Weil Verbraucher sparen - Geschäfte im Einzelhandel schleppend
Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Prognose für den Einzelhandel 2024 deutlich nach unten korrigiert. Ein nominales Umsatzplus von nur noch 1,3 Prozent wird erwartet. Ohne Berücksichtigung der Inflation bedeutet dies ein Nullwachstum.
Ursprünglich hatte der HDE mit einem Anstieg von 3,5 Prozent gerechnet. Der geringe Konsum der Verbraucher spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Geringere Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft
Auch die Erwartungen für das Weihnachtsgeschäft sind verhaltener geworden. Laut einer HDE-Befragung unter fast 300 Unternehmen glauben 80 Prozent der Händler, dass die Kunden in den Monaten November und Dezember zurückhaltend einkaufen werden. Nur 30 Prozent der Händler sind optimistisch und denken, dass die schlechte Stimmung keine Auswirkungen auf den Kauf von Weihnachtsgeschenken haben wird.
Preise bleiben aus Kundensicht hoch
Die Inflation hat sich zwar abgeschwächt, aber viele Kunden empfinden die Preise noch als zu hoch. Faktoren wie die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die wirtschaftliche Unsicherheit belasten weiterhin die Verbraucher. "Konsum ist stark mit Psychologie verbunden", sagte der HDE-Präsident Alexander von Preen. Die aktuelle Lage würde die Menschen dazu veranlassen, ihr Geld zurückzuhalten.
Branchen mit gemischten Aussichten
Für die Monate November und Dezember rechnet der HDE inflationsbereinigt nur mit stabilen Umsätzen auf Vorjahresniveau. Im Bereich Unterhaltungselektronik, Sportartikel, Spielwaren, sowie Uhren und Schmuck gibt es Hoffnung auf ein besseres Weihnachtsgeschäft als 2023. Im Gegensatz dazu bereiten Haushaltswaren, Möbel, Schuhe und Lederwaren, Bekleidung und Nahrungsmittel vielen Händlern Sorgen. Sie fürchten, dass der Umsatz dort noch schlechter ausfallen könnte.