Merck erhält nach Milliardendeal Zulassung für Krebsmittel
Nach großer Pharmaübernahme - Merck erhält Zulassung für Krebsmittel
Nach der größten Pharmaübernahme seit Jahrzehnten kann Merck einen Erfolg verbuchen. Die EU gibt einem Krebsmittel gegen seltene Tumoren die Zulassung - eine gute Nachricht für betroffene Patienten.
Die Chefin des Unternehmens setzt darauf, dass das Mittel ein Blockbuster-Medikament wird.
Grünes Licht für das Mittel Ogsiveo
Kurz nach einer milliardenschweren Übernahme im Geschäft mit Krebsmedikamenten erhält Merck eine wichtige Arzneizulassung. Die EU-Kommission habe grünes Licht für das Mittel Ogsiveo als Therapie für die Behandlung von seltenen Weichteiltumoren bei Erwachsenen gegeben, teilte das Darmstädter Dax-Unternehmen mit.
Erste und einzige in der EU zugelassene Therapie
Ogsiveo sei die erste und einzige in der EU zugelassene Therapie zur Behandlung von sogenannten Desmoidtumoren.
Von Springworks Therapeutics entwickelt
Das Mittel wurde vom Unternehmen Springworks Therapeutics entwickelt, das Merck erst im Juli für rund drei Milliarden Euro übernommen hatte - der größte Zukauf im Pharmageschäft der Darmstädter seit fast 20 Jahren.
Tumorart bislang schwer zu behandeln
Desmoidtumore sind seltene, lokal aggressiv wachsende Tumoren, die im Bindegewebe des Körpers entstehen. In der EU werden den Angaben zufolge jährlich etwa 1.300 bis 2.300 neue Fälle diagnostiziert. Die Tumoren können zu starken Schmerzen, Mobilitätseinschränkungen und starker, anhaltender Erschöpfung führen und sind schwer zu behandeln.
Hoffnung auf Milliardenumsatz
In den USA ist Ogsiveo bereits auf dem Markt. Merck hatte Springworks in der Erwartung übernommen, dass das Unternehmen auch in der EU die Zulassung erhält. Merck-Chefin Belén Garijo setzt darauf, dass das Mittel ein Blockbuster-Medikament wird, also dem Konzern einen Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde Dollar bringt, wie sie der Deutschen Presse-Agentur im Juli sagte.
Merck unter Druck
Die Pharmasparte von Merck - unter anderem mit Medikamenten gegen Krebs, Unfruchtbarkeit und Multiple Sklerose - wuchs zuletzt zwar solide. Das Unternehmen steht aber unter Druck, neue Mittel auf den Markt zu bringen. Mehrere Hoffnungsträger sind in klinischen Studien gescheitert. Erst kürzlich musste Merck nach einem schwachen zweiten Quartal in mehreren Sparten seine Umsatzziele senken. Merck-Aktien entwickelten sich zuletzt schwach.

