sanierungsplan muss nun im Lichte dieser neuen Situation erneut überprüft werden."
IG Metall will Beschäftigungsgarantie
Laut Mitteilung der IG Metall sei ein weiteres Stellenabbauprogramm bekannt geworden. Deshalb habe die gewählte Tarifkommission der IG Metall die Verhandlungen abgebrochen. Die IG Metall werde nicht akzeptieren, "dass dieser Traditionsbetrieb in Wetzlar nun in einem so großen Ausmaß gespalten und verramscht werden soll, wie es die Pläne der Arbeitgeberseite vorsehen." Stattdessen fordern Gewerkschaft und Betriebsrat weiterhin eine Beschäftigungsgarantie für mindestens drei Jahre.
Bleibt nur die Gesenkschmiede?
Bei Buderus Edelstahl in Wetzlar arbeiten rund 1.130 Mitarbeiter in verschiedenen Produktionszweigen. Die IG Metall befürchtet nun, dass Mutares Teile der Produktion verkaufen und andere Bereiche möglicherweise ganz schließen will.
Mutares bedauert Verhandlungsabbruch
Die Geschäftsführung von Mutares bestätigt das auf FFH-Anfrage nicht. Man hoffe, dass alle Verhandlungspartner zurück an den Tisch kehrten, um konstruktiv die Zukunft des Standortes zu gestalten. Einen zeitlichen Horizont will Mutares dafür nicht benennen.
Steigt Georgsmarienhütte bei Buderus ein?
Laut mittelhessen.de interessiert sich der Stahlkonzern Georgsmarienhütte bei Osnabrück für die Wetzlarer Gesenkproduktion und sei auch bereits mit Vertretern vor Ort gewesen. Über den Abbruch der Gespräche hat die IG Metall die Beschäftigten mit Aushängen informiert.

