Eintracht Frankfurt: Trotz Sieglos-Serie, Trainer Glasner bleibt
Trotz Frankfurter Sieglos-Serie - Eintracht hält an Trainer Glasner fest
Neun Spiele ohne Sieg in der Fußball-Bundesliga für Eintracht Frankfurt - und viele Spekulationen über die Zukunft von Trainer Oliver Glasner. Aber für die Hessen kommt eine vorzeitige Freistellung von Glasner nicht in Frage - das hat HIT RADIO FFH aus Vereinskreisen erfahren. In der Mannschaft selbst aber rumort es.
Auch nach dem erneut enttäuschenden 1:1 gegen Augsburg wird Trainer Glasner am Mittwoch beim Halbfinalspiel im DFB-Pokal in Stuttgart auf der Bank sitzen.
Glasner: "Übernehme volle Verantwortung"
Dabei wirkt Glasner selbst rat- und kraftlos wie noch nie. In der Pressekonferenz nach dem Spiel sagte er auf FFH-Nachfrage: "Wenn es jemand besser kann als ich, dann packe ich meine Sachen." Er habe es nicht geschafft, seiner Mannschaft in den letzten Wochen genügend Selbstvertrauen zu geben, sodass sie diese Spiele auch gewinnen könnten. "Dafür übernehme ich die volle Verantwortung."
Trapp über Glasner: "Jeder muss wissen, was er vorhat"
In der Mannschaft rumort es allerdings. Nationaltorwart Kevin Trapp hat sich zu Spekulationen über einen Abschied von Trainer Oliver Glasner mit Zurückhaltung geäußert: "Im Fußball ist es am Ende immer so: Die einen kommen und die anderen gehen. So ist es in diesem Geschäft, damit müssen wir uns abfinden". Weiter sagte der 32-Jährige: "Das darf jeder für sich selbst entscheiden. Es ist wie bei den Spielern. Jeder muss wissen, was er vorhat."
Trapp mahnt zur Konzentration
Wenn man die Interviews vom Coach lese, könne man davon ausgehen, "dass er nächstes Jahr noch auf der Bank sitzen" werde. "Von daher ist es erst mal das, was er sagt. Wir sind nicht verantwortlich dafür, was der Coach dann macht", sagte Trapp und mahnt: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir die Köpfe in den nächsten vier Wochen beim Verein haben. Dann kann jeder für sich entscheiden."
Krösche will anderes Gesicht der Mannschaft sehen
Auch Sportvorstand Krösche fordert vehement ein anderes Gesicht der Mannschaft in Stuttgart. Krösche sagt genervt: " Wir haben so viel geredet, wir müssen jetzt was tun. Wir müssen die Dinge erzwingen." Wie der Turnaround geschafft werden soll, ist unklar.
Kolo Muani fehlt wohl auch gegen Stuttgart
Es droht zudem in Stuttgart ein weiterer Ausfall von Stürmer Kolo Muani. Der Franzose war kurzfristig gegen Augsburg wegen Adduktorenproblemen ausgefallen. Trainer Glasner machte am Samstagabend nicht viel Hoffnung, dass er bis zum Stuttgart-Spiel wieder fit ist.
Weiter Warten auf einen Sieg
Vorerst aber bleibt es dabei: Die Eintracht wartet weiter auf den dringend benötigten Sieg in der Liga. Die Hessen kommen im eigenen Stadion nicht über ein 1:1-Unentschieden gegen die Gäste aus Augsburg hinaus.
Unentschieden trotz Führungstreffers der Eintracht
Es sollte die erfolgreiche Generalprobe vor dem DFB-Pokal-Halbfinale am Mittwoch gegen Stuttgart werden. Am Ende verpasst die Eintracht jedoch erneut den Sieg. Die Hessen gingen zwar in der 25. Minute in Führung durch ein Eigentor von Augsburgs Elvis Rexhbecaj, doch nach dem Seitenwechsel glich Augsburg durch ein tolles Tor von Ermedin Demirović aus.
Eintracht ohne Stürmer Kolo Muani
Trainer Oliver Glasner musste - wie bereits im Vorhinein schon befürchtet - tatsächlich auf Top-Stürmer Kolo Muani verzichten. Der Franzose fehlte wegen Adduktoren-Problemen. Für ihn spielte Rafael Borré. Dagegen stand Mittelfeldregisseur Mario Götze nach überstandenem Magen-Darm-Infekt wieder in der Startelf. Außerdem rückte Ansgar Knauff kurzfristig in die Mannschaft, weil es dem Schweizer Djibril Sow kurz vor dem Anpfiff gesundheitlich nicht gut ging.
Per Eigentor in Führung
Glück hatten die Hessen in der 25. Minute, als Elvis Rexhbecaj einen von Buta eher als Hereingabe gedachten Schuss am machtlosen Torwart Tomás Koubek vorbei lenkte. Zehn Minuten später hätte Ansgar Knauff fast den zweiten Treffer gemacht. Nachdem er den Augsburger Mads Petersen ausgetrickst hatte, schoss er den Ball aber nur knapp am linken Pfosten vorbei. Auch die gegen den Abstieg kämpfenden, lange Zeit harmlosen Gäste, die aus den vorherigen zehn Auswärtspartien nur zwei Punkte holten, hatten in der Offensive so gut wie nichts zu bieten.
Mehr Druck von Augsburg nach der Pause
Allerdings hatten sie kurz vor dem Halbzeitpfiff unvermittelt noch eine Großchance: Mit einem starken Pass bediente Ermedin Demirovic seinen Sturmpartner Dion Beljo, der zu lange zögerte und dessen Schuss von der Strafraumgrenze Eintracht-Verteidiger Tuta in letzter Sekunde noch abblocken konnte. Nach dem Seitenwechsel machten die bis dato harmlosen Gäste mehr Dampf. In der 48. Minute forderte Demirovic mit einem Drehschuss Nationaltorwart Kevin Trapp, der mit den Fingerspitzen noch zur Ecke ablenken konnte.
Klasse Tor zum Ausgleich
Machtlos war Trapp zehn Minuten danach gegen den 25-jährigen Angreifer, der den Ball bei einer Flanke von Ruben Vargas volley ins Frankfurter Gehäuse weiterleitete. Ein Treffer Marke "Tor des Monats". In der Schlussphase feierte bei den Frankfurter Offensivspieler Jesper Lindström, der sich Anfang März im Training eine Sprunggelenkverletzung zugezogen hatte und seither ausgefallen war, noch ein Mini-Comeback. Für eine Wende konnte der Däne aber nicht mehr sorgen.