Sechs Monate nach Großrazzia - Mutmaßliche "Reichsbürger" festgenommen
Die Bundesanwaltschaft hat knapp sechs Monate nach einer Großrazzia gegen eine "Reichsbürger"-Gruppe drei mutmaßliche Mitstreiter des mutmaßlichen Rädelsführers Heinrich Prinz Reuß festnehmen lassen.
Nach Angaben der obersten Anklagebehörde vom Dienstag (23.05.) wurden dabei am Montagabend in Baden-Württemberg eine Frau im Bodenseekreis, ein Mann im Landkreis Freudenstadt sowie ein weiterer Mann in Niedersachsen im Landkreis Harburg festgenommen.
Vorführung am Bundesgerichtshof
Dem Trio werde die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, so die Bundesanwaltschaft. Zuvor hatten der "Spiegel" sowie die ARD über die Festnahmen berichtet. Nach "Spiegel"-Informationen handelt es sich bei der Festgenommenen um eine Frau, die bei der Bundestagswahl 2021 erfolglos für die Partei "Die Basis" kandidiert hatte. Einer der beiden Männer sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Die beiden anderen Verdächtigen sollten noch im Laufe des Dienstags (23.05.) dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof (BGH) vorgeführt werden.
25 Festnahmen im Dezember 2022
"Reichsbürger" und "Selbstverwalter" zweifeln die Legitimität der Bundesrepublik an. Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember 25 Verdächtige festnehmen lassen, darunter frühere Offiziere und Polizeibeamte. Weitere Beschuldigte gerieten anschließend ins Visier. Der Frau werde vorgeworfen, sich seit Mai 2022 in der Vereinigung engagiert zu haben. So habe sie sich auch am sogenannten Rat beteiligt.
Geplanter Sturz der Regierung
Der "Rat" haben zum Ziel gehabt, die bestehende Staatsordnung über den Haufen zu werfen.Der in Niedersachsen festgenommene Mann soll der terroristischen Vereinigung rund 140.000 Euro gegeben und sich an Treffen zur Anwerbung von Mitgliedern und Sponsoren beteiligt haben. Der dritte Verdächtige soll eine führende Rolle in einer sogenannten Heimatschutzkompanie gehabt haben.
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