RMV erhöht Fahrkarten-Preise ab Januar 2024 um 8,2 Prozent
Ab Januar 2024 - RMV erhöht Ticket-Preise um 8,2 Prozent
Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) erhöht seine Preise zum Jahreswechsel deutlich: Im Schnitt 8,2 Prozent teurer werden Einzel- und Zeitkarten. Das gab der Verbund nach einer Aufsichtsratsentscheidung in Frankfurt bekannt. Nicht betroffen sind demnach das Deutschland-Ticket für 49 Euro und 365-Euro-Angebote wie das Seniorenticket Hessen und das Schülerticket Hessen.
"Bei Preissteigerungen von über 25 Prozent alleine für Energie gehen die Aufwände und die zur Verfügung stehenden Finanzmittel immer weiter auseinander", erklärte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat. Auch wenn eine Preiserhöhung von mehr als acht Prozent nicht schön sei, werde damit wenigstens das bestehende Fahrtenangebot gesichert. Deutschlandweit werde aktuell das Fahrpreisniveau angepasst.
Deutschlandticket ab Ende Juni für 31 Euro
Der RMV verwies auf den Prepaidrabatt, mit dem man beim Kauf von Einzelfahrkarten sparen könne. Geringverdiener könnten ab Ende Juni für 31 Euro monatlich das Deutschlandticket kaufen, den Hessenpass mobil, der dann ab August gelte. Auch auf das Schulausflugticket wurde in der Mitteilung verwiesen, das ab Schuljahresbeginn 2023/2024 in der Grundschule und der Sekundarstufe die kostenlose Nutzung von Bus und Bahn zu Ausflugszwecken ermögliche.
Auch beim NVV möglich
Preiserhöhungen sind auch in Nordhessen möglich. Beim Nordhessischen Verkehrs-Verbund (NVV) werde derzeit die Entscheidung zu einer Tarifanpassung vorbereitet, der Aufsichtsratsbeschluss sei für Mitte Juli geplant, teilte eine Sprecherin mit. Auch sie verwies auf gestiegene Kosten. Welche Folgen diese allerdings für die Preise hätten, könne noch nicht gesagt werden. Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), an dem Hessen mit dem südhessischen Kreis Bergstraße beteiligt ist, hatte die Preise bereits zum Jahreswechsel um durchschnittlich 8,83 Prozent angehoben.
Grund: Höhere Kosten
Ohne ein stärkeres Engagement von Bund und Ländern müssten die Fahrgäste die Kostensteigerungen auffangen, so RMV-Geschäftsführer Ringat. Es stelle sich die Frage, "in welcher Weise die drohende Unterfinanzierung mit Tarifmaßnahmen begrenzt werden kann", hatte Ringat gesagt. Zum einen gebe es Kostensteigerungen, zum anderen verkehrs- und klimapolitisch gewünschte Angebotsausweitungen. Hinzu kämen Unsicherheiten bei der Finanzierung des Deutschlandtickets ab kommendem Jahr.
Linke fordert mehr Geld für ÖPNV
Die hessische Linke forderte von der schwarz-grünen Landesregierung mehr Geld für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), um Preiserhöhungen abzuwenden. Ziel müsse eine weitere Senkung der Fahrpreise sein - "mit dem Ziel Nulltarif". Das Rhein-Main-Gebiet habe schon jetzt mit die höchsten Nahverkehrspreise in Deutschland, erklärte auch der Landesverband der Partei.
Pro Bahn: "Vollkommen inakzeptabel"
Der Fahrgastverband Pro Bahn hatte eine Preissteigerung von mehr als acht Prozent als "vollkommen inakzeptabel" bezeichnet. Der RMV habe bereits jetzt eins der teuersten Tarifsysteme deutschlandweit. Auch Pro Bahn kritisierte, das Land Hessen beteilige sich bei weitem nicht in ausreichendem Maße an der Finanzierung des ÖPNV. Der RMV hatte vergangenes Jahr seine Tarife anfangs zunächst um durchschnittlich 1,5 Prozent und ab Juli dann um weitere 3,9 Prozent erhöht. Im Januar 2023 waren es erneut durchschnittlich 1,5 Prozent.
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