Streit um Schwanenteich-Damm - Bürgerinitiative will Bäume retten
Der Streit um die Bäume am Gießener Schwanenteich geht in die nächste Runde. Die Bürgerinitiative „Rettet die Bäume am Schwanenteich!“ hat jetzt ein Bürgerbegehren gestartet. Sie sammeln Unterschriften für den Erhalt der Bäume.
Der Damm zwischen dem Fluss Wieseck und dem Gießener Schwanenteich ist undicht. Wegen drohender Einbrüche wurde der Uferweg sogar gesperrt. Die Pläne zur Sanierung sind umstritten. Die Bürgerinitiative ist mit dem Kompromiss aus dem Rathaus nicht zufrieden.
Brutstätten für Vögel in Gefahr
Der Grund: Eine Rodung der Grünstreifen und die Trockenlegung des Teiches würden die Brutstätten von Wasservögeln vernichten. So argumentieren auch Umweltverbände wie BUND und NABU. Man solle daher auch alternative Sanierungsvarianten prüfen, betont der Sprecher der Bürgerinitiative Michael Janitzki.
Vorschlag scheitert am Denkmalschutz
Drei Vorschläge für die Sanierung des Damms waren im Rennen. Die erste Variante sah eine komplette Rodung der Grünstreifen auf beiden Seiten des Uferwegs vor. Das sei am nachhaltigsten für den Bestand des Damms, findet Stadträtin Gerda Weigel-Greilich (B90/Grüne). Die Bürgerinitiative bevorzugte einen ganz anderen Plan: Das Konzept des Ingenieurs Horst Dreier sah vor, alle Bäume zu erhalten und den jetzigen Damm zu verbreitern. Dieser Plan scheiterte allerdings am Hochwasser- und Denkmalschutz, wie Weigel-Greilich erklärt. Die Denkmalschutzbehörde habe sich eindeutig gegen den Vorschlag ausgesprochen.
Teilweise Rodung als Kompromiss
Ein Kompromiss sollte daraufhin die teilweise Rodung der Bäume sein, die auch Oberbürgermeister Frank-Thilo Becher (SPD) befürwortetet hatte. Der Grünstreifen auf Seite der Wieseck sollte erhalten bleiben. Nach Prüfung aller Konzepte entschied sich das Stadtparlament am 06. Oktober für die teilweise Rodung. OB Becher begrüßte den Beschluss. Auch Stadträtin Weigel-Greilich äußerte sich grundsätzlich positiv zu der Einigung. Nachhaltig sei der Kompromiss allerdings nicht.
3.500 Unterschriften für Bürgerentscheid
Der Beschluss wird von den Mitgliedern Bürgerinitiative kritisiert. Sie fordern, dass sämtliche Bäume erhalten bleiben. Bis zum 26. November wollen sie nun 3.500 Unterschriften sammeln, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen.