Steuererhöhung in Mainz - Gewerbesteuer und Grundsteuer steigen
Der Mainzer Stadtrat hat den Haushaltsplan für das Jahr 2025 geändert. Wegen eines massiven Defizits hatte die Kommunalaufsicht des Landes (ADD) darauf gedrängt, die Einnahmesituation zu verbessern. Die Bürger und Geschäftsleute besonders treffen werden dabei die Erhöhung der Hebesätze für die Gewerbesteuer. Zudem werden die Hebesätze für die Grundsteuer B differenziert.
Oberbürgermeister Nino Haase erklärte, dass man versucht habe, die Erhöhungen maßvoll zu gestalten.
Änderungen bei der Grundsteuer
Die Grundsteuerreform führte bereits zu wesentlichen Verschiebungen bei den Besteuerungen von Grundstücksarten. Grundstücke mit Wohnnutzung wurden höher besteuert. Haase betonte, dass eine stärkere Belastung des Wohnens unverhältnismäßig wäre. Stattdessen wird die Grundsteuer für Nichtwohngrundstücke nun angehoben, deren Steueraufkommen in Mainz um etwa 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen wird.
Maßnahmen zur Standortförderung
Trotz der Steuererhöhungen will die Stadt Mainz die Standortqualität verbessern. Die Wirtschaftsförderung soll ausgebaut werden, besonders im Biotechnologie-Sektor. Es sind neue Kitaplätze geplant, einschließlich der Einführung englischsprachiger Kitas. Zudem wird ein neues Azubiwohnheim errichtet. Auch im Tourismus gab es positive Entwicklungen, mit einem 10-prozentigen Anstieg der Besucherzahlen.
Mobilitätsinitiativen und digitale Angebote
Neue Mobilitätsinitiativen sollen die lokale Wirtschaft zudem stärken. Dazu gehören der kostenfreie "0-Euro-Samstag" und günstiger Parkraum durch "Park@Night". Der Ausbau der Infrastruktur mit 22 neuen Straßenbahnen steht ebenfalls auf der Agenda. Die Stadt führt zudem digitale Services wie die digitale Gewerbeanmeldung und den Pilot "Digitaler Bauantrag" ein.
Vergleich mit anderen Städten
Von 2022 bis 2024 profitierten Mainzer Unternehmen und der Mittelstand von einer temporären Senkung der Gewerbesteuer. Nun steigt der Hebesatz auf 460 Punkte. Dieser Wert sei vergleichbar mit anderen Großstädten der Region, wie Frankfurt und Wiesbaden, die ebenfalls bei 460 Punkten lägen. Die Mehrbelastung durch die neuen Steuersätze werde durch andere steuerliche Abzugsmöglichkeiten etwas abgefedert, heißt es in einer Pressemitteilung des Rathauses.

