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Hype um smarte Brillen - Schott stellt spezielles Glas her

Smarte Brillen im Hype - Mainzer Unternehmen Schott profitiert

Protoyp einer Smart-Brille mit Glas von Schott
© Oana Szekely/Schott AG/dpa

Smarte Brillen sind eine Brücke zwischen digitaler und realer Welt.

Wenn Meta diese Woche in den USA seine neue Brille mit digitalen Informationen im Glas auf den Markt bringt, rückt eine Technik in den Blick, bei der sich das Mainzer Unternehmen hervortut.

Sich von einem im Brillenglas angezeigten Plan durch Straßen führen oder Nachrichten direkt auf der Brille anzeigen lassen: Das alles wird mit Augmented-Reality-Brillen möglich, also Brillen, die digitale Informationen in die reale Welt integrieren. An diesem Dienstag (30. September) kommt eine erste Brille dieser Art des Facebook-Konzerns Meta in den USA in den Handel. Das lenkt die Blicke auch auf ein Unternehmen aus Mainz. 

In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt sitzt der Spezialglashersteller Schott. Der Technologiekonzern stellt das ganz besondere Brillenglas her, das für smarte Brillen wie die von Meta gebraucht wird. Im Fachjargon ist gar nicht von Glas die Rede, sondern von Wellenleitern. Die bestehen aus vielen einzelnen Glaselementen mit komplexen optischen Beschichtungen und ermöglichen es so, digitale Inhalte in das Sichtfeld des Benutzers zu übertragen. 

Schott kann die nötigen Brillengläser in Serie fertigen

Im Fall der Brille von Meta, die zu einem Preis ab 799 US-Dollar zu haben sein wird, kommen reflektierende Wellenleiter zum Einsatz. Grob gesagt sorgen sie dafür, dass ein digitales Bild von einem kleinen Projektor im Bügel einer Brille mittels halbdurchlässiger Spiegel zum Auge des Trägers geleitet wird. 

Schott ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung und Fertigung dieser Technologie und die erste Firma weltweit, die diese Art von Wellenleitern in Serie produziert. Zwar äußert sich Schott nicht dazu, wer zu den eigenen Kunden gehört, Branchenkennern zufolge stecken aber Gläser der Mainzer in der neuen Meta-Brille. 

Für die Herstellung solcher Wellenleiter braucht es zunächst die Schmelze von hochwertigem optischem Glas, bei Schott geschieht das in Mainz, und dann die Weiterverarbeitung dieses Spezialglases zu ultraflachen Wafern in China und schließlich zu Wellenleitern in einem neuen Werk in Malaysia. Das verwendete Glas muss leicht sein und eine Reihe von optischen Anforderungen erfüllen, wie Schott erklärt, damit die projizierten Bilder nicht deformiert werden.

"Entscheidendes Puzzleteil"

Reflektierende Wellenleiter hätten den Vorteil, dass sie Licht effizienter nutzten und eine bessere Bildqualität hätten als andere Wellenleiter. Lange sei es aber ein Problem gewesen, diese in großer Stückzahl präzise herzustellen, sagt Rüdiger Sprengard von der Schott-Unternehmenssparte Augmented Reality. "Seit Jahren arbeiten Tech-Unternehmen mit Hochdruck daran, leistungsstarke und leichte Datenbrillen zu entwickeln, die zugleich in großem Maßstab verfügbar sind", sagt er. "Durch das von uns jetzt geschaffene Angebot an Geometric Reflective Waveguides liefern wir das entscheidende Puzzleteil, um genau das zu ermöglichen."

Schott AG in Mainz
© Arne Dedert/dpa

Die ganze Techbranche suche nach dem «nächsten Big Thing», heißt es bei Schott. Und genau das könnten smarte Brillen werden. (Archivfoto)

Experten sehen großes Potenzial für AR-Brillen, auch andere Tech-Konzerne wie Google arbeiten daran. Diese Brillen verschmelzten die physische Welt mit digitalen Inhalten "und führten damit Sphären zusammen, in denen wir heute ohnehin schon unterwegs sind, bislang jedoch noch getrennt", sagt Sebastian Klöß, Experte für Consumer Technologies beim Branchenverband Bitkom. "Sie bieten einen natürlicheren Weg, mit digitalen Informationen zu interagieren, ohne ständig den Blick auf ein Smartphone-Display richten zu müssen."

Der unmittelbare Mehrwert liege auf der Hand, betont Klöß. "Mit ihnen haben wir Navigationshinweise direkt im Sichtfeld und bekommen ein besseres Verständnis unserer Umgebung durch eingeblendete Zusatzinformationen." AR-Brillen bündelten zentrale technologische Trends, indem sie Künstliche Intelligenz (KI), Sprachassistenten und neue Displaygenerationen zusammenführten.

Branchenverband Bitkom sieht großes Potenzial in Deutschland

Gerade in einem Land wie Deutschland, in dem rund 60 Prozent der Menschen ohnehin eine Brille trügen, liege der Gedanke, eine AR-Brille zu nutzen, nahe, unterstreicht Klöß. "AR-Brillen könnten damit das erste wirklich neue Gerät seit dem Smartphone werden, das unseren Alltag großflächig erobert – und sie haben das Potenzial, das Smartphone zunächst zu ergänzen und langfristig vielleicht sogar zu ersetzen."

Ein enormes Potenzial bei AR-Brillen wird freilich auch bei Schott gesehen, wie Sprengard sagt. Die ganze Techbranche suche nach dem "nächsten Big Thing", auch angesichts der Tatsache, dass die Weiterentwicklungen bei Smartphones mittlerweile überschaubar seien. Abseits von Smart Glasses sieht er auch erhebliche Marktchancen für Full-Emersion-Brillen, bei denen digitale Informationen das gesamte Gesichtsfeld ausfüllen können. 

Neben beruflichen Anwendungen etwa für Videokonferenzen sieht er in Fans von Computerspielen eine große Zielgruppe. Während es bei den Brillen für den Alltag auch auf das modische Äußere und das geringe Gewicht ankomme, gehe es Gamern vor allem um Performance, also technische Leistungsdaten.

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