Experten warnen vor Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke
Explosionsartige Verbreitung - Kampf gegen die Asiatische Tigermücke
Die Asiatische Tigermücke ist bei uns in Hessen weiter auf dem Vormarsch. Sie hat sich zuletzt „explosionsartig vermehrt“. Das berichten die Profi-Stechmückenjäger der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS). Die Zahl der Populationen habe sich im Jahresvergleich mehr als verdoppelt.
Das Tückische an der schwarz-weiß gemusterten Tigermücke: Sie kann gefährliche Tropenkrankheiten übertragen. Sie sei außerdem extrem aggressiv und lästig, sagt KABS-Direktor Dirk Reichle. Hitze mache ihr gar nichts aus.
Viele Nachweise in Hessen
Und die Mücke verbreitet sich auch in Hessen immer weiter. Bürstadt, Weiterstadt, Hattersheim und Hanau sind Beispiele für Fundorte im vergangenen Jahr. Grund sei der heiße Sommer des vergangenen Jahres gewesen. Auch die Zahl der betroffenen KABS-Gemeinden habe sich innerhalb eines Jahres von 7 auf 16 mehr als verdoppelt, sagte Dirk Reichle der Deutschen Presse-Agentur. Die Problematik sei akut, betonte Reichle. Klimabedingt werde die Zahl der Tigermücken-Populationen weiter zunehmen, was das Thema möglicher Krankheitsfälle durch Dengue- oder West-Nil-Viren aufwerfe.
Bekämpfung vom Boden und Hubschrauber aus
Die Arbeit der KABS-Experten ist aufwendig: Am Boden kämpfen sie sich oft durchs Dickicht, aber viele Brutstätten können nur aus der Luft bekämpft werden. Vom Helikopter aus verteilt die KABS dann den biologischen Wirkstoff Bti, der die Larven der Stechmücken tötet.
"Auf breiter Front etwas tun"
"Wir können nicht die Hände in den Schoß legen und sagen: Über kurz oder lang wird die Mücke wegen des Klimawandels sowieso hier sein, sparen wir also Geld." Man müsse auf breiter Front etwas tun. "Auch ohne Viren bleibt die Asiatische Tigermücke eine extrem aggressive und lästige Stechmücke", unterstrich Reichle. Sollte 2023 heiß und regenreich werden, könne der Verband die Bekämpfung nicht ohne Aufstocken des Personals leisten. "Hier sind wir unter anderem in guten Verhandlungen mit dem Land Baden-Württemberg, weil die meisten Populationen dort vorkommen", sagte er.
In der KABS mit Sitz in Speyer - einem eingetragenen und als gemeinnützig anerkannten Verein - haben sich mehr als 90 Kommunen in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen zusammengeschlossen.