Olsen muss gehen - Turgeon darf bei Kassel Huskies bleiben
Die Kassel Huskies haben weitere Personalentscheidungen verkündet. Stürmer Ryan Olsen muss den Club trotz laufenden Vertrages verlassen - ebenso Henri Kanninen. Bleiben dürfen Turgeon, Mieszkowski und Alroth.
Die Fans sind in den sozialen Medien nicht mit allen Entscheidungen zufrieden. Gerade Olsen mit seiner körperlichen Präsenz und seinen Scoringqualitäten wird schwer zu ersetzen sein. Noch im Winter hatten die Nordhessen seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben. Gerüchten zufolge soll es aber im Laufe der Saison Ärger mit Trainer Woodcroft gegeben haben - nun also die Trennung.
Turgeon ein echter Leader?
Und auch bei den anderen Vertrags-Verlängerungen ist die klare Handschrift des Trainers zu erkennen. Mit Turgeon bleibt ein Leader im Team, der aber gerade was Tore und Vorlagen angeht nicht überzeugen konnte. Die Kreativität im Angriff ging ihm komplett ab und in den Playoffs war er kein Faktor - und das als einer von nur vier erlaubten Ausländern. Warum also verlängern die Nordhessen den Vertrag?
Woodcroft bekommt sein Team
Die klare Antwort: Weil Woodcroft großer Fan des Mittelstürmers ist. Defensive ist für den Stürmer kein Fremdwort und kämpferisch ist er immer solide. Auch die weiteren Verlängerungen und möglichen Abgänge deuten auf ein rundum erneuertes Huskies-Gesicht ganz nach den Wünschen des Trainers hin. Offensiv-Verteidiger Faber soll gehen, auch der Vertrag mit dem durchaus offensiven Verteidiger Keussen soll aufgelöst werden.
Detsch und Bodnarchuk bleiben
Verlängert wurden hingegen die Verträge mit kampfstarken Defensiv-Verteidigern. So bleibt Bodnarchuk und auch Detsch wird wohl als Verteidiger eingeplant. Vieles deutet also darauf hin, dass die Huskies umgekrempelt werden - von einer offensiv starken Mannschaft mit vielen Toren zu einer kämpferischen defensiven Truppe.
Stirbt die Attraktivität der Huskies?
Der Zuschauerzuspruch bei den Nordhessen ist ungebrochen. Letzte Saison waren die Sitzplätze fast immer ausverkauft und die Halle sehr gut gefüllt. Die Spiele hingegen waren deutlich langweiliger als noch unter anderen Trainern zuvor. Woodcroft selbst macht keinen Hehl daraus, dass er eine hart arbeitende defensive Mannschaft möchte, die lieber 2:1, als 6:5 gewinnt. Zudem seien die Huskies, die zuletzt die Hauptrunde immer dominierten, kein besonders talentiertes Team. Erinnerungen werden wach an den einstigen Huskies-Trainer Hans Zach, der mal sagte "Wille schlägt Talent".
Knappe Spiele gegen Crimmitschau und Co.
Das Ziel bleibt bei den Huskies der Aufstieg. Und klappt es endlich, am Ende der kommenden Saison die DEL2-Meisterschaft zu feiern, dann haben die Nordhessen alles richtig gemacht. Doch sollten sie wieder scheitern und zugleich durch ihr defensives Eishockey an Attraktivität verlieren - was dann? Knappe 2:1-Ergebnisse gegen vermeintlich schwächere Gegner bringen den erfolgsverwöhnten Huskies-Fan sicher nicht zum Schwärmen. Die bisherige Personalpolitik lässt auf das Motto schließen: "Defense wins championships".

