IHK in Fulda - "Herbstblues statt Zuversicht"
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Fulda berichtet in ihrem Konjunkturbericht für Herbst 2025, dass die wirtschaftliche Lage in Osthessen weiterhin angespannt bleibt. Der Geschäftsklimaindex liegt im rezessiven Bereich und zeigt keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Michael Konow, der Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, äußerte, dass die Reformen der Bundesregierung bisher keine sichtbaren Auswirkungen auf die Konjunkturdaten zeigen.
Schlechte Geschäftslage verschärft sich
In der Umfrage der IHK bewerteten 58,4 % der Unternehmen ihre Geschäftslage als befriedigend, ein Rückgang gegenüber Mai. Ein Großteil der Unternehmen erwartet eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen, und der Geschäftsklimaindex bleibt mit 89,2 Punkten unter der 100-Punkte-Marke. Besonders betroffen ist die Industrie, wo der Index auf 82,1 Punkte gesunken ist, was eine fortdauernde rezessive Lage signalisiert.
Rückgang bei Investitionen und Beschäftigung
Unternehmen in Osthessen haben ihre Investitionen reduziert. 39,2 % der Betriebe planen, weniger zu investieren, während nur 20,8 % eine Erhöhung in Betracht ziehen. Auch der Arbeitsmarkt zeigt nur geringe positive Zeichen: Weniger als 11 % der Unternehmen planen eine Erhöhung der Beschäftigtenzahlen. Die Mehrheit rechnet mit gleichbleibendem oder sinkendem Personalbestand.
Vielfältige Risiken für die Wirtschaft
Betriebe in Osthessen sehen bedrückende wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen, sinkende Inlandsnachfrage und höhere Arbeitskosten als größte Risiken. Auch der Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise trägt zur Unsicherheit bei.
Mindestlohnerhöhung und ihre Folgen
Die geplante Erhöhung des Mindestlohns im Jahr 2026 könnte laut IHK die Arbeitskosten weiter belasten. Ein Viertel der Unternehmen zahlt momentan den Mindestlohn und muss diese anpassen. Viele Unternehmen planen, die gestiegenen Löhne durch Preiserhöhungen an die Kunden weiterzugeben. Michael Konow fordert von der Bundesregierung Maßnahmen, die die Wirtschaft nicht zusätzlich belasten, da die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft auf dem Spiel steht.

