Wegen Baustellen vor EM - Deutsche Bahn wieder unpünktlicher
Vor der Fußball-Europameisterschaft will die Bahn möglichst viele Baustellen auf der Schiene abarbeiten - die Fernzüge sind im April deshalb wieder unpünktlicher unterwegs gewesen. Lediglich 64,3 Prozent der IC- und ICE-Züge der Bahn kamen im vergangenen Monat ohne größere Verzögerung ans Ziel, wie der Konzern jetzt mitteilte.
Im März lag die Quote noch bei 67,6 Prozent. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten.
Leichter Rückgang bei Reisendenpünktlichkeit
Die sogenannte Reisendenpünktlichkeit ist im April im Vergleich zum März hingegen nur leicht um 0,3 Punkte auf 70,2 Prozent zurückgegangen. Sie gibt an, wie groß der Anteil der Fahrgäste im Fernverkehr war, die ihr Ziel im entsprechenden Monat pünktlich erreicht haben. Verspätungen gehen dabei ab einer Verzögerung von 15 Minuten in die Statistik ein. Dafür erfasst sie auch Zugausfälle, die sich auf die Pünktlichkeit der Kundinnen und Kunden auswirken.
Überaltertes Netz macht Probleme
Die Bahn und ihre Fahrgäste kämpfen aufgrund des an vielen Stellen überalterten Netzes seit Jahren mit der hohen Unzuverlässigkeit auf der Schiene. Im November war fast jeder zweite Zug unpünktlich unterwegs. In den darauffolgenden Monaten verbesserte sich die Pünktlichkeit zwar kontinuierlich. Doch im April sank sie wieder. "Zahlreiche Baustellen bremsen weiterhin die ICE- und IC-Züge aus", teilte die Bahn zur Begründung mit. "Bis zum Beginn der Fußball-EM kommt es dabei zu Spitzen im Baugeschehen, weil die DB ihre Bautätigkeit während der EM auf ein Minimum reduzieren wird."
Sicherheitsmaßnahmen während der Fußball-EM
Die Betriebsräte der Bahn und die EVG hatten zum Schutz der Bahn-Beschäftigten zuletzt angekündigt, während der EM notfalls auch Schichtpläne nicht zu genehmigen, wenn die Gefährdungslage das nicht hergebe. Dann würden auch Züge ausfallen. Die Bahn will für die Zeit des Fußballturniers in Deutschland rund 900 zusätzliche Sicherheitskräfte in den Zügen einsetzen, um Fahrgäste sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen.