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Ligaverband gegründet: Frauen-Clubs machen DFB weiter Druck

Streit mit dem DFB - Ligaverband gegründet: Frauen-Clubs machen DFB weiter Druck

Nach öffentlichen Vorwürfen ist der erste formale Schritt für eine Frauen-Bundesliga GmbH getan. Doch die Clubs lassen weiter offen, ob sie ihren Weg weiter mit dem DFB gehen.

Der Deutsche Fußball-Bund und die Frauen-Bundesliga haben sich nach ihrem Streit unmittelbar vor der Gründung des Ligaverbandes etwas angenähert - die 14 Clubs aber halten den Verhandlungsdruck hoch. "Die Idee mit dem DFB ist nicht zerschlagen", sagte die einstimmig gewählte Präsidentin der neuen Dachorganisation, Katharina Kiel von Eintracht Frankfurt.

"Unsere Aufgabe bleibt es, ergebnisoffen die nächsten Schritte zu gehen. Jeder Weg hat Vorteile und Nachteile", ergänzte Kiel, die bei der Eintracht Direktorin für Frauenfußball ist, mit Blick auf einen immer noch möglichen Alleingang der Vereine. Die Gründung des Frauen-Bundesliga FBL e.V. bezeichnete die 33-Jährige als "historischen Tag" für den Frauenfußball, blieb aber bei einigen Details vage.

Neuendorf auf dem Gruppenfoto

DFB-Präsident Bernd Neuendorf, der sich auch in das Gruppenfoto einreihte, sprach bei der Versammlung im Frankfurter Stadion ein Grußwort an die Clubvertreter, war aber bei der Pressekonferenz nicht dabei. Die Bundesligisten hatten dem Verband noch vor wenigen Tagen in einer beispiellosen Aktion vorgeworfen, Absprachen gebrochen zu haben.

Vor allem Eintracht-Boss Axel Hellmann und Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hatten den DFB öffentlich kritisiert. Beim Verband fühlt man sich ob des medialen Rundumschlags von Hellmann und Co. brüskiert.

Der DFB habe "wesentliche bereits verhandelte Eckpunkte infrage gestellt", hatte Dreesen der dpa gesagt. "Das hat uns 14 Clubs nicht nur irritiert, sondern kam für uns völlig überraschend."

DFB-Generalsekretär Holger Blask widersprach: "Unterschriftsreife Verträge haben bislang nicht vorgelegen. Die Verhandlungsführer der Clubs hatten dem DFB weitreichende Ergänzungen und Änderungswünsche übermittelt, auf die der DFB verhandlungsüblich reagiert hat."

Hellmann: "Es gibt kein Problem mit Bernd Neuendorf"

Hellmann verwies darauf, dass er mit Neuendorf immer telefoniert habe und dass der DFB-Boss nicht direkt in die Verhandlungen involviert gewesen sei. "Es gibt kein Problem mit Bernd Neuendorf. Wir werden den Draht behalten." Es sei nicht erstrebenswert, den Weg alleine zu gehen, es gehe aber um das gemeinsame Rollenverständnis.

Im Gegensatz zum Profifußball der Männer, der unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga (DFL) organisiert ist und vermarktet wird, läuft die Frauen-Bundesliga bisher beim DFB. Der Ligaverband soll in eine GmbH mit dem Verband münden - so lange die Ankündigung Neuendorfs. Ursprünglich sollte die Gründungsveranstaltung auch am DFB-Campus stattfinden. 

In wichtigen Punkten weiter keine Einigung

Zur 1. Vizepräsidentin des Ligaverbandes wurde Veronica Saß, Direktorin Recht beim FC Bayern München, gewählt, zum 2. Vizepräsidenten Florian Zeutschler von SGS Essen. Bereits zur Saison 2026/2027 sollen die Strukturen in der Frauen-Bundesliga professionalisiert werden. Der DFB will die nächsten acht Jahre 100 Millionen Euro investieren, die Vereine sprechen von ihrem berechneten Anteil in Höhe von bis zu 700 Millionen Euro.

In wichtigen Punkten herrscht aber noch keine Einigung. Dabei geht es auch um das Stimmrecht in einer GmbH. In dem ursprünglich angedachten Sechser-Führungsgremium des Gemeinschafts-Unternehmens pochen Ligaverband und DFB auf je drei Sitze. Bei möglichen Patt-Situationen wollen die Clubs dennoch am längeren Hebel sitzen - das lehnt der DFB bislang ab.

Kiel: "Nicht nach vier Jahren aufkündbar" 

"Wir tragen das unternehmerische Risiko", betonte Kiel. "Wenn es darum geht, wer die wichtigsten Entscheidungen trägt, da ist bei uns schon Konsens, dass wir die meiste Arbeit tätigen." Zudem ist die Vertragsdauer offen. "Der Zeitrahmen ist nicht einfach aufkündbar nach vier Jahren", sagte Kiel.

"Für uns geht es in unterschiedlichen Arbeitsgruppen um das, was wir als Plan hatten, weiterzuverhandeln", erklärte Zeutschler. Neuendorf äußerte sich nach der Gründungsversammlung nicht. An dem Gemeinschafts-Unternehmen würden der DFB und der neu gegründete Ligaverband (FBL e.V.) je 50 Prozent halten.

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