Letzte Saison für Hinkel - Bad Hersfelder Festspiele beginnen
In Bad Hersfeld beginnen heute die Festspiele. Sie werden mit der Premiere des Stücks "Sommernachtsträume" eröffnet. Inszeniert wird es von Intendant Joern Hinkel - für ihn ist es die letzte Saison.
Für seinen letzten Sommer als Intendant in Bad Hersfeld hat sich Hinkel fünf Lieblingsstücke ausgesucht, wie er im Interview mit HIT RADIO FFH sagt. Neben den "Sommernachtsträumen" sind das "Die Räuber" von Schiller, "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren und die Wiederaufnahmen von "Wie im Himmel" und "A Chorus Line".
Hinkels besondere Beziehung zu "Ein Sommernachtstraum"
Hinkel hat eine besondere Beziehung zu Shakespeares "Ein Sommernachtstraum". "Es war das erste Stück, das ich in der Schule selber inszenieren durfte, in der Aula. Und es war das erste Stück, das ich bei den Bad Hersfelder Festspielen inszeniert habe. Insofern verbindet mich damit dann schon eine ganz persönliche Geschichte", so Hinkel am FFH-Mikro. Seine "Sommernachtsträume" werden aber besonders: Er inszeniert das Stück im Stil des Steampunk. Außerdem werden Liebespaare aus anderen Shakespeare-Stücken auftauchen - zum Beispiel Romeo und Julia. Zum Ensemble gehören unter anderem Erol Sander, Anouschka Renzi und Christian Nickel.
"Die Räuber" mit Musik von den "Toten Hosen"
Auch Schillers Klassiker "Die Räuber" kommt bei den Bad Hersfelder Festspielen völlig anders als sonst daher. Regisseur Gil Mehmert baut Musik der Punk-Band "Die Toten Hosen" ein. Und das passt, findet Hinkel: "Ich finde, Schiller war ein Punker. Er war einfach einer der ersten Punker der Literaturgeschichte. Er war ein revolutionärer Geist, der ein Theaterstück geschrieben hat, das für Furore gesorgt hat." "Die Räuber" feiert am 27. Juni um 21 Uhr Premiere.
Kinderstück "Ronja Räubertochter" als wichtige Botschaft
Das Kinderstück "Ronja Räubertochter" findet Hinkel gerade in der aktuellen Zeit und bei der aktuellen Weltlage besonders wichtig. "Wir leben in einer Zeit, die nur so von Zwiespalt und Verfeindung, Zerrüttung, Krieg geprägt ist, wo jeder Nachbar mit dem Nachbar streitet. Da sind zwei Freunde, denen es egal ist, dass die beiden Familien zerstritten sind, die trotzdem ihre Freundschaft leben und denen es sogar gelingt. Das ist das Besondere an dieser Geschichte, die Spaltung wieder aufzuheben", so Hinkel am FFH-Mikro. "Ronja Räubertochter" feiert am 21. Juni um 21 Uhr Premiere.
Zwei Wiederaufnahmen
Die Stücke "Wie im Himmel" und "A Chorus Line" wurden bereits letzte Saison in Bad Hersfeld gezeigt und waren sehr erfolgreich. Deshalb wurden sie in den diesjährigen Spielplan wiederaufgenommen. "Wie im Himmel" wird ab dem 25. Juli gezeigt und "A Chrous Line" ab dem 11. Juli. In Schloss Eichhof werden außerdem die Stücke "Der Gott des Gemetzels" (Premiere 28. Juni) und "Kunst" (Premiere 29. Juli) gezeigt.
Die Bad Hersfelder Festspiele gehen bis zum 18. August. Zur feierlichen Eröffnung am 20. Juni gibt es ab 18 Uhr einen feierlichen Festakt. Das Stück "Sommernachtsträume" beginnt um 21 Uhr.

