Vorrunde bei der Eishockey-WM - Deutschland verliert auch gegen die USA
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft verliert auch das zweite Duell mit den Top-Nationen. Erst sieht es nach einem erneuten Debakel aus. Dann kommt Deutschland zurück. Zum Sieg reicht es nicht.
Erst Ernüchterung, dann Aufholjagd und doch klar verloren: Die deutsche Nationalmannschaft muss weiter um das Viertelfinale bei der Eishockey-Weltmeisterschaft zittern. Durch die 3:6 (0:3, 3:0, 0:3)-Niederlage im dänischen Herning gegen die USA fiel die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes in der Tabelle auf Rang vier zurück. Tschechien am Montag (16.20 Uhr/ProSieben und Magentasport) und einen Tag später in einem möglichen Gruppenfinale gegen Co-Gastgeber Dänemark sind die weiteren Gegner.
Deutliche Worte in der Kabine und eine klare Analyse sollten nach der 1:5-Pleite gegen die Schweiz die DEB-Auswahl. Doch auch gegen die US-Boys wurde es nicht besser. Eine unnötige Strafzeit für NHL-Star Moritz Seider von den Detroit Red Wings ermöglichte dem Gegner die erste Überzahl und die daraus folgende Führung. Tage Thompson von den Buffalo Sabres traf nach 102 Sekunden zum frühen 0:1-Rückstand.
Leichtes Spiel für die US-Amerikaner
Die deutsche Mannschaft schaffte es einmal mehr bei der WM nicht, zu Beginn eines Drittels auf Augenhöhe zu sein. Die bislang im Turnier nicht überzeugenden und teilweise lustlos wirkenden US-Amerikaner hatten keine Mühe, zu Top-Gelegenheiten zu kommen. Eine Chance nutzte Frank Nazar nach zehn Minuten zum 2:0. NHL-Torhüter Philipp Grubauer war nach zuvor guten Paraden machtlos.
Grubauers Vorderleute wirkten anders als der Keeper verunsichert. Auch Kapitän Seider oder Top-Angreifer Tim Stützle von den Ottawa Senators konnten dem deutschen Team kein Halt geben - im Gegenteil. Drew O'Connor aus Vancouver sorgte mit dem 0:3 bereits im ersten Durchgang endgültig für Ernüchterung (15.).
Wie ausgewechselt im Mitteldrittel
"Jetzt geht's los", skandierten die deutschen Anhänger vor dem Start des zweiten Drittels. Vielleicht motivierten die Gesänge der Fans die deutschen Profis. Das Kreis-Team fing an, sich zu wehren und beschäftigte US-Torhüter Joey Daccord, der wie sein Gegenüber für Seattle spielt. Dominik Kahun hatte erst Pech mit einem Pfostenknaller, dann traf Eric Mik. Der Berliner Verteidiger verkürzte mit einem platzierten ins kurze Eck zum 1:3 (29.).
Spätestens jetzt war Deutschland mit den US-Amerikanern auf Augenhöhe und eiskalt. Mit einer schönen Einzelleistung ließ Jonas Müller von den Eisbären Berlin den US-Schlussmann Daccord keine Chance (35.), dann glich Wojciech Stachowiak eine Minute später in Überzahl zum 3:3 aus.
Einen kurzen Schock gab es für die DEB-Auswahl allerdings zu Beginn des Schlussdrittels. Der bis dahin überzeugende Torhüter Grubauer musste vom Eis, für ihn kam Mathias Niederberger vom EHC Red Bull München zwischen die Pfosten (42.). Knapp sechs Minuten später kam Grubauer allerdings zurück auf die Spielfläche.
Amerikaner treffen spät
Allerdings stand es da bereits 3:4. Patrick Hager saß nach einem unnötigen Foul auf der Strafbank. Conor Garland nutzte die Überzahl zur nächsten US-Führung (45.). Ein erneutes Comeback gab es für das deutsche Team nicht mehr. Logan Cooley (57.) und Clayton Keller (59.) entschieden mit ihren Toren die Partie endgültig.

