Trotz Baugenehmigung - 70.000 Wohnungen in Hessen nicht gebaut
In Hessen sind auch 2022 mehr Wohnungen genehmigt als gebaut worden. Das belegen laut Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft aktuelle Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamts. Rund 70.000 Wohnungen seien trotz Baugenehmigung nie gebaut worden. Dieser sogenannte Bauüberhang nähme seit Jahren stetig zu.
Der Verband der südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest) sieht die Entwicklung mit Sorge und fordert Maßnahmen, mit denen sich die Wohnraumpotenziale besser ausschöpfen lassen.
Bauüberhang, trotz Wohnungsnot
Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, sagt: „Viele Menschen suchen ein bezahlbares Zuhause, aber das Angebot am Markt ist derzeit deutlich zu knapp. Dabei zeigt der aktuelle Bauüberhang, dass viele Potenziale nicht genutzt werden. Denn bei allen genehmigten Wohnungen sind keine weiteren Planungen und Entwicklungen mehr nötig – es fehlt nur an der Umsetzung.“
Baunormen treiben die Kosten
Den Grund dafür sieht Tausendpfund in den schwierigen Rahmenbedingungen. „Bauen ist derzeit teurer denn je". Die Gründe dafür: Die enormen Material- und Energiepreise. Auch erschwerten viele Auflagen den Bauprozess und trieben die Kosten in "exorbitante Höhe". Alle Bauvorschriften gehörten auf den Prüfstand, fordert der Verband.
Bauen mehr fördern
Darüber hinaus plädiert der Verbandsvorstand für eine Verbesserung der Förderkonditionen. Die hessische Landesregierung habe zwar schon Initiative ergriffen, aber der Verband sieht noch Luft nach oben. Die Konditionen müssten immer wieder neu angepasst werden.