BKA: Festnahmen bei internationalem Schlag gegen Cyberkriminelle
BKA hilft bei weltweiter Razzia - Mega-Schlag gegen Cyberkriminalität
Die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz und das Bundeskriminalamt (BKA) haben im Rahmen der "Operation Chargeback" fünf Personen festgenommen. Die international koordinierte Aktion richtet sich gegen mutmaßliche Betrugs- und Geldwäschenetzwerke. Weltweit wurden 18 Personen verhaftet und über 60 Standorte untersucht.
Vorwurf des Kreditkartenmissbrauchs
Die Verdächtigen sollen zwischen 2016 und 2021 Kreditkartendaten von 4,3 Millionen Karteninhabern missbraucht haben. Es wird ihnen vorgeworfen, über 19 Millionen gefälschte Online-Abos abgeschlossen zu haben. Die Abos sollten über fingierte Webseiten, die scheinbar Streaming-, Dating- und Unterhaltungsdienste anboten, abgerechnet werden. Die Beträge waren oft klein und hatten unklare Verwendungszwecke.
Kompromittierte Zahlungsdienstleister
Nach vorliegenden Informationen manipulierten die Beschuldigten vier große deutsche Zahlungsdienstleister, um die missbräuchlichen Transaktionen im Zahlungsverkehr unterzubringen. Der finanzielle Schaden soll sich auf mehr als 300 Millionen Euro belaufen haben, während weitere geplante Transaktionen von 750 Millionen Euro nicht ausgeführt werden konnten. Über 100.000 Geldwäschefälle wurden verzeichnet.
Umfangreiche Operation in Deutschland
In Deutschland wurden 29 Objekte in verschiedenen Bundesländern durchsucht, darunter Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. In Deutschland sind fünf Personen festgenommen und Vermögenswerte im Wert von über 35 Millionen Euro gesichert worden. Das gesamte Ermittlungsverfahren, das seit Dezember 2020 läuft, richtet sich gegen 44 Beschuldigte aus mehreren Ländern.
Internationale Zusammenarbeit
Die Behörden arbeitete eng mit Partnern in zahlreichen Ländern sowie mit Eurojust und Europol zusammen. Die Ermittlung basierte auf Analysen der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen, die verdächtige Muster entdeckte.
Harald Kruse, Generalstaatsanwalt in Koblenz bilanzierte: “Die nähere Vergangenheit zeigt, wie stark sich die Begehung von Vermögensdelikten durch den Einsatz digitaler Mittel verändert hat und wie groß die dadurch hervorgerufenen Schäden sein können. Es ist daher gut, wenn auch solche Kriminalität durch den intensiven und aufeinander abgestimmten Einsatz der Behörden Einhalt geboten werden kann.”
Martina Link, Vizepräsidentin des BKA, erklärte: “Mit den erfolgreichen Ermittlungen zur Identifizierung der kriminellen Netzwerke und den daraus resultierenden Festnahmen ist den deutschen und internationalen Behörden ein bedeutender Schlag gegen die weltweite Finanzbetrüger-Szene gelungen.”