Urteil gegen Fußball-Jugendtrainer: 12 Jahre Haft wegen Vergewaltigung
Vergewaltigung und Kinderpornos - 12 Jahre Haft für Ex-Jugendtrainer
Symbolbild
In dem Prozess gegen einen ehemaligen Fußball-Jugendtrainer ist am Landgericht Frankfurt das Urteil gefallen. Der 35-Jährige muss für 12 Jahre und 9 Monate in Haft - mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Das Gericht verurteilte ihn unter anderem wegen Vergewaltigung, sexuellen Missbrauchs und dem Erstellen von Kinderpornographie. Die vorsitzende Richterin zeigte sich besonders über den langen Tatzeitraum "fassungslos". Gerüchte habe es wohl gegeben, "passiert ist jedoch lange nichts".
Staatsanwaltschaft hatte 14 Jahre Haft gefordert
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer 14 Jahre Haft wegen der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen gefordert. Der Antrag der Verteidigung gegen den teilgeständigen Angeklagten lautete auf elf Jahre Haft.
Angeklagter war auch Trainer beim SV Wehen Wiesbaden
Der heute 35-Jährige aus Hattersheim soll zwischen 2014 und 2021 elf Minderjährige missbraucht und einen Jugendlichen mehrfach vergewaltigt haben. Kinder und Jugendliche seines damaligen Vereins SV Wehen Wiesbaden waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht betroffen.
SVWW begrüßt Urteil
Der SV Wehen Wiesbaden begrüßt das Urteil. Die vom Gericht verhängte Sicherungsverwahrung im Anschluss an die Verbüßung der Freiheitsstrafe zeige die erschütternde Dimension der Taten: „Es ist unbegreiflich und erschütternd, dass Menschen zu einem derartig furchtbaren Verhalten fähig sind. Die ganze Härte des Strafrechts ist notwendig, um diese Täter zu bestrafen und ein solches Verbrechen auch gesellschaftlich zu ächten“, so der SVWW.
Insgesamt mehr als 60 Fälle
Der Angeklagte soll die Opfer zunächst im Netz bedroht und ihnen danach Schutz in seiner Wohnung angeboten haben. Dort soll er laut Anklage die Jungen mit Alkohol und Schlafmitteln betäubt haben und sich danach an ihnen vergriffen haben. Insgesamt geht es um mehr als 60 Fälle. Der Prozess dauerte sechs Monate. Er fand weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
