Twistetal-Berndorf - Wilke-Fabrik wird abgerissen
Die Fabrik der Firma Wilke Wurst in Twistetal-Berndorf wird jetzt abgerissen, das Gelände wird zurückgebaut. Das hat das Gemeindeparlament am Montagabend beschlossen.
Nach dem Skandal um vergammelte Wurst im Jahr 2019 und der Insolvenz der Firma lag das Fabrikgelände brach. Nun soll aus dem rund 30.000 Quadratmeter großen Areal wieder eine grüne Wiese werden. Anschließend muss noch ein Investor gefunden werden, sagt Twistetals Bürgermeister Stefan Dittmann im FFH-Gespräch. Möglich wäre laut einer Machbarkeitsstudie zum Beispiel die Schaffung von Wohnraum und Gewerbeflächen - mitsamt neuer Arbeitsplätze.
Twistetals Bürgermeister Stefan Dittmann im FFH-Gespräch
5,1 Millionen Euro sollen investiert werden
Rund 5,1 Millionen Euro sollen für den Rückbau der Anlagen und die Neuschaffung von Infrastruktur in die Hand genommen werden. "Die Gemeinde Twistetal geht jetzt erstmal voll ins Risiko", so Dittmann. Es handele sich bei dem Gelände, das mittlerweile im Besitz der Gemeinde ist, nämlich um eine große Industrie-Brache, da sei auch mit Altlasten zu rechnen. Trotz Förderung durch den Landkreis und weiterer Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung rechnet der Bürgermeister mit einem Defizit in Höhe von rund 1 Million Euro für die 4000-Einwohner-Gemeinde.
Abriss erst 2022
Zunächst muss jetzt eine Abrissgenehmigung beantragt werden. Die soll - so die Hoffnung - bis Ende des Jahres vorliegen. "Dann wird der nächste Schritt die Ausschreibung des eigentlichen Abbruchs sein, sodass es dann hoffentlich im nächsten Jahr losgehen kann."
Mehrere Todesfälle stehen im Zusammenhang mit Wilke-Wurst
Am 2. Oktober 2019 war der Lebensmittelskandal rund um die Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. KG in Twistetal bekannt geworden. In Wilke-Wurst waren Listerien-Keime nachgewiesen worden. Die Keime können bei geschwächtem Immunsystem lebensgefährlich sein. Gesundheitsbehörden meldeten 37 Krankheitsfälle, die mit Wilke-Produkten in Verbindung gebracht wurden, darunter drei Todesfälle.
FFH-Reporter Marcel Ruge berichtet aus Twistetal
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