43 Messerstiche: Prozess um Mord in Fuldaer Spielothek gestartet
43 Messerstiche - Prozess um Mord in Fuldaer Spielothek
Furchtbare Schilderungen am Morgen vor dem Landgericht Fulda zum Prozessstart um den Mord in einer Fuldaer Spielothek.
Am 10. Mai 2025 soll der 27-jährige Angeklagte 43 Mal auf seine 23-jährige ehemalige Lebenspartnerin und Mutter der gemeinsamen zwei kleinen Kinder eingestochen haben, minutenlang. Während der Verlesung der Anklagepunkte bricht die ebenfalls anwesende Mutter des Opfers immer wieder in Tränen aus. Beistand erhielt sie von ihrer Anwältin, die die Nebenklage vertritt. Was Staatsanwalt Andreas Hellmich zum Tatablauf vorträgt, ist nur schwer auszuhalten.
Motiv Eifersucht und Ehre
Die junge Frau habe den Mann verlassen, als sie beide in Frankreich lebten. Dort sei sie zu ihrer Mutter gezogen und dann nach Deutschland gekommen. Hier habe sie angefangen, in einer Spielothek zu arbeiten. Der 27-Jährige sei dann am 10. Mai nach Deutschland und in die Spielothek gekommen, um sie aufzufordern, mit den gemeinsamen Kindern zu ihm zurückzukehren und den Job in der Spielothek aufzugeben. Dieser sei “nicht ehrenhaft”. Er habe sie bedroht, sie habe die Drohungen aber nicht ernst genommen.
Messerangriff in der Nacht
In der Nacht kehrte er laut Anklage dann in die Spielothek zurück und stach unvermittelt auf sie ein. Immer wieder. Minutenlang. Die gesamte Tat sei auf Video aufgezeichnet worden, erklärt Staatsanwalt Andreas Hellmich nach dem Prozessauftakt im Gespräch mit HIT RADIO FFH. So gehe es im Prozess weniger um die Tatbegehung, als mehr um das Motiv und die Feststellung der Mordmerkmale.
Eklat vor Prozessbeginn
Als wäre der Termin für die Mutter des Opfers nicht schwer genug, kam es vor Prozessbeginn zu einer kurzen, aber heftigen Diskussion. Der Verteidiger des Angeklagten, Hans J. Hauschild, stritt mit der anwesenden Dolmetscherin - sowohl der Angeklagte als auch die Mutter des Opfers sind gebürtige Rumänen - lautstark darüber, wo sie sitzen sollte und ob sie für beide oder nur für den Angeklagten übersetzen soll. Dabei war der Ton des Anwalts scharf: Er bezeichnete die Dolmetscherin für alle hörbar als “die Tante”.
Mutter des Opfers weint
Die laute Diskussion und die Verzögerung des Prozessbeginns wühlten die Mutter des Opfers sichtlich auf, sie begann zu weinen. Rücksicht nahm darauf aber keiner. Lediglich die Anwältin der Frau legte beruhigend ihren Arm um sie und sprach mit ihr. Hinzu kam, dass ein Schöffe zum Prozessbeginn nicht da war, so dass die Verhandlung erst gegen 10.15 Uhr statt 9.00 Uhr beginnen konnte. Bei den weiteren geplanten sechs Prozessterminen soll nun ein zweiter Dolmetscher anwesend sein. Das Urteil soll im Dezember fallen.
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